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Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Titel: Vom Tod verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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ich nach meiner Handtasche und lief dann durchs Treppenhaus hinunter in den Hauptteil des Hauses.
    » Holly? Caleb?«, rief ich, als ich unten war.
    » Werkstatt«, rief eine tiefe Stimme zurück, und ich ging durch den Flur zur Garage, die Caleb in eine Mischung aus Atelier und Werkstatt umgewandelt hatte.
    Er hatte seinen Schutzkreis aktiviert, und so musste ich in der Tür stehen bleiben. Caleb befand sich in der Mitte des Raums, Hammer und Meißel in der Hand und einen Marmorblock vor sich. Steinstaub bedeckte seine grünlich schimmernden Arme– sein Verschleierungszauber war nicht aktiviert–, und als er über die Schulter hinweg zu mir hinschaute, sah ich seine glänzenden schwarzen Augen.
    Ich wohnte schon seit Jahren bei ihm im Haus, aber ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt, ihn in seiner Elfengestalt zu sehen. Und nach meinem Erlebnis vom vergangenen Tag fand ich seinen Anblick erst recht irritierend.
    Er musste mein Unbehagen gespürt haben, oder vielleicht mochte er bloß nicht, dass man ihn sah, wie er wirklich war, schließlich hatte er den Verschleierungszauber fast immer aktiviert. Das Grün veränderte sich zu Sonnenbräune, seine Augen wurden menschlich. Und plötzlich sah er nicht länger wie ein Mitglied des Feenvolks aus, sondern wie irgendein durchschnittlicher Typ, dem man keinen zweiten Blick schenkt, wenn man ihm auf der Straße begegnet. Nun ja, abgesehen von der Tatsache, dass er mit Marmorstaub bedeckt war.
    » Neuer Auftrag?« Ich deutete mit dem Kopf auf den Marmorblock. Caleb war nicht nur äußerst begabt darin, Magie zu wirken, sondern auch ein Künstler. Kunden bestellten seine Werke nicht allein wegen der machtvollen Zauber, die er hineinwob, sondern auch, weil sie so schön waren.
    Er schüttelte den Kopf. » Nein, ich arbeite nur so daran. Sind immer noch Kameras auf mein Haus gerichtet?«
    » Oh…« Darauf wusste ich die Antwort, ohne nach draußen schauen zu müssen. » Tut mir…« Ich brach gerade noch rechtzeitig ab. Man entschuldigte sich nicht bei einem Elf. » Weißt du, ich habe mich gefragt, ob du mich vielleicht zum Supermarkt fahren könntest, wenn du ein Päuschen machst.«
    » Was ist mit deinem Auto passiert?«
    » Gremlins, denke ich.«
    Er sah mich an, als sei er sich nicht sicher, ob ich einen Scherz machte. Ich machte keinen.
    Er legte Meißel und Hammer weg und wischte sich die Hände an seiner Jeans ab. » Okay, ich dusche mich nur schnell. Hast du wirklich ›Gremlins‹ gesagt?«
    PC schwänzelte um mich herum, als ich die beiden Supermarkttüten voller Lebensmittel hereinschleppte.
    » Hey, hast du mich vermisst?«, fragte ich lächelnd, während ich die Tür mit dem Fuß zuschob. Auf der Fahrt zum Supermarkt hatte ich Caleb von dem Entführungsversuch berichtet. Er war besorgt, und er riet mir, mich möglichst unsichtbar zu machen. Das hatte ich sowieso vor, und so nahm ich seinen Rat gern an. Caleb hatte Verbindungen zu anderen Elfen in der Stadt, die wie er allein lebten und nicht an eines der Elfenhäuser gebunden waren. Er versprach, sich umzuhören, ob über mich getuschelt wurde. Da er nicht fragte, worum es in meinem neuen Fall gehe, erzählte ich es ihm auch nicht.
    Ich fühlte mich wieder gut, nun, nachdem ich meinen Ausflug in den Supermarkt überstanden hatte, ohne dass etwas Schlimmeres passiert war, als dass mich ein Reporter im Gang mit den Müslipackungen belästigt hatte. Wie albern, sich den ganzen Tag im Haus zu verstecken! Falin und Caleb hatten es gesagt: Ich musste einfach nur möglichst unsichtbar sein. Was bedeutete, dass ich bloß noch ganz diskret im Coleman-Fall herumschnüffeln durfte, gerade so viel, wie nötig war, um herauszufinden, wie weit mein Vater in die Sache verwickelt war. Aber ich konnte auch nicht aufhören zu leben. Außerdem hatte ich jetzt nur noch zwölf Dollar übrig und brauchte dringend einen neuen Klienten.
    PC stellte sich auf die Hinterpfoten und bettelte darum, hochgenommen zu werden. Ich stellte die Tüten neben meine Füße und bückte mich, um ihn zu packen. Seine Ohren richteten sich auf– und schon war ich vergessen. Selig schnüffelte er an den Tüten.
    Kleiner Verräter.
    Ich kraulte ihm den Kopf, als er jaulte und die Tüte mit dem Hundefutter anstieß.
    » Ist ja schon gut. Eine Sekunde noch.«
    Ich füllte seinen Napf, und er begann glücklich zu fressen, während ich die restlichen Einkäufe auspackte. Ich hatte lediglich das Allernotwendigste gekauft, das, was ich zum Überleben

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