Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen
reagiere unfreundlich oder ungehalten.
Ich meide den Kontakt mit dem anderen.
Ich habe Schlafstörungen.
Die Konfliktsignale eines anderen:
Irgendetwas ist anders als bisher.
Er vermeidet Blickkontakt.
Er geht mir aus dem Weg.
Er reagiert gereizt.
Er macht ironische oder sarkastische Bemerkungen.
Er wirkt angespannt und gestresst.
Schritt 2: Konfliktanalyse
Wir halten inne, beobachten aufmerksam das Geschehen, machen uns Gedanken über uns und über den anderen:
Wie lässt sich das Problem in einem Satz formulieren?
Handelt es sich überhaupt um einen Konflikt?
Wer ist beteiligt?
Was genau stört mich?
Welches sind meine Gefühle?
Welches Bedürfnis ist unerfüllt?
Was würde ich mir wünschen?
Wie empfindet mein Konfliktpartner möglicherweise (Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche)?
Welche Konfliktart liegt vor? (Kapitel 4)
Wir fragen uns, inwieweit wir für unsere Belange eintreten müssen bzw. was wir aufgrund unserer Rolle (Kapitel 4) tun müssen. Wir entscheiden, wie wir mit dieser Störung umgehen möchten. Bei Bedarf suchen wir das Gespräch mit dem anderen.
Schritt 3: Auseinandersetzung
Wir streben eine kultivierte Auseinandersetzung an. Dabei bedienen wir uns der Klärungssprache. Wir stellen unsere Position mithilfe des klärenden Sprechens dar und versuchen, die Sicht des anderen mithilfe des annehmenden Zuhörens zu verstehen. Wir wissen, dass wir mit seiner Sicht nicht einverstanden sein müssen. Beide Positionen stehen gleichberechtigt nebeneinander.
Schritt 4: Bedenkpause
Wenn es passt, legen wir eine Bedenkpause ein und lassen den Austausch wirken. Währenddessen reflektieren wir vertiefend die Situation.
In welcher Eskalationsstufe befinden wir uns? (Kapitel 4)
Welche Möglichkeiten/Grenzen/Rahmenbedingungen gibt es?
Ich kann einen anderen nicht ändern. Ich kann »nur« mich, mein Denken und Verhalten ändern.
Was verlangt meine Rolle von mir? (Kapitel 4)
Wofür habe ich Entscheidungsbefugnis?
Was verlangt die Hierarchie? (Ober sticht Unter)
Was bereits von höherer Stelle geregelt ist, wie beispielsweise Gesetze, Vorschriften und Regeln, muss eingehalten werden. Hier braucht es keine Diskussion, sondern eine Einhaltung der Vorgaben.
Mit welchen Maßnahmen würden wir den Konflikt weiter eskalieren?
Welche Maßnahmen wirken deeskalierend?
Welche Lösungsansätze sehe ich?
Welche sind gut für mich?
Welche sind gut für den anderen?
Welche sind gut für uns beide?
Was würde mir wohl ein/e weise/r Berater/in empfehlen?
Wir entscheiden uns für einen geeigneten Konfliktlösungsstil (Anpassung, Durchsetzung, Kompromiss, Vermeidung oder Konsens).
Schritt 5: Fortsetzung der Auseinandersetzung
Nach der Bedenkpause führen wir die Auseinandersetzung fort. Jeder stellt noch einmal seine Sicht dar.
Schritt 6: Gemeinsamkeiten
Wir klären, inwieweit es Punkte gibt, in denen wir einig sind, oder Ziele, die uns beiden wichtig sind.
Schritt 7: Lösungsfindung
Lösungsmöglichkeiten sammeln
Wir tragen alle denkbaren Lösungsmöglichkeiten zusammen. Wir lassen dabei alle Ideen zu und bewerten sie noch nicht.
Lösungsmöglichkeiten bewerten
Wir bewerten nun die einzelnen Lösungsmöglichkeiten nach ihren Vor- und Nachteilen.
Lösungsfindung
Wir einigen uns auf eine Lösung, die für uns beide gut ist. Sie sollte uns stabil und realistisch erscheinen.
Schritt 8: Konkretisierung der Umsetzung
Wir besprechen die konkrete Umsetzung der Lösung in unseren Alltag. Was heißt das ganz konkret im Alltag für uns? Wer wird was bis wann tun?
Schritt 9: Blick in die Zukunft
Wir prüfen, inwieweit diese Lösung für die Zukunft tragfähig ist, und besprechen, wie wir damit umgehen werden, falls sie sich nicht als tauglich erweist.
Schritt 10: Versöhnung
Wir versöhnen uns mit dem anderen und lassen unseren Ärger los. Wir suchen nach Möglichkeiten, wie wir unseren inneren Frieden mit der Situation finden können, und sorgen gut für uns.
Nicht immer gibt es eine Lösung
Leider lässt sich nicht jeder Konflikt lösen. Mancher lässt sich nur klären. In solchen Fällen müssen wir irgendwann eine Entscheidung treffen. Dazu gestalten wir die Schritte 7 bis 10 allein. Wir machen uns alle unsere Möglichkeiten bewusst, die wir nun haben. Anschließend beleuchten wir allein deren Vor- und Nachteile undtreffen nach reiflicher Überlegung unsere Entscheidung. Wichtig ist, dabei nichts zu überstürzen und sich für das Finden einer guten, stabilen und dauerhaft
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