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Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Titel: Vom Tod verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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verdeckt die Wunde und die Schwellungen, stimmt’s? Hast du ihn selbst gewirkt?«
    » Ja, und du musst ihn persönlich aktivieren.« Sie hielt mir eine Nadel hin.
    Autsch! Ich hasste Zauber, die nur durch das eigene Blut aktiviert werden konnten, doch ein solches Geschenk wies man nicht zurück.
    Tamara half mir, die Kette umzulegen, und ich blickte in den Spiegel. Die blauen Flecken, die sich heute grün verfärbt hatten, waren komplett verschwunden, und auch die Stiche waren nicht mehr zu sehen.
    » Beeindruckend. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll.«
    Sie lächelte. » Amüsier dich einfach.« Sie tat so, als müsste sie eine Träne wegwischen. » Es ist, als würde ich mein kleines Mädchen auf den Abschlussball schicken.«
    » Pst! Er kann dich hören«, flüsterte ich. » Es ist echt keine Verabredung!«
    Ich zog am Rock des Kleides, erinnerte mich aber schnell wieder an die Sicherheitsnadeln und ließ es sein. » Aber um auf den anderen Gefallen zurückzukommen: Kannst du dir mal den Zauber auf meiner Schulter ansehen?«
    Tamara runzelte die Stirn. » Da ist kein Zauber.«
    Ich erstarrte. Hatte plötzlich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Dann aber sprudelten die Worte nur so aus mir heraus. » Doch. Ich hab ihn selbst gesehen, auf der ätherischen Ebene. Diese gruseligen schwarzen Ranken bedeckten…« Ich brach ab, als ich Tamaras wachsende Verwirrung und ihren alarmierten Gesichtsausdruck bemerkte.
    » Abgesehen von deinem Schmuck ist der einzige Zauber, der sich an dir befindet, der Heilungszauber, mit dem du dein Handgelenk belegt hast. Übrigens, falls es dir nicht aufgefallen sein sollte: Du hast die Hand schon ziemlich gut bewegt.«
    Ich blickte auf die Schiene. Tamara waren sowohl der Zauber als auch der Dolch entgangen. Und ich wusste mit Sicherheit, dass ich auf der ätherischen Ebene etwas Dunkles gesehen hatte. Auch der Tod hatte den Zauber bemerkt. Weshalb nahm sie ihn also nicht wahr?
    » Alex?«, rief Holly.
    » Geh jetzt raus«, meinte Tamara und schob mich zur Tür. » Und zieh diese Stiefel aus!«
    » Ich hab nur die. Oder meine Turnschuhe«, maulte ich.
    Ob sie mich hörte, bekam ich nicht mehr mit, denn in diesem Moment entdeckte ich Falin. Er studierte die Fotos, die ich an den Spiegel über meiner Kommode gesteckt hatte. Noch hatte er mich nicht bemerkt, und so blieb mir ein Moment, um ihn genauer zu betrachten.
    Obwohl ich ihn mir gern noch länger angesehen hätte. Der Smoking saß wie angegossen, betonte die breiten Schultern und die schmalen Hüften. Falls er eine Waffe trug, hatte er sie gut verborgen, denn ein Holster hätte nicht mehr unter die Jacke gepasst. Sein Haar schimmerte in den Strahlen der Abendsonne, die sich durchs Fenster hereingeschlichen hatten. Es wirkte so fein wie die Fäden der Magie auf der ätherischen Ebene. Und ich spürte plötzlich das lächerliche Verlangen, hinüberzugehen und meine Finger durch die hellen Haarsträhnen gleiten zu lassen.
    Holly beugte sich zu mir herüber. » O Mann, bin ich neidisch«, flüsterte sie, dann hakte sie sich bei Tamara ein.
    Sie winkten mir zum Abschied zu und konnten uns gar nicht schnell genug allein lassen. Ich wusste genau, was ihr Thema Nummer eins sein würde: mein fantastisch aussehendes » Date«.
    Falin blickte nicht zurück, als die Verbindungstür hinter den beiden zufiel. Er hob eine Hand– die selbst heute in Handschuhen steckte– und zog eins der Fotos aus dem Spiegelrahmen.
    » Hey, was tun Sie da?«
    Er drehte sich um, das Foto immer noch in der Hand, und schenkte mir ein flüchtiges Lächeln. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Bild zu.
    Toll, nicht mal einen zweiten Blick bin ich ihm wert. Ich zögerte. Verdammt, warum ärgert mich das so?
    Falin drehte das Foto um. » Sie kommt mir bekannt vor.«
    Ich ging zu ihm hinüber und nahm es ihm aus der Hand. Ich hatte es aus einer Zeitung ausgeschnitten, und inzwischen war es schon ziemlich vergilbt.
    » Nun, das sollte sie auch. Wochenlang ist damals in den Nachrichten über sie berichtet worden.«
    Er lächelte, betrachtete die Fotosammlung erneut und nahm dann ein weiteres Bild heraus, diesmal ein Schnappschuss. » Das ist sie auch? Rianna McBride, nicht wahr? Sie verschwand vor etlichen Jahren. Gleich nachdem sie nach einem Bombenattentat Schatten beschworen hatte, um die Opfer zu finden und zu identifizieren, wenn ich mich richtig an die Berichterstattung erinnere.«
    Ich nahm ihm auch dieses Foto weg und steckte beide

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