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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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seinen Augen gibt es keinen Grund, warum wir zwei nicht zusammenarbeiten sollen. Er stellt sich einen Friedensvertrag vor, aber das ist nur, weil er völlig verrückt ist. Niemals könnte bei so etwas Frieden herauskommen.« Ich mustere sie genau, sehe, wie sich ihre Lippen verspannen. »Ich habe zwar keine Ahnung, wie er das bewerkstelligen will, trotzdem bin ich sicher, dass es etwas mit einigen toten Richters zu tun hat. Sie kommunizieren nämlich nicht mehr einfach nur mit ihren Geistern – Cade kommuniziert mit den Ahnen selbst  – und zwar offenbar ohne Leandros Zustimmung. Du hättest es sehen sollen – da war eine ganze Armee untoter Richters, und ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Cade sie mit seltsamen leuchtenden Kugeln gefüttert hat, was dazu geführt hat, dass sie sich direkt vor mir verwandelt haben. Sie wurden auf einmal wesentlich weniger grausig und zombiehaft und irgendwie viel … menschenähnlicher.«
    Paloma schnappt nach Luft. Sie wird so bleich, dass ich schon nach Chay rufen will. Doch dann greift sie nach meiner Hand und murmelt etwas auf Spanisch, das ich nicht verstehen kann. Sie ist vermutlich zu erschöpft, um es auf Englisch zu sagen, aber da ich das Gefühl habe, dass es wichtig ist, erhebe ich mich, um jemanden zum Übersetzen zu holen, aber sie schüttelt nur den Kopf. »Was ist heute für ein Tag?«, stößt sie hervor.
    Ich sehe auf die Uhr. »Es ist nach Mitternacht, damit hätten
wir den ersten November. Warum?« Ich frage mich, was der Tag für eine Bedeutung haben soll.
    Doch ihr Gesicht wird noch bleicher, als sie weiterspricht. »Er präpariert sie …«
    Ihre Lider sinken herab, und ihr Blick wird so umwölkt und leer, dass ich sie eigentlich dringend ruhen lassen müsste, aber ich weiß, dass es wichtig ist, daher schüttele ich sie an der Schulter und flehe sie an. »Paloma, bitte, halt durch – wofür präpariert er sie?«
    Ihre Lippen bewegen sich, doch ihre Stimme ist so schwach, dass ich mein Ohr direkt davor halten und sie bitten muss, es zu wiederholen.
    »Día de los Muertos «, sagt sie, und die Worte sind nur noch ein geflüstertes Krächzen.
    »Der Tag der Toten, ja – was ist damit?«, dränge ich mit erregter Stimme. Sie driftet davon, taucht in die schmerzfreie Zone des Schlafs ab, und auch wenn ich ihr das nicht übel nehmen kann, darf ich sie noch nicht gehen lassen.
    Ich lege ihr eine Hand um die Wange und halte mein Ohr dicht vor ihre Lippen. Trotzdem fällt es mir schwer, ihre Worte zusammenzusetzen. »Er präpariert sie … die leuchtenden Objekte … die weißen Kugeln …«
    »Ja? Paloma, bitte, was ist damit?«, flehe ich und halte den Atem an.
    Sie greift nach dem weichen Wildlederbeutelchen an ihrem Hals und schlingt die Finger darum wie in einer letzten Kraftanstrengung. »Es sind Seelen, nieta . Er füttert sie mit Seelen. Menschlichen Seelen. Er präpariert sie dafür, in die Unterwelt einzumarschieren, und er wird die Magie dieses Tages dazu benutzen, um es zu schaffen. Was in der einen Dimension geschieht, betrifft letztlich auch alle anderen. Es ist ein heiliges Gleichgewicht, das die Richters zu stören beginnen
werden, sobald sie Zugang gefunden haben. Und dann wird in der Unterwelt, der Oberwelt und auch in der Mittelwelt Chaos herrschen. Wenn es ihm gelingt, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ihren Einfluss ausdehnen, und wenn das geschieht, bedeutet es das Ende der Welt, so wie wir sie kennen.«



Vierzig
    A ls ich aus Palomas Zimmer komme, wirft Jennika nur einen einzigen Blick auf mein Gesicht, ehe sie erneut loslegt. »Pass auf, Daire, ich weiß, dass du dir Sorgen um sie machst, aber sie erholt sich bestimmt wieder, und wir müssen jetzt wirklich von hier verschwinden, also …«
    »Ich gehe nicht.« Ich dränge mich an ihr vorbei und halte kaum lange genug inne, um sie anzusehen. »Ich bleibe in Enchantment, und du kannst mich nicht daran hindern.«
    »Wie bitte?« Sie packt mich am Arm und dreht mich um, bis ich sie ansehe. Ihre Brauen schießen nach oben. Offenbar hat sie meine Worte als Provokation missverstanden, obwohl ich genau das gemeint habe, was ich gesagt habe.
    Ich bleibe. Ich werde nicht abreisen. So ist es einfach, und sie kann absolut nichts dagegen tun.
    Trotzdem hat es keinen Sinn, wenn ich mich mit ihr anlege. Das würde sie nur noch starrsinniger machen und ihr einen Grund liefern, sich noch mehr zu versteifen. Also spreche ich in sanfterem Ton weiter. »Zumindest nicht, bis es ihr

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