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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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lächerlich – wer fängt schon an einem Mittwoch neu in der Schule an?
    »Es ist besser so«, erklärt Paloma in ihrer unheimlichen
Art, meine Gedanken mitzuhören, und tätschelt mir das Knie. »Du wirst ein paar Tage brauchen, um dich einzugewöhnen, ein paar Leute kennen zu lernen und dich zu orientieren, und am Montag bist du dann bereit, dich der ganzen Woche zu stellen und allen, die darauf folgen.«
    Trotz ihrer aufmunternden Worte bin ich enttäuscht. Ich hatte große Hoffnungen in diese Schule gesetzt. Es ist die erste, die ich je besuchen werde, und ich hätte sie mir schöner gewünscht, einladender. Ich hatte gehofft, sie würde mehr wie die Nobelschulen aus dem Fernsehen aussehen, nicht so wie der düstere Gruselbau, den ich hier vor mir habe.
    »Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe, nieta .«
    Ich lecke mir über die Lippen. Werfe ihr einen Blick zu.
    »Cade ist auch hier, also musst du auf der Hut sein. Lass dich von ihm nicht einschüchtern. Und nicht manipulieren. Und gib dich nie wieder Zweifeln an seiner wahren Natur hin. Deine Eindrücke von ihm waren von Anfang an zutreffend. Er ist ein mächtiger Zauberer – sein ganzer Clan, die Richters, auch als ›El Coyote‹ bekannt, sind Meister darin, die Wahrnehmung zu manipulieren. Dass sie das Bewusstsein anderer kontrollieren können, ist der Grund dafür, warum sie sich so lange haben halten können. Das ist die Fähigkeit, die die Suchenden erst noch meistern müssen und gegen die sie sich stets nur mit Mühe wehren konnten. Aber selbst wenn wir den Schlüssel finden, würden wir das Können nie so einsetzen wie die Richters. Sie haben beschlossen, im Finstern zu agieren – während du, meine nieta , eine Santos bist, eine Suchende, und wir bleiben immer im Licht verwurzelt, ganz gleich, was geschieht. Du bist bereit, ihm entgegenzutreten, das versichere ich dir. Sonst wärst du nämlich nicht hier, also gibt es keinen Grund zur Sorge.«
    Trotz all ihrer Worte fühle ich mich überhaupt nicht bereit,
nicht im Geringsten. Mein Bauch ist ein einziges Nervenknäuel, und doch ist mir nur allzu bewusst, dass es keinen Sinn hat, dagegen anzukämpfen. Paloma hat Recht. Es ist an der Zeit, dass ich hineingehe und mich meinem Schicksal stelle.
    Ich stoße die Tür auf und rutsche vom Sitz. Mit aller Kraft kämpfe ich gegen meine Ängste an, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich damit niemanden täuschen kann.
    »Ich hole dich um drei wieder ab«, versichert mir Chay. »Genau hier an dieser Stelle.« Doch so nett das Angebot auch ist, ich kann es nicht annehmen. Er hat sein eigenes Leben. Er darf seine Zeit nicht damit verschwenden, den Chauffeur für mich zu spielen.
    »Nicht nötig. Ich komme schon allein zurück«, sage ich, was mir einen skeptischen Blick von Chay einbringt. »Was wäre ich denn für eine Suchende, wenn ich den Heimweg nicht alleine fände?«
    Ehe er oder Paloma auch nur ein weiteres Wort sagen kann, schreite ich durchs Tor. Ich trotte über weite Flächen aus Kies und Erde, die als Ersatz für Rasen herhalten müssen, und öffne schließlich die große Doppeltür. Drinnen bleibe ich kurz stehen, um mich zu orientieren. Doch ich warte zu lange und werde im nächsten Moment beinahe von einem Mädchentrio umgerannt, das in den Flur stürmt.
    Es ist die Sorte Mädchen, die ich auf der Stelle als Alphamädchen erkenne.
    Die Sorte Mädchen, die entschlossen sind, sich die Hauptrolle zu schnappen.
    Covergirls.
    So ziemlich das Gegenteil von mir – der unbedeutenden Tochter eines Teammitglieds, gewöhnt, sich ruhig und unauffällig zu benehmen und alles zu tun, um sich aus dem Rampenlicht herauszuhalten.
    Dies mag ja mein erster Tag an dieser Schule sein, aber ich habe genug Zeit auf verschiedenen Filmsets verbracht, um ein soziales Kastensystem auf den ersten Blick zu erkennen.
    Ihre Blicke sind bohrend und blitzend – schießen wie wild umher und zählen, wie viele Mitschüler sie taxieren, was auf so ungefähr jeden in einem Radius von drei Metern zutrifft. Die meisten anderen Schüler sind zufrieden, am Rand zu stehen. Sie lächeln, winken und bemühen sich um Aufmerksamkeit, wissen aber, dass sie sich den dreien nicht unaufgefordert zu nähern brauchen. Wissen, dass sie niemals die unsichtbare rote Samtkordel überschreiten dürfen, die die Stars vom Fußvolk trennt.
    Ich ducke mich, manövriere um sie herum und will gerade auf der Suche nach dem Sekretariat den Flur entlanggehen, als die Mädchen stehen bleiben. Sie

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