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Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Titel: Vom Internet ins Ehebett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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war Gregs Blick wieder freundschaftlich. Ich hatte mich wohl geirrt.
    »Na, Gott sei Dank«, schalt ich mich innerlich, streng und unnachgiebig, »das fehlte noch, dass du mit einem verheirateten Mann etwas anfängst. Da wärst du ja besser noch bei Bernhard geblieben.« Ich hatte ja Recht, und dennoch,das Gefühl von Enttäuschung ließ sich nicht so leicht vertreiben.
    Als wir das Lokal verließen, empfing uns eine überraschend kühle Frühsommernacht. Ich zog meine Jacke enger, Greg legte seinen Arm um mich. Sicher nur, um mich zu wärmen. So gingen wir mit schnellen Schritten durch die nächtlichen Straßen. Wir sprachen nicht. Ich spürte deutlich seine Nähe. Mein Herz klopfte schneller.
    »Rosi, ich bitte dich«, sagte meine innere Tante Hildegard, »er hat dir mit keinem Wort signalisiert, dass er dich begehrenswert findet!« Das stimmte allerdings. Doch was war mit den Blicken, die ich aufgefangen hatte? Zählte nicht ein Blick mehr als tausend Worte? »Die Blicke hast du dir nur eingebildet.« Tante Hildegard war nicht zu überzeugen.
    Wir erreichten das Hotel nach einer guten Viertelstunde und betraten die hell erleuchtete Eingangshalle. Greg hatte längst den Arm von meinen Schultern genommen. Ein Nachtportier, den wir noch nicht kannten, wünschte uns höflich eine gute Nacht. Der Lift stand mit geöffneten Türen für uns bereit. Wir schwiegen, bis wir unsere Zimmer erreicht hatten. Irrte ich mich, oder lag da doch eine gewisse Verlegenheit in der Luft? Wahrscheinlich war ich aber auch nur müde. Und etwas beschwipst vom Alkohol. Aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht durch die ungewohnte Nähe zu einem attraktiven Mann.
    »Treffen wir uns also morgen zum Joggen?«, seine Stimme klang ein wenig heiser. »Acht Uhr, ist dir das recht?«
    »Ja, gute Idee. Danke für den schönen Tag.«
    Greg war ungewohnt wortkarg. Ich hätte mir gewünscht, er hätte die angespannte Atmosphäre mit ein paar fröhlichen Worten aufgelockert. Oder noch besser, er hätte die Anspannung zum Entladen gebracht, indem er mich an sich gedrückt und geküsst hätte. Ich befahl Tante Hildegard zu schweigen.
    »Ich danke dir, Rosi« war das Einzige, was er sagte, und dann beugte er sich zu mir herüber.
    Es hatte nicht den Anschein, als würde er mich, von Leidenschaft erfasst, in seine Arme ziehen. Ich dachte daher, jetzt kämen die typischen freundschaftlichen Küsse auf beide Wangen. Doch er gab mir nur einen Kuss. Einen ganz kleinen, nicht mehr als ein Hauch. Direkt neben meinen rechten Mundwinkel. Dann zog er seine Schlüsselkarte durch die Sperrvorrichtung, murmelte: »Gute Nacht« und zog die Tür hinter sich zu.
    Da stand ich also: völlig verwirrt. Ich griff mit meiner Hand zum Mund und betastete sacht meinen rechten Mundwinkel.
    »Was hatte dieser Kuss zu bedeuten?«, mein Herz klopfte noch um einige Takte schneller. »Nichts hatte er zu bedeuten«, meldete sich Tante Hildegard in mir nun umso lauter zu Wort, »er wollte dir lediglich einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange geben und ist abgerutscht. Das ist alles.«
    Ich schloss meine Tür auf und betrat mein Zimmer.
    In dieser Nacht hatte ich lebhafte Träume. Die beiden Blondinen aus der Bar tauchten wieder auf. Sie hießen beide Frau Neuhof und verfolgten mich mit dem Besen. Ich klammerte mich an Wolfram, um bei ihm Schutz zu finden. Doch er zog sich mit einer schweigenden Geste seine Gesichtshaut ab – so wie ich das aus Hollywoods Horrorfilmen kannte. Dahinter erschien Gregs Gesicht. Worauf die beiden Frau Neuhof mit dem Besen auf mich einschlugen und mich schließlich auf beide Mundwinkel küssten. Dann wachte ich auf. Schweißgebadet. Es war halb sieben Uhr morgens. Und ich war wie gerädert.
    Schnell unter die Dusche.

 
XVII
    Gibt es etwas Schöneres, als am frühen Morgen in den Tag hineinzulaufen? Na gut, es war nicht ganz der frühe Morgen. Es war bereits einige Minuten nach acht Uhr, als wir vom Hotel aufbrachen. Zum Glück hatte ich meine gute Laune wieder gefunden. Still lag der Park in sonntäglicher Morgenruhe. Wir trabten nebeneinander her, ganz von selbst waren wir in dasselbe Tempo gefallen. Die Vögel zwitscherten, und die ersten Sonnenstrahlen brachen durch den bedeckten Himmel. Was für ein Gefühl! Was für ein Start in den Tag!

    »Alle Achtung! Du hast aber eine bewundernswerte Kondition«. Greg schnaufte, als wir eine gute halbe Stunde gelaufen waren und nun beim Parkeingang ein paar Dehnungsübungen machten.
    »Du meinst wohl, ich

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