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Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Titel: Vom Internet ins Ehebett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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interessierter Blick wartete auf meine Antwort.
    »Aber natürlich bin ich das. Liebe ist für mich das Wichtigste im Leben. Aber suchen wir nicht alle danach?«
    Greg überlegte: »Ja, wir sehnen uns wohl alle nach der großen Liebe. Wenn man auch mit diesem Wort Liebe vorsichtig umgehen muss. Denn was bedeutet ›Liebe‹? Was bedeutet Liebe für dich, Rosi?«
    »Vertrauen«, sagte ich. Ich wusste ganz genau, was für mich Liebe bedeutete: »Gegenseitige Achtung, Respekt voreinander. Gemeinsame Interessen. ÜbereinstimmendeVorstellungen vom Leben und der Zukunft. Ein Paar muss miteinander reden können und miteinander lachen, das ist ganz wichtig.«
    Ich dachte zurück an meine Ehe. Hatte ich mit Peter reden können? Es war damals eher so, dass er sagte, wo es langging. Stimmte ich ihm zu, dann sagte ich ihm das. War ich anderer Meinung als er, schwieg ich. Ich hielt das damals für einen der Garanten für eine glückliche Ehe. Ich hatte nur zu gut in meinem Bekanntenkreis miterlebt, wohin es führte, wenn sich Paare ständig stritten. Carla und Oliver waren so ein Beispiel gewesen. Da waren die Fetzen geflogen. Natürlich war dann oft die Versöhnung besonders innig. Doch mit den Jahren wurden die Versöhnungen immer seltener. Und schließlich blieb nur der Streit übrig. Ich wollte auch heute noch keinen Streit. Allerdings konnte ich mir auch nicht mehr vorstellen zu schweigen, wenn etwas meinen Ansichten widersprach.
    »Und die Erotik? Ist Sex für dich nicht wichtig, Rosi?«
    Da war er wieder, dieser Blick. Da war es wieder, dieses Aufleuchten in seinen Augen. Und diesmal hielt ich seinem Blick stand. Ich beantwortete die Frage nicht, sondern hob nur ganz leicht die Augenbrauen. Ich wusste, ich spielte mit dem Feuer. Doch ich war nur zu bereit, mich auf dieses Feuer einzulassen.
    »Herr Ober, die Rechnung, bitte!«, rief Greg energisch.

    Vor der Tür fielen wir übereinander her.
    Das war kein langsames Antasten. Kein zaghafter Versuch einer Annäherung. Das war ein lodernder, flammender Kuss. Die Lippen wild aufeinander gepresst, die Zungen sich immer enger umeinander schlingend. Es war, als wollten wir uns aneinander festsaugen und nie wieder loslassen. Wow. So etwas hatte ich in meinem Leben noch nie erlebt. Ich musste zweiundvierzig werden, bis ich einen Kuss bekam, der michso erregte. Noch dazu von einem Mann, der nicht zu mir gehörte. Und den ich von Rechts wegen auch nicht begehren sollte. Doch was war schon »von Rechts wegen«? Mein Gefühl sagte mir, dass ich in kurzer Zeit mit diesem Mann im Bett landen würde. Und mein Verstand stimmte dem zu. Ich befahl Tante Hildegard in mir, endgültig zu schweigen. Nach einigen zaghaften Versuchen sich zu wehren, wurde sie still.
    Und ich war drauf und dran, mich in den völlig falschen Mann zu verlieben. Obwohl ich wusste, diese Liebe konnte nur bis Mittwoch dauern. Dann war sie ein für alle Mal beendet. Dann gab ich Greg wieder an Frau Neuhof zurück. Etwas gebraucht zwar, aber dennoch. Mit Sicherheit. Das war ich ihr und meinem Seelenfrieden schuldig.
    Aber noch war nicht Mittwoch. Noch hieß es, diese Liebe auszukosten. Noch hieß es zu küssen, festzuhalten und nie wieder loszulassen. Zumindest nicht an diesem Abend.
    »He«, grölte eine fremde Männerstimme von der gegenüber liegenden Straßenseite herüber, »habt ihr zu Hause kein Bett?«
    Greg lachte auf. Ohne mich jedoch loszulassen. Er hielt mich eine Armlänge von sich: »Haben wir ein Bett zu Hause, Rosi?«
    Ich sah den Ausdruck in seinen Augen, spürte seine Hände und hatte unbändige Lust auf diesen Mann: »Aber natürlich haben wir eins!«
    All meine Skrupel, all meine Gedanken, die mir in einsamen Nächten durch den Kopf gegangen waren, all meine Befürchtungen waren wie weggewischt. Hier waren nur noch wir beide: ich, eine begehrenswerte Frau, und er, ein wahnsinnig erotischer Mann, den ich unbedingt haben wollte.

    Wir landeten in Gregs Zimmer. Er schób mit einer einzigen Handbewegung seine sämtlichen Feng-Shui-Unterlagen, die er auf dem Bett ausgebreitet hatte, auf den Boden. Und dannwarf er mich auf die Matratze. Und sich daneben. Wir küssten uns wild und leidenschaftlich. Seine Hände wanderten meinen Körper entlang. Er streichelte meine Wangen, meinen Nacken, hinunter zu meinen Oberarmen, über den Rücken zum Po. Er knöpfte meine Jacke auf und streifte sie von meinen Schultern. Dann küsste er mich sanft auf die Stirn, die Nasenspitze, das Kinn, bevor wir uns wieder zu einem

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