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Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Titel: Vom Internet ins Ehebett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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Zungenkuss vereinten. Mir ging das alles zu langsam, ich hatte zu viel an. Und: Vor allem er hatte zu viel an. Greg hatte sich doch wohl nicht in diesem Augenblick daran erinnert, dass zu Hause eine Frau Neuhof auf ihn wartete? Es war das erste Mal seit drei Jahren, dass ich große Lust verspürte, mit einem Mann zu schlafen. Und ich hatte nicht die geringste Absicht, mir diese Lust nehmen zu lassen. Und ich hatte keine Lust zu einer langsamen Gangart. Nicht beim ersten Mal. Beim zweiten Mal ja, da würden wir uns langsam und ausgiebig lieben. Ich musste innerlich grinsen: Greg war erst siebenunddreißig. Da würde das zweite Mal nicht allzu lange auf sich warten lassen. Was für ein erregender Gedanke! Ich entwand mich seinen Armen. Er wollte schon protestieren, aber mein Gesichtsausdruck hielt ihn zurück. Gespannt beobachtete er jede meiner Bewegungen. Ich stand auf und stellte mich vor das Bett. Während er liegen blieb und sich die Überraschung in seinen Augen immer mehr vertiefte.
    Ich knöpfte langsam meine Bluse auf, Knopf für Knopf. Das hatte ich einmal in einem Fernsehfilm gesehen und höchst erotisch gefunden. Und ich war offensichtlich nicht allein mit dieser Ansicht. Greg ließ ein kleines Aufstöhnen vernehmen, bewegte sich jedoch nicht. Ich ließ die Bluse in sanftem Schwung zu Boden gleiten. Darauf folgte mein Rock. Ich wusste, dass ich einen wohl geformten Körper hatte. Meine Beine waren meiner Größe entsprechend lang und durch das regelmäßige Joggen durchtrainiert. Die längst verblassten Schwangerschaftsstreifen auf meinem Bauch waren mir in diesem Moment völlig egal. Hätte ich mir je gedacht, dass ich ihn je mit so viel Selbstbewusstsein zurSchau stellen könnte? Da stand ich also in BH und Höschen und meinen halterlosen Strümpfen in meinen hochhackigen Schuhen. Ich warf die Haare aus dem Gesicht und blickte den Mann auf den weißen Laken des Hotelbetts erwartungsvoll an. Nun war er an der Reihe. Es war offensichtlich, dass Greg spätestens durch diesen Blick seinen ehelichen Treueschwur vergaß. Ich hatte selten einen Mann so schnell aus seinen Kleidern steigen sehen. Im Nu hatte er alles ausgezogen bis auf seine schwarzen Pants. Er hatte den durchtrainierten Körper, den ich vermutet hatte. Lange, gerade Beine. Eine unbehaarte Brust. Und soweit ich das erkennen konnte, war er ungeheuer scharf auf mich. Was für ein Gefühl!
    Soweit ich denken konnte … Nein, ich wollte nicht mehr denken. Ich wollte mich ganz diesem Augenblick und diesem Mann hingeben. Und das tat ich dann auch.

    Viel, viel später schlief ich in seinen Armen ein. Das erste Mal hatten wir uns stürmisch geliebt. Das zweite Mal langsam, fast träge. Seine Hände hatten meinen Körper erkundet. Seine Zunge meine empfindlichsten Stellen ausgekundschaftet. Greg spielte auf mir wie auf einem Instrument. Und er war dabei ein Virtuose! Als ich zum Orgasmus kam, hätte ich mein Glück am liebsten in die Welt hinausgeschrieen. Ja, ich war glücklich in den Armen dieses Mannes. Den kleinen, ziehenden Schmerz, der sich meldete, sobald sich die Vernunft einschaltete, wischte ich zur Seite. Ich kuschelte mich an Gregs nackten Körper. Sein starker Arm hielt mich umfangen. So schlief ich ein. Ich erwachte ganz kurz, als ich einen Hauch an meinem Ohr spürte und eine zärtliche Stimme sagte: »Ich liebe dich, Rosi.« Oh Gott, ich liebte ihn auch.
    Aber ich würde es ihm nie sagen. Denn auch seine Liebe konnte nur geliehen sein. Dennoch, mit einem glücklichen Lächeln schlief ich wieder ein. Satt und zufrieden wie eine Katze im Sahnetopf.

 
XVIII
    Am nächsten Tag war Schluss mit der beschaulichen Zweisamkeit. Gregs Referat war für vierzehn Uhr angesetzt.
    Doch wir waren schon um neun Uhr in der Hofburg. Wir schritten über den roten Teppich durch die edlen Marmorhallen. Und grüßten im Vorbeigehen die Büste von Kaiser Franz Josef. An der Registrierung trugen wir uns ein und bekamen Namensschilder zum Anstecken. Und jeder eine Aktentasche (gesponsert von einer Pharmafirma), in der sich das Programm und einige wichtige Unterlagen befanden. Ich erfuhr, dass Gregs Vortrag im Zeremoniensaal stattfinden sollte.
    »Was für ein geschichtsträchtiger Boden«, wir begaben uns auf die Suche nach diesem Saal, »du weißt sicher, dass die Hofburg bis 1918 die Residenz der Habsburger gewesen war.«
    Ich nickte.
    »Aber weißt du auch, dass es im Zeremoniensaal war, wo Kaiser Napoleon 1810 um seine Braut Louise warb? Und jetzt werde ich in

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