Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen
Sie zeigen sich unversöhnlich, konservieren ihren Ärger.
Konsequenzen ziehen: angemessene Veränderungen herbeiführen.
Klären und versöhnen: Aussprache mit Lösung und Aussöhnung.
Übung: Mein persönliches Konfliktmuster
Womit bin ich einverstanden und zufrieden? Was möchte ich gern beibehalten?
Was würde ich gern anders machen? Wo möchte ich mich weiterentwickeln?
Welche Vorbilder habe ich dafür?
Welche Schritte könnte ich in die gewünschte Richtung machen?
Halten wir fest: Jeder von uns bringt ein eigenes persönliches Konfliktmuster mit. Es ist geprägt durch unsere Persönlichkeit und durch unsere Erziehung. Jeder hat eigene Entwicklungsfelder.
Tipps:
Nehmen Sie das Muster Ihres Konfliktpartners wahr, ohne es zu bewerten. Realisieren Sie, welche Reaktionen das Muster des anderen bei Ihnen hervorruft. Prüfen Sie, ob dies für Sie förderlich ist. Falls nicht, überlegen Sie, welche eigene Haltung für Sie erfolgversprechender wäre.
TEIL II
Anders denken – Mit Konflikten umgehen
Jeder hat seine eigene Art, mit Konflikten umzugehen. Deshalb gibt es keine Patentrezepte zur Lösung von Konflikten. Es kommt vielmehr darauf an, dass wir uns in unseren Reaktionen erst einmal selbst erkennen und möglicherweise zu veränderten Mustern finden. Denn »den anderen« können wir nicht ändern – wohl aber durch unsere eigene Grundhaltung und Herangehensweise den Verlauf des Konflikts steuern. Wir sind Konflikten nicht einfach ausgeliefert, sondern durch unseren eigenen (und zukünftig vielleicht veränderten) Umgang mit Konflikten können wir die Situation bedeutend mitgestalten. Das ist gar nicht so kompliziert, wenn wir unsere Sichtweise überdenken und einen neuen Zugang finden.
Konflikte gehören zum Leben
Konflikte erleben wir sowohl im Beruf wie im Privatleben. Sie können ganz unterschiedlicher Art sein. Manche sind sehr bedeutsam, andere beinahe nichtig. Das hängt davon ab, wie wichtig uns die betreffenden Menschen sind, wie tief uns ein Thema emotional mitnimmt und wie groß ein eventueller Schaden ist, der dabei entstehen kann. In jedem Fall aber stören uns Konflikte in unserer Harmonie. Sie bringen unsere Gefühlswelt durcheinander, sie wirken nach, auch wenn man versucht, sie zu verdrängen.
Konflikte im Privatleben – Konflikte im Beruf
Vielen Menschen fällt es im vertrauten Umfeld leichter, einen Konflikt anzusprechen. Im Privaten können wir eher mal die Fassung verlieren, schreien, anklagen, bockig sein oder weinen. Wenn wir unserem Konfliktpartner sehr wichtig sind, er uns ansonsten sehr schätzt, vielleicht sogar liebt, wird er uns dieses Fehlverhalten nachsehen. Zudem haben wir im Privatleben ganz andere Möglichkeiten der Versöhnung als im beruflichen Bereich. Mit unserem Partner bzw. unserer Partnerin können wir uns nach einem heftigen Konfliktgewitter in den Armen liegen, uns versöhnen und zeigen, wie leid es uns tut und wie wichtig uns der andere ist. Im beruflichen Kontext haben wir deutlich weniger Spielräume in unserer Konfliktaustragung. Wir können weder solche heftigen und hochemotionalen Streitmuster noch derartig intensive Versöhnungsrituale praktizieren. Wir würden unprofessionell und der Situation unangemessen handeln und sonderlich erscheinen.
Es gibt aber auch Menschen, für die es schwieriger ist, im privaten Umfeld zu streiten. Vielleicht weil sie sehr dominante oder schwierige Persönlichkeiten um sich herum haben, mit denen sie eine Auseinandersetzung als wenig aussichtsreich erleben. Oder sie brauchen einfach Harmonie in ihrem privaten Umfeld und wollen diese auf keinen Fall gefährden. Sie stellen ihre eigenen Interessen dann lieber hinten an, als sich zu streiten. Manche neigen dazu, grundsätzlich die Schuld bei sich selbst zu suchen, und ziehen sich in sich zurück. Während wir im Privatbereich auch um sehr persönliche Anliegen streiten, geht es im Beruf zu einem Großteil um sachliche Belange. Manchen Menschen fällt es leichter, klar für solche eher unpersönlichen, sachlichen Belange einzutreten.
Die in diesem Buch beschriebenen Strategien zur Konfliktklärung gelten grundsätzlich für Beruf wie Privatleben. Wo es Unterschiede in der Herangehensweise gibt, werden diese ausdrücklich benannt und dargestellt.
Annehmen statt verdrängen
Solange wir eine negative Einstellung zu Konflikten haben, werden wir uns nur ungern mit ihnen beschäftigen. Wir versuchen dann entweder, dem Konflikt zu entkommen, indem wir Anzeichen für eine
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