Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen

Titel: Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag

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andere dazu, ihnen zu folgen. Oder die charismatischen Persönlichkeiten – ihnen fliegen die Herzen der Menschen zu. Die glaubwürdigen, sachkundigen, akzeptierten Meinungsführer nehmen Einfluss auf das Denken und Handeln ihres Umfeldes. Extrem willensstarke Persönlichkeiten wissen stets genau, was sie wollen, und gehen zielstrebig darauf zu. Was heißt das für die anderen? Pech gehabt? Keineswegs! An unserer Durchsetzungsfähigkeit können wir arbeiten, um sie gezielt aufzubauen. Wir werden dadurch vermutlich kein »Leader«, aber eine gute Selbstbehauptung können wir mit den entsprechenden Techniken allemal erwerben. Der Weg zur Erfüllung unserer Ziele, Wünsche und Bedürfnisse und damit zu einem glücklichen und erfolgreichen Leben steht uns allen offen.

    Tipps:
    Wenn Sie nicht wirklich wissen, was für Sie typisch ist, starten Sie eine kleine Umfrage bei einigen vertrauten Personen aus Ihrem Umfeld. Sie werden staunen, wie differenziert Sie wahrgenommen werden.

    Nachdem Sie sich nun während Ihrer Bedenkpause viele Gedanken gemacht haben, nehmen Sie mit einer neuen Ausrichtung das Gespräch mit Ihrem Konfliktpartner wieder auf.

    Nach der Bedenkpause: die kreative Lösungssuche
    Sie sitzen nun wieder mit Ihrem Konfliktpartner zusammen, um Ihre Auseinandersetzung fortzuführen. Suchen Sie schrittweise nach einer Lösung:

    1. Die unterschiedlichen Positionen
    Meistens ist es nötig, noch einmal auf die unterschiedlichen Sichtweisen einzugehen. Die haben sich möglicherweise durch das erste Gespräch und die Bedenkzeit etwas verändert. Tauschen Sie Ihre Perspektive erneut gegenseitig kultiviert und mithilfe der Techniken des klärenden Sprechens und annehmenden Zuhörens aus.

    2. Gibt es Gemeinsamkeiten?
    Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit anschließend darauf, ob es auch Gemeinsamkeiten zwischen den Positionen gibt. Heben Sie hervor, worin Sie sich einig sind und was Ihnen beiden wichtig ist. Das kann beispielsweise bei zwei Kollegen eine vernünftige Arbeitsbeziehung sein oder bei Freunden die Fortsetzung ihrer Freundschaft.

    3. Sammeln aller möglichen Lösungen
    Danach beginnen Sie mit der Lösungssuche. Sammeln Sie zuerst einmal alle möglichen Lösungen. Lassen Sie hierbei auch Ideen zu, die nur für eine Partei vorteilhaft wären.

    4. Bewerten der Lösungen
    Anschließend wägen Sie die Vor- und Nachteile der einzelnen Ideen ab.

    5. Auswahl einer nachhaltigen Lösung
    Sie wählen eine gute, stabile gemeinsame Lösung aus, die sowohl für Sie als auch für Ihren Konfliktpartner gut ist.

    6. Konkretisierung der Umsetzung
    Besprechen Sie ganz konkret, wie diese in der Umsetzung aussehen soll.

    7. Blick in die Zukunft
    Abschließend werfen Sie schon mal vorsorglich einen Blick in die Zukunft und prüfen, ob die Lösung auf Dauer Bestand haben kann, oder was passiert, wenn sie nicht funktioniert.

    Mit diesen Schritten sollte es Ihnen gelingen, Ihre Konflikte gemeinsam mit Ihrem Konfliktpartner zu klären und nachhaltig zu lösen. Doch was geschieht mit den entstandenen Wunden? Können sie heilen? Tragen Sie sie weiter mit sich herum? Im nächsten Kapitel wollen wir sehen, was es nun noch braucht, um uns von dem Konflikt endgültig zu verabschieden und ihn loszulassen.
    Übung
    Suchen Sie sich bitte eine wichtige gleichberechtigte Person in Ihrem Leben aus, mit der Sie täglich umgehen. Nehmen Sie sich vor, diesen Menschen in der nächsten Woche kein einziges Mal zu kritisieren. Unterlassen Sie konsequent jegliche Belehrung, Bevormundung oder Kritik. Beobachten Sie aufmerksam, welche Konsequenzen Ihre Verhaltensänderung bewirkt. Wenn es Ihnen möglich ist, verlängern Sie den Zeitraum noch.

    Halten wir fest: Eine gute Konfliktlösung hat keine Eile. Die Konfliktpartner tauschen einander kultiviert aus und beziehen gegenseitig die Aussagen des anderen in ihre Überlegungen mit ein. Eine stabile Lösung muss für alle Parteien gut sein.

    Tipps:
Nehmen Sie sich für die Konfliktlösung ausreichend Zeit.
Gehen Sie nicht mit einer vorgefertigten Lösung in das Gespräch, sondern bleiben Sie offen für eine gemeinsame Lösungssuche.
Zeigen Sie Ihrem Konfliktpartner Ihre Lösungsbereitschaft. Betonen Sie, dass Sie mit ihm nach einer Lösung suchen möchten, die sowohl für Sie als auch für ihn gut ist.
Machen Sie sich bewusst, dass Ihr konstruktives Bemühen deeskalierend wirkt, selbst wenn sich keine Lösung abzeichnet.

Die Kunst der