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Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Titel: Vom Tod verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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wieder!
    Es stellte sich heraus, dass ich mir gar keine Sorgen hätte machen müssen, mit wem ich » mischen« könnte. Falin führte mich herum und blieb immer wieder mal stehen, um sich mit irgendwelchen Gästen zu unterhalten. Ich hing dekorativ an seinem Arm.
    » Detective Andrews«, rief jemand, und Falin steuerte mit mir auf den Sprecher zu.
    » Chief Reynolds, wie geht es Ihnen?«, fragte er und ließ mich für einen Moment los, damit er dem Polizeichef die Hand geben konnte.
    Der Chief stellte ihn den Männern vor, mit denen er zusammenstand, fast alle ebenfalls von großem Einfluss hier in Nekros. Erst vor ein paar Stunden hatte Reynolds meinetwegen eine Pressekonferenz geben müssen, doch nun sah er nach einem Blick auf mich Falin erwartungsvoll an. Tja, Make-up und ein schickes Kleid sind eine narrensichere Verkleidung.
    Falin enttäuschte ihn nicht. » Das ist Alexis Caine«, sagte er und nahm erneut meinen Arm.
    Fast wäre mir mein Lächeln vom Gesicht gefallen. Was sollte das denn?
    Eine Frau, die etwas Totes um die Schultern trug, beugte sich zu mir. » Sind Sie etwa mit unserem illustren Gastgeber verwandt?«
    Ich drehte mein Lächeln auf volle Stärke. » Ja, väterlicherseits.«
    Das verursachte ein Raunen, und ich zog Falin am Ärmel zu mir heran. » Ich muss mit Ihnen reden.«
    Er lächelte, blieb aber bei der Gruppe stehen. Und nach einem Moment hatte sich die Aufregung um meinen Namen wieder gelegt, die Unterhaltung ging weiter.
    Chief Reynolds schlug Falin auf die Schulter. » Falin ist erst vor Kurzem in unser Dezernat versetzt worden, und wir sind froh, dass wir ihn haben. Ich habe ihn auf den Coleman-Fall angesetzt. Er hat eine vielversprechende Karriere vor sich…«
    Ich nickte und lächelte an den richtigen Stellen, doch ich folgte der Unterhaltung nicht mehr, konzentrierte mich auf meine anderen Sinne und überprüfte die Gäste auf Magie. Dafür, dass hier fast nur Unterstützer der Humans-First-Partei anwesend waren, entdeckte ich ganz schön viele aktive Zauber, die alle der Eitelkeit dienten: Teint-Zauber, solche, die eine Glatze verbargen, und etliche Brustvergrößerungszauber.
    » Haben Sie schon etwas bemerkt?«, fragte mich Falin, als er mich schließlich zu einer anderen Gruppe führte.
    Ich schüttelte den Kopf und versteckte meinen Ärger hinter einem Lächeln. War ich vielleicht eine Wünschelrute? Ich wusste doch selbst nicht, wonach genau ich Ausschau halten sollte.
    Doch dann fühlte ich ein Prickeln zwischen meinen Schulterblättern. Als ob mich jemand anstarren würde. Und plötzlich schlug eine Welle böswilliger Energie über mir zusammen. Ich schauderte, meine Knie gaben nach. Schmerz schnitt in meine Schulter, als der seelenaufzehrende Zauber mit einem eisigen Pulsieren reagierte. Ich klammerte mich an Falin, schließlich hatte ich nicht vor, hier auf dieser Party ohnmächtig zu werden.
    Falin legte seinen Arm um meine Schultern und stützte mich, als ich schwankte. » Wer ist es?«, wollte er wissen.
    So schnell, wie diese Woge aufgebrandet war, so schnell zog sie sich wieder zurück, als folgte sie einem Gezeitenrhythmus. Ich wappnete mich gegen einen erneuten Angriff, doch er blieb aus. Ich wandte mich um. Direkt hinter mir stand eine größere Gruppe von Gästen, in ihrem Zentrum mein Vater, umgeben von seinen Beratern.
    Sein Blick traf meinen und richtete sich dann wieder auf die Person, mit der er sich unterhielt. Nicht mal eine Sekunde lang hatte sich sein Gesichtsausdruck verändert. Eine Frau reichte ihm die Hand, und er nahm sie zwischen seine Hände und hielt sie fest. So lange, bis sie glauben mochte, dass ihm etwas an ihr gelegen war. Dann wandte er sich ab, berührte einen der Männer aus seiner Gefolgschaft am Arm, trat mit ihm beiseite, sagte etwas, und der Mann schaute zu mir hin.
    Super. Gleich würden seine Security-Leute mich schnappen. Sieht ganz so aus, als würde ich das Dinner verpassen.
    Mein Vater lächelte, als er sich wieder seinen Gästen zuwandte, und schon buhlten sie erneut um seine Aufmerksamkeit. Ein Gast, offensichtlich ein Geschäftsmann, trat vor meinen Vater, und nahm mir die Sicht. Er war rundlich, in mittlerem Alter und hatte braunes Haar, das allerdings bereits zu ergrauen begann.
    Womit er in den Kreis der Verdächtigen passt. Roy hätte wirklich ein bisschen aufmerksamer sein können! Ich seufzte.
    » Wer ist es?«, fragte Falin erneut.
    Ich schüttelte den Kopf. Alles, worauf ich mich stützen konnte, waren Vermutungen.

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