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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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herausgepickt,
also besteht wirklich kein Grund dafür, mich unterwürfig zu zeigen.
    »Keine Psychos?« Ich sehe zwischen ihnen hin und her, bis ich meinen Blick wieder auf der Anführerin ruhen lasse und einen Schritt auf sie zugehe. »Wie erklärst du dann deine Anwesenheit hier? Haben sie für dich die Regeln außer Kraft gesetzt?«
    Ihre Augen treten aus den Höhlen, und ihr Gesicht glüht vor Wut. Ihre Begleiterinnen stehen stumm neben ihr, zu schockiert, um zu reagieren – oder zumindest nicht gleich.
    Sie geht auf mich zu, das Gesicht zu einer wilden Grimasse verzerrt, doch ich weiche nicht zurück, sondern erwidere ihren Blick und bleibe cool.
    Sie hat keine Ahnung, wer ich bin. Keine Ahnung, wozu ich fähig bin und welche Art von Magie ich ausübe, seit ich meine Visionssuche hinter mich gebracht habe. Eine verbale Beleidigung ist gar nichts. Sie kommt billig davon.
    Ihr Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt, und so kann ich den Kreis aus rosiger, unverheilter Haut rund um ihr Madonna-Piercing erkennen. Sie langt nach meiner Schulter, vermutlich um mir einen heftigen Stoß zu versetzen und einen Kampf zu beginnen, den sie nicht gewinnen kann, nicht gewinnen wird, als er erscheint – maskiert in seiner Lieblingsrolle als der edle Ritter auf seiner Mission, mich zu retten.
    »Machen dir die Mädchen hier Stress?« Er hindert die Mittlere am Weitergehen, indem er einen Arm fest um sie schlingt und sie an sich drückt, was sie auf der Stelle verstummen lässt. Er fixiert mich mit seinem Blick und fügt hinzu: »Oder vielleicht ist es ja umgekehrt – du belästigst sie?« Er wirft den Kopf in den Nacken und lacht, was so verführerisch, so magnetisch klingt, dass die Mädchen mich komplett
vergessen und sich nur noch auf ihn konzentrieren. »Tut mir leid, dass du einen so holperigen Start hattest.« Lächelnd streckt er die rechte Hand aus. »Vielleicht kann ich es wiedergutmachen. Wir sind uns ja schon ein paar Mal begegnet, aber nie offiziell, also muss ich jetzt meine große Chance nutzen — ich bin Cade. Cade Richter.«
    Seine Hand schwebt vor mir, doch ich mache keine Anstalten, sie zu ergreifen. »Ich weiß genau, wer du bist«, erwidere ich nur. Seine Lippen zucken amüsiert, während er erneut meinen Blick auffängt. Wir zwei wissen etwas, was keiner von den anderen weiß und was ich nicht mehr länger verberge.
    Es heißt: ich gegen ihn.
    Santos gegen Richter.
    Suchende gegen El Coyote.
    Das Spiel läuft.
    Ich wende mich ab, entschlossen, es dabei zu belassen, zumindest für den Moment. Es ist unnötig, irgendetwas zu überstürzen, vor allem, da Paloma mir noch so viel mehr beibringen muss.
    Ich bemühe mich nach Kräften, ihn zu ignorieren, als er mir nachruft: »Lass mich der Erste sein, der dich auf der Milagro High willkommen heißt. Falls du irgendetwas brauchst, ich bin dir stets zu Diensten.« Seine Worte lösen schallendes Gelächter aus.
    Ich beschleunige meinen Schritt und gehe so schnell, dass ich schon fast renne. Erst nachdem ich um eine Ecke gebogen bin, bleibe ich stehen, lehne mich an die Wand und ringe um Atem. Erleichtert stelle ich fest, dass es nicht Cade ist, der mein Herz dazu gebracht hat, im dreifachen Tempo zu schlagen. Ich kann und werde mit ihm fertigwerden. Es ist der Auftritt der fiesen Mädchen, der mich aus der Fassung gebracht
hat. Nachdem ich all die Jahre keine Schule betreten habe, hatte ich noch nie mit so etwas zu kämpfen.
    Auf den Filmsets haben sich die hochnäsigeren Stars immer abgeschottet, weil sie sich viel zu wichtig fanden, um sich mit dem Fußvolk von Nebendarstellern und Team abzugeben. Dies ist das erste Mal, dass ich gemobbt wurde. Und auch wenn ich genau weiß, dass ich mich hätte besser schlagen können, hätte ich mich auch definitiv schlechter schlagen können.
    Viel schlechter.
    Sie wird es sich zweimal überlegen, ehe sie wieder auf mich losgeht.
    Oder auch nicht.
    Es kann ebenso gut sein, dass sie durch die Flure schleicht, ihre Krallen schärft, ihre Getreuen um sich schart und sich für eine grausige zweite Runde rüstet.
    Toll. Mein erster Schultag, und schon bin ich dem Untergang geweiht. Und als Feind hat sich jemand entpuppt, vor dem mich Paloma nie gewarnt hat.
    »Hätte schlimmer kommen können.«
    Als ich den Kopf hebe, steht ein dünnes Mädchen mit hellbraunen Haaren, einem zarten, herzförmigen Gesichtchen und sanften grauen Augen vor mir. Ihr Blick geht haarscharf rechts an mir vorbei.
    »Als Brünette lebst

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