Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vom Mondlicht berührt

Titel: Vom Mondlicht berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
Vom Netzwerk:
Nachts.«
    »Kate«, sagte Vincent, die Augen vor gespielter Fassungslosigkeit aufgerissen. »Das ist der lahmste Ablenkungsversuch, den ich je gehört habe! Eigentlich könnte man hier sogar schon von einer Falle sprechen.«
    »Ich komme also auf meinem klapprigen Fahrrad zu eurem Lager«, fuhr ich fort, seinen Einwand komplett ignorierend. »Du hast zu diesem Zeitpunkt seit Wochen keine Frau mehr gesehen. Was machst du, mein kleiner Soldat?«, fragte ich, meine beste Greta-Garbo-Imitation gebend.
    Vincent stürzte sich auf mich, presste mich tief in die Kissen und küsste mich von oben bis unten, während ich mich verzückt den Gefühlen hingab, die über mich hereinbrachen.

 
    V iolette und Arthur warteten neben der Eingangstür zum Klub auf uns. Sie waren zeitgemäß gekleidet; Arthur trug endlich mal etwas, was zu seinem augenscheinlichen Alter passte. Vincent hatte ihm ein Band-Shirt geliehen, dazu hatte er schwarze Jeans an. Ohne das sonst übliche, bis oben zugeknöpfte Hemd und die Ascotkrawatte sah er sogar ziemlich scharf aus. Schade , dass er so ein adeliger Snob ist, dachte ich, während ich Georgia dabei beobachtete, wie sie ihn anerkennend musterte und Violettes Anwesenheit komplett ignorierte.
    Die kleine Revenantdame kam zu mir und küsste meine Wangen. »Wir waren eine ganze Woche nicht im Kino!«, beklagte sie sich lächelnd.
    »Du hast völlig recht. Wir müssen mal wieder was ausmachen.«
    Sie warf Vincent einen verstohlenen Seitenblick zu, der neben mir stand und sich mit Arthur unterhielt. Dann sah sie wieder mich an. Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie mich etwas fragen wollte, weshalb ich einen Schritt mit ihr beiseiteging und leise sagte: »Ja?«
    »Mir geht das Buch, das du bei deinem Großvater gefunden hast, nicht mehr aus dem Kopf. Gaspard hat sogar auch ein Exemplar von Unsterbliche Liebe, aber es ist verschwunden. Du weißt nicht zufällig, wo es sein könnte, oder?«
    Ich spürte, wie ich rot anlief. Verdammt! Nachdem ich darin gefunden hatte, was ich suchte, war mir das Buch völlig entfallen. Wieso kann ich es ihr gegenüber nicht einfach zugeben? Weil ich dann aussehen würde wie eine Bücherdiebin. »Nein«, antwortete ich.
    »Die Pariser Revenants benehmen sich in Jean-Baptistes Bibliothek schlimmer als in einer Leihbücherei! Sie hinterlassen nicht mal eine Notiz, wenn sie ein Buch mitnehmen. Das ist so frustrierend!« An dieser Stelle stampfte Violette wie ein kleines, trotziges Kind mit dem Fuß auf den Boden und ich musste mich arg bemühen, mir mein Lachen zu verkneifen.
    »Kommt endlich!«, rief meine Schwester herüber. Sie stand neben dem Mann am Einlass, der in eine Liste vertieft war. Ich atmete erleichtert auf.
    »Na, dann los«, sagte Vincent, nahm meine Hand und nacheinander betraten wir den dunklen Klub durch die Tür, die uns der Türsteher aufhielt.
    Unsere kleine Gruppe stand in dem gut gefüllten Raum ziemlich weit vorne und verfolgte das Konzert von Sebastiens Band auf der leicht erhöhten Bühne, die von Vorhängen mit Leopardenmuster eingerahmt wurde. Vor uns befand sich nur noch eine Traube junger Mädchen, die tanzten und die Musiker anschmachteten.
    Jules war mit Begleitung erschienen, einer hinreißenden fremdländischen Schönheit im Modelformat. Sie waren kurz nach uns angekommen. Sicher bei ihm untergehakt, checkte sie leicht schmollend mit katzenähnlichem Blick das Publikum.
    »Das ist Giulianna.« Jules stellte uns vor, als ich zu ihnen an die Bar kam.
    »Ciao«, sagte sie und drehte sich dann weg, um zu bestellen.
    Jules und ich tauschten Wangenküsschen, dann flüsterte er: »Sie kann dir natürlich nicht das Wasser reichen, Kates. Aber was soll ich machen, du bist eben leider vergeben.« Er zwinkerte, legte dann seinen Arm um die italienische Sexbombe und wandte sich ebenfalls zum Barkeeper, um ihm seinen Wunsch zuzubrüllen.
    »Alles in Ordnung, Ambrose?«, fragte ich und nahm mein Perrier entgegen. Er lehnte müde an der Bar, Tomatensaft in der Hand.
    »Heute Nacht beginnt meine Ruhephase«, sagte er. »Außerdem hab ich in deiner Schwester wohl meine Meisterin gefunden. Ich war seit Jahrhunderten nicht mehr so erschöpft.«
    Ich grinste wissend und schnappte mir dann die Getränke, die ich für Vincent, Georgia und mich bestellt hatte, bevor ich mich wieder zu ihnen durchschlug. »Da hinten sind ein paar Freunde von mir«, sagte sie. »Bin gleich zurück.« Und schon verschwand sie in der Menge.
    Vincent sah angespannt aus, als ich ihm

Weitere Kostenlose Bücher