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Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen

Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen

Titel: Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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hier einige unterschiedliche, typische Reaktionsweisen zur Anregung.
     
    Formen der Auseinandersetzung
    Wenn Menschen in einen Konflikt geraten,
     
starten manche einen
direkten
Angriff auf den Konfliktpartner:
    Der Verursacher der unguten Gefühle soll verletzt und damit geschwächt oder gar außer Gefecht gesetzt werden. Das kann in unterschiedlicher Heftigkeit geschehen:
mit Worten: Der Gegner wird beschimpft, beschuldigt, gerügt, abgewertet, angeschrien, beleidigt oder gedemütigt.
mit Taten: Der Gegner wird rausgeschmissen, Türen knallen oder Wurfgeschosse fliegen durch die Luft.
mit körperlicher Gewalt: Der Gegner wird geschüttelt, geschubst, getreten oder geschlagen.
 
starten andere einen
indirekten
Angriff auf den Konfliktpartner:
    Der Verursacher der unguten Gefühle soll attackiert werden, doch findet das auf eine unterschwellige und damit nicht so greifbare Weise statt. Hier einige Möglichkeiten:
Provokation: den anderen zur Weißglut treiben, triezen.
Zynismus: in verletzender Weise die Einstellung des anderen herabsetzen, eine feindliche Haltung einnehmen.
Belustigung: den anderen bloßstellen, lächerlich machen oder blamieren, witzeln.
 
holen manche Stärkere dazu:
    Der Betroffene zieht eine mächtigere Instanz hinzu, z.   B. die Aussage:
»Damit gehe ich vor Gericht.«
»Ich hol die Polizei.«
 
reagieren manche mit dem Abbrechen der Kontakte oder durch Liebesentzug:
    Es gibt Menschen, die möchten nicht kämpfen. Um der unangenehmen Situation aus dem Weg zu gehen, treten sie den Rückzug an. Möglichkeiten sind:
den anderen aus der eigenen Welt verstoßen, völlig ignorieren, wie Luft behandeln.
bockig sein, beleidigt sein.
 
reagieren manche mit Verdrängung:
    Der Betroffene weicht der Auseinandersetzung aus und behält die negative Energie ganz bei sich. Zum Beispiel:
ungute Gefühle unterdrücken, in sich hineinfressen.
ich betrinken.
 
wenden manche die Aggression gegen sich selbst:
    Damit klagen sie indirekt den Verursacher der unguten Gefühle an. Nach dem Motto: »Schau her, was du angerichtet hast.« Beispiele dafür sind:
weinen.
sich selbst Schaden zufügen, z.   B. eigene lieb gewonnene Gegenstände zerstören.
 
reagieren manche mit Überlegenheitssignalen:
    Der Betroffene möchte sich vom Verursacher der unguten Gefühle abheben. Er schafft das durch:
Intellektualisieren: »Das ist unter meinem Niveau.«
Versachlichung: »Lassen Sie uns das sachlich klären.«
 
    Wenn Sie Ihr eigenes Muster erkannt haben, prüfen Sie bitte im nächsten Schritt, wie Sie reagieren, wenn ein anderer einen Konflikt an Sie heranträgt.
    Übung
    Reflektieren Sie Ihr persönliches Konfliktmuster. Was ist typisch für Sie? Stellen Sie sich zunächst die Frage, in welcher Konfliktkultur Sie aufgewachsen sind:
Wie sind Sie als Kind mit Konflikten umgegangen? Was war typisch für Sie?
Welches Muster hat Ihr Vater praktiziert und welches Ihre Mutter?
Was haben Sie davon übernommen?
Was haben Sie vielleicht auch ganz gezielt für sich nicht übernommen und machen es heute anders?
Wie ist heute Ihr Konfliktmuster?
    Persönliche Entwicklungsfelder im Konfliktmanagement
    Sicherlich sind Ihnen die Vor- und Nachteile Ihres eigenen Konfliktmusters bereits bewusst. Wenn Sie sehr durchsetzungsstark sind oder im Streitfall sehr emotional reagieren, erleben Sie immer wieder, wie Sie im Eifer des Gefechtes verletzend werden und wie andere sich einer Auseinandersetzung entziehen. Streben Sie hingegen sehr nach Harmonie und nehmen sich des lieben Friedens willen eher zurück, erleben Sie immer wieder, wie Sie den Kürzeren ziehen. Bei der Entwicklung seiner Konfliktfähigkeit hat jeder von uns ganz eigene Lernthemen. Während der eine lernen muss, seine Gefühle ernst zu nehmen und sie anderen zu zeigen, muss der andere lernen, seine Gefühle in den Griff zu bekommen. Einer muss lernen, seine eigenen Bedürfnisse ernster zu nehmen und stärker für seine Interessen und Belange einzutreten, ein anderer muss lernen, die Belange anderer stärker zu berücksichtigen.
    Spannend ist auch, wie Menschen typischerweise aus einer Konfliktsituation wieder herauskommen:
Zurück zum Tagesgeschäft: Sie tun einfach so, als ob nichts gewesen wäre.
Nachgeben: »Also gut, dann eben so.« Sie entsprechen den Wünschen des anderen.
Loslassen: »Schwamm drüber.« Sie verabschieden sich bewusst von der Situation.
Einlenken: »Sind wir wieder gut?« Sie machen dem anderen ein Friedensangebot.
Nachtragen: »Du kannst mich mal.«

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