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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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verbeißen, so unentschlossen bleiben die Jungen, die alles genau verfolgen. Ich bin bereit, jeglichen Zorn zu riskieren, den ihr Interesse auslöst, einfach nur weil ich an einer Schule, wo jeder jeden kennt, die Neue bin.
    Ich hole tief Luft und mache mich auf die nächste Runde mit Lita und Co. gefasst, als Cade hinter mir herangeschlendert kommt und mich anspricht. »Tut mir leid, dass du so einen harten Tag hattest. Milagro ist einfach nicht an neue Leute gewöhnt.« Zwinkernd fügt er hinzu: »Geh nach Hause. Ruh dich aus. Morgen kannst du neu anfangen. Ich freue mich darauf, dich wiederzusehen, Daire Santos.« Er will sich schon abwenden, hält dann aber abrupt inne, als wäre ihm plötzlich etwas eingefallen. »Du heißt doch Santos, oder?« Seine Mundwinkel zucken. »Nicht mehr Lyons?«
    Er wartet darauf, dass ich es bestätige, doch ich tue es nicht. Kann es nicht. Seine Worte machen mich sprachlos.
    Er begegnet meinem Schweigen mit dem hinreißendsten
Lächeln und führt die Gruppe davon, während ich wie angewurzelt stehen bleibe und mit der Tatsache ringe, dass er mehr über mich weiß, als er eigentlich dürfte.
    Er weiß mehr über mich als ich über ihn, und es ist höchste Zeit, dass Paloma mich auf den neuesten Stand bringt – ich brauche schonungslose Klarheit.
    Ich sehe ihn immer kleiner werden, bis er schließlich auf dem Schülerparkplatz verschwindet, wo er vermutlich seinen Pick-up geparkt hat. Gerade will ich losmarschieren, als mir eine Mädchenstimme etwas zuruft: »Hey, Daire, sollen wir dich mitnehmen?« Als ich mich umdrehe, steht Xotichl vor mir, und ich frage mich, woher sie meinen Namen weiß, obwohl ich ihn niemandem verraten habe. »Und, was ist?« Sie bleibt direkt vor mir stehen, während ich zögere und nicht weiß, was ich sagen soll.
    Obwohl ich eine Mitfahrgelegenheit wirklich gut gebrauchen könnte, weiß ich nicht, ob ich ihr Angebot annehmen möchte. Sie scheint eine ganze Menge über mich zu wissen, selbst über Cades Interesse an mir – und das alles, ohne sehen zu können, was ich irgendwie unheimlich finde.
    »Ich weiß, wo du wohnst«, sagt sie, was mich auch nicht gerade beruhigt. »Es wäre kein allzu großer Umweg. Na ja, ein kleiner vielleicht. Aber keine Angst, ich fahre wirklich gut.« Sie lächelt. »Ich mag ja sehbehindert sein, aber alle meine anderen Sinne sind gut genug, um das zu kompensieren. Wenn es dich beruhigt, dann sollst du wissen, dass ich erst einen Unfall hatte, bei dem ich offiziell zur Schuldigen erklärt wurde. Einen von fünf. Kein so schlechtes Verhältnis, wenn ich das mal so sagen darf.«
    Als sie zum letzten Teil kommt, hat sie ihr Pulver verschossen. Ich weiß genau, was sie da tut. Sie versucht, den Stachel des Unbehagens zu entfernen, den ihre Behinderung für andere
darstellt, indem sie sich darüber lustig macht. Und es geht mir so nahe, dass ich nur lächele und sage: »Klar, danke für das Angebot.« Ihre Miene hellt sich auf, als ich neben ihr hergehe. »Offen gestanden, hast du mir da einiges voraus. Ich muss meinen Führerschein erst noch machen.«
    »Ich weiß.« Sie wendet sich in meine ungefähre Richtung und fügt hinzu: »Paloma hat es mir erzählt.«
    »Das ist es also.« Ich lache. »Du kennst Paloma.« Kopfschüttelnd muss ich an das eine Mal denken, als ich nach meinem ersten Ausritt mit Chay sah, wie Paloma einem Mädchen mit einem Stock mit roter Spitze in ein staubiges Auto half, und schlagartig wird mir klar, dass das Xotichl war. »Das erklärt alles.«
    »Tja, ich weiß jedenfalls, dass du ihre Enkelin bist. Sie hat sich so darauf gefreut, dass du zu ihr kommst, dass sie mir alles über dich erzählt und dich mir ausführlich beschrieben hat. Du hast ja wirklich ein glamouröses Leben geführt.« Sie pfeift durch die Zähne. »Wie war es denn, seine Kindheit und Jugend ständig auf Filmsets zu verbringen? War es so cool, wie es sich anhört?«
    Ich zögere und schwanke zwischen einer ehrlichen Antwort und der Antwort, die sie am liebsten hören will. Die Leute sind immer so fasziniert von diesem Hollywood-Zeug und halten das alles für viel glamouröser, als es in Wirklichkeit ist. Schließlich entscheide ich mich für einen Anschein der Wahrheit und sage: »Es war eben das Leben, das ich kannte. Ich hatte ja keinen Vergleich.« Aber so leicht lasse ich sie noch nicht vom Haken, daher stelle ich ihr noch eine Frage. »Und woher hast du gewusst, dass ich es bin? Du weißt schon, heute Morgen auf dem Flur?«
    Sie

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