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Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen

Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen

Titel: Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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Versöhnung
    Ein Konflikt ist mit der Lösung des Problems nicht unbedingt beendet. Erst nach der Versöhnung mit dem Konfliktpartner werden Ärger und Schmerz endgültig überwunden. Das bedeutet, einander zu vergeben, nichts nachzutragen und den Ärger wieder ganz loszulassen.
     
    Jeder hat in seinem Leben Konflikte erlebt, die nicht zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst wurden. Wir mussten schmerzhafte Erfahrungen machen, wurden vielleicht belogen, betrogen, ausgestoßen, enttäuscht oder verletzt. Oder wir haben anderen Leid zugefügt, gewollt oder ungewollt, bewusst oder manchmal sogar ohne es zu merken. Vieles ist offen und ungeklärt geblieben und bindet bis zum heutigen Tag einen Teil unserer Energien. Niemand ist vollkommen frei von solchen alten Geschichten. Negative Emotionen, die vor vielen Jahren entstanden sind, haben sich eingenistet. Sie sind nicht laut und aufdringlich, deswegen bemerken wir sie oft über lange Zeit nicht und vergessen sie sogar. Wir sind uns dann nicht bewusst, dass sienoch in uns wirken. Aber wie bei einem nicht aktiven Vulkan können die Erinnerungen jederzeit wachgerufen werden und die unguten Gefühle wieder hervorbrechen.
    Dazu reicht es aus, wenn
wir diesem Menschen begegnen.
uns jemand von ihm erzählt.
uns ein Foto, ein Brief, ein Geschenk, irgendein Gegenstand in die Hände fällt, der uns daran erinnert.
wir eine bestimmte Situation erleben, die wir mit dem anderen verbinden.
    Alte Geschichten klären
    Wir haben diese alten Geschichten ungelöst konserviert, und so stehen sie seit Jahren sorgfältig aufgereiht, bereits eingestaubt, in einer Kammer unseres Lebens und warten darauf, zur gegebenen Zeit wieder aktiv zu werden und sich in Erinnerung zu bringen.
    Eigenartig: Jedes konservierte Lebensmittel, ob in Dosen versiegelt, eingefroren oder eingeweckt, hat ein Verfallsdatum. Jede Straftat hat eine Verjährungsfrist. Nur wir hegen und pflegen unsere ungelösten Konflikte mit Ausdauer und Hingabe und lassen von ihnen nicht los, manchmal bis zu unserem letzten Atemzug. Einige werden dann doch noch schnell am Sterbebett gelöst.
    Manchmal halten wir gnadenlos an unseren alten Wunden fest und verurteilen Menschen jahre- und jahrzehntelang wegen eines Fehlers. Oft war der Auslöser nur ein unglücklicher Satz oder eine unschöne Handlung. Dahinter steckte vielleicht nur Unwissenheit, Unbedachtheit oder sogar ein Missverständnis. Einige Konflikte werden sogar über Generationen hinweg weitergepflegt.
    Wäre es nicht sinnvoll, diesen Ballast frühzeitiger abzuwerfen?
     
    Der Weg zum inneren Frieden
    Ein ungelöster Konflikt bindet Sie an Ihren Konfliktpartner. Solange Sie einem anderen gegenüber Wut, Ärger oder Groll empfinden, finden Sie keinen inneren Frieden. Es gibt nur einen Weg, einen Konflikt wirklich zu befrieden, und das ist die Versöhnung.
    Hier ein paar Gedanken, die Ihre Bereitschaft zum Verzeihen und zur Versöhnung unterstützen können:
Ich sehe, dass ein anderer Mensch einen Fehler gemacht hat.
Ich gestehe mir ein, dass ich dadurch Schmerzen und Leid empfinde.
Ich mache mir bewusst, dass jeder Mensch Fehler macht.
Es ist nicht meine Aufgabe, über Gut und Böse in diesem Leben zu richten. Ich erinnere mich daran, dass auch ich in meinem Leben bereits vieles falsch gemacht habe.
Ich bin dankbar, dass es mir andere nachgesehen haben.
Ich wünsche mir, dass meine Wunden heilen können.
Im Leben können uns die schwierigsten Schicksalsschläge treffen und wir müssten damit klarkommen. Ist dieser Konflikt nicht im Vergleich dazu ziemlich banal?
Meine negativen Gefühle binden mich an den anderen und lassen meine Wunden nicht heilen.
Damit ich meinen inneren Frieden mit der Situation finden kann, verzeihe ich dem anderen.
 
    Diese Gedanken können Sie abwandeln und ebenso anwenden, wenn es darum geht, sich selbst zu vergeben. Jeder ist zu irgendeiner Zeit von Emotionen wie Neid, Hass, Eifersucht oder Angst getrieben und verhält sich dann nicht immer anständig. Das ist menschlich.
    Übung
Wann haben Sie in Ihrem Leben etwas falsch gemacht und waren froh, dass ein anderer Ihnen vergeben hat?
Denken Sie auch an Kleinigkeiten: ein verletzendes Wort, eine unschöne Handlung   …
Prüfen Sie: Konservieren Sie alte, verstaubte Konflikte, deren Haltbarkeit abgelaufen ist und die Sie langsam ausmisten sollten?
    Der Weg zur Versöhnung
    Im Allgemeinen fällt es uns schwer, uns für einen Fehler zu entschuldigen oder einem anderen einen Fehler zu verzeihen. Wir

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