Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
könntest?“
„Ja Vater.“
„Und du kennst deine Verantwortung gegenüber deinem Volk? Du wirst bald König werden. Was passiert, wenn du getötet wirst?“
„Ich denke nicht, dass du sobald abdanken musst. Außerdem ist Mawrek alt genug, meinen Platz einzunehmen, sollte ich tatsächlich ...“
„Sicher! Aber es würde deiner Mutter großen Kummer bereiten, sollte dir etwas zustoßen.“
Das war typisch, dass sein Vater nicht erwähnte, wie er in einem solchen Fall fühlen würde. Er äußerte seine Gefühle nur sehr selten. Trotzdem wusste Merlon, dass sein Vater ihn liebte.
„Vater. Sogar Prinz Rrandon kämpft an Volcans Seite. Soll Amarantus etwa zurückstehen? Sollen wir aussehen, wie Feiglinge?“
Er wusste, dass er seinen Vater mit diesen Worten kriegen würde. Amarantus und Kanninerra waren lange Zeit verfeindet gewesen und erst seit einigen Jahren hatten sie einen wackeligen Frieden erreicht. Es wäre nicht besonders gut für das Ansehen Amarantus, wenn sie nicht ebenfalls einen Prinzen für die Schlacht entsenden würden. Da Mawrek noch zu unerfahren war, kam nur Merlon infrage.
König Assgard seufzte.
„Also gut. Ich erteile dir hiermit den königlichen Befehl, Amarantus in dieser wichtigen Sache zu vertreten“, sagte er.
„Danke Vater!“
Sein Vater nickte und Merlon wandte sich zum Gehen. Als er die Tür fast erreicht hatte, erklang die barsche Stimme des Königs.
„Kämpfe gut, Sohn!“
„Ich werde dir keine Schande machen“, antwortete Merlon ohne sich umzudrehen.
***
Als Merlon in die Welt von Abyssus eintrat, stolperte er förmlich über die ersten Krieger des finsteren Abgrundes, die reglos am Boden lagen. Sie waren dahingeschlachtet worden. Abgetrennte Gliedmaßen und eingeschlagene Schädel, doch zu Merlons großer Erleichterung lagen keine seiner Freunde auf dem Schlachtfeld. Er hoffte, dass er nicht zu spät kommen würde, um an der entscheidenden Schlacht teilnehmen zu können. Dies hier war eindeutig nur ein Vorgeplänkel gewesen. Ohne zu zählen, wusste er, dass es etwa zweihundert Krieger gewesen sein mussten. Er hatte Informationen, dass Volcans Heer doppelt so viele Krieger umfasste. Doch sicher würde Exesor seine besten Krieger aufbewahrt haben, die Burg zu verteidigen. Dort würde die entscheidende Schlacht zu schlagen sein und sie würde sicher alles andere, als leicht werden.
Merlon wusste, dass er sich der Burg näherte. Er war unterwegs noch auf weitere gefallene Krieger gestoßen, doch offenbar gingen alle Schlachten zu Gunsten Volcans und seiner Männer aus. Merlons Adrenalinpegel stieg und er konnte es kaum erwarten, endlich auch kämpfen zu können. Es war frustrierend, an ein Schlachtfeld nach dem anderen zu kommen, wo die Schlacht schon geschlagen war.
Als er sich endlich Volcans Heer, das auf einem Hügel vor der Burg lagerte, von hinten näherte, verstärkte er unwillkürlich den Griff an seinem Schwert. Die Soldaten musterten ihn schweigend, als er durch ihre Reihen ging. Einige senkten respektvoll den Kopf. Merlon sah seine Freunde auf einem kleinen Plateau stehen. Er konnte hören, wie sie sich über die bevorstehende Schlacht unterhielten.
„Gut. Gehen wir es an. Lassen wir diese Bastarde den Tod schmecken. Wenn es auch nur für neun Tage ist“, hörte er Volcan sagen.
„
Hey
! Ihr könnt den Spaß nicht ohne mich anfangen!“, rief Merlon.
Volcan drehte sich abrupt um. Er starrte Merlon ungläubig an, der in voller Rüstung mit gezogenem Schwert dastand und von einem Ohr zum anderen grinste.
„Merlon! Wie verdammt noch mal kommst du hier her?“
„Auf demselben Weg, wie ihr. Ich muss kurz nach euch durch das Zeitsiegel geschlüpft sein. Ich habe mich an der langen Spur von Leichen orientiert, um euch zu verfolgen. Ein paar Mal dachte ich schon, ich hätte euch verloren, doch wie es scheint, habe ich euch dennoch gefunden. Also! Zeigen wir es den verdammten Bastarden?“
„Tut gut, dich zu sehen Alter!“, grüßte Aerios grinsend und schlug Merlon auf die Schulter.
„Auf in den Kampf!“, rief Volcan und schenkte Merlon ein breites Lächeln. Dann wandte er den Blick nach vorn, erhob das Schwert und stieß einen Schlachtruf aus.
Die Krieger, allen voran Volcan, Aerios, Humos, Beta und Merlon, stürmten den Hügel hinab und rannten über die Ebene.
***
Cherry beäugte skeptisch ihr Spiegelbild. Das Kleid, welches Ellie ihr geliehen hatte, wirkte viel zu sexy und sie fühlte sich ein wenig unwohl bei dem Gedanken daran, so aus
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