Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen
denen wir nicht wirklich stehen können.
8 goldene Regeln für einen konfliktfreien Büroalltag
1. Entwickeln Sie ein klares Rollenbewusstsein
Im Arbeitsleben treten Sie nicht als Privatperson auf, sondern Sie übernehmen eine bestimmte Rolle. Machen Sie sich diesen Unterschied bewusst und klären Sie, welche Erwartungen das Unternehmen an Ihre Rolle knüpft. Welche Leistung, welches Verhalten, welche Einstellung, welches Erscheinungsbild wird von Ihnen erwartet.
2. Verhalten Sie sich professionell
Schlüpfen Sie zu Arbeitsbeginn bewusst in Ihre professionelle Rolle. Handeln Sie dann entsprechend. Es geht nicht darum, Theater zu spielen. Bleiben Sie echt. Aber stellen Sie persönliche Befindlichkeiten und Bewertungen zurück.
3. Respektieren Sie jeden Kollegen
Behandeln Sie jeden Kollegen mit Respekt und Wertschätzung. Akzeptieren Sie auch schwierige Kollegen mit ihren Ecken und Kanten. Gehen Sie einfach ein wenig auf Distanz und pflegen Sie einen freundlichen, kollegialen Umgang.
4. Pflegen Sie Kollegialität statt Freundschaft
Bedenken Sie: Ihre Kollegen sind Kollegen und keine Freunde. Im Konfliktfall können Sie ihnen nicht aus dem Weg gehen. Auch dann wird von Ihnen eine konstruktive Zusammenarbeit erwartet. Wahren Sie eine gewisse professionelle Distanz. Erzählen Sie keine Intimitäten und leben Sie Ihre privaten Vorlieben sowie Ecken und Kanten nicht im Job aus.
5. Akzeptieren Sie Ihren Chef in seiner Rolle
Ihr Chef ist der Chef und muss von Ihnen in dieser Rolle akzeptiert werden. Haben Sie damit ein Problem, so bedenken Sie: Es ist nicht Ihre Aufgabe, darüber zu befinden, inwieweit Ihr Chef in seiner Rolle erfolg reich ist. Das ist die Aufgabe seines Vorgesetzten.
6. Nehmen Sie Kritik ernst
Es ist das Recht und die Pflicht Ihres Chefs, Ihre Leistung und Ihr Verhalten zu beobachten, zu kontrollieren und zu beurteilen. Ist er mit Ihnen nichtzufrieden, haben Sie Handlungsbedarf. Nehmen Sie solche Rückmeldungen ernst und setzen Sie sich selbstkritisch damit auseinander.
7. »Ober sticht Unter«
Stellen Sie Ihre Ansichten, Einschätzungen, fachlichen Anregungen engagiert zur Verfügung. Beraten Sie Ihren Chef mit Ihrem Wissen bei seiner Entscheidungsfindung. Entscheidet er dennoch anders, so akzeptieren Sie seine Entscheidung.
8. Erheben Sie sich nicht über Ihre Kollegen
Kollegen sind mit Ihnen auf gleicher hierarchischer Ebene und es ist weder Ihr Recht noch Ihre Pflicht, sich gegenseitig zu beobachten, zu beurteilen und Aufgaben zuzuteilen. Üben Sie bei Störungen partnerschaftlich Kritik.
Auch im Privatleben hilft ein klares Rollenbewusstsein. Wir können uns die verschiedenen Erwartungen an unsere Rollen bewusst machen und für uns entscheiden, wie wir damit umgehen wollen. Anders als im Berufsleben sind wir im Privatbereich nicht vertraglich zu einer bestimmten Leistungserbringung verpflichtet und in diesem Sinne nicht kündbar. Allerdings müssen wir auch im Privatbereich mit Konsequenzen rechnen, wenn wir die Erwartungen unseres Umfeldes nicht erfüllen. Das sind dann Konflikte bis hin zum Kontaktabbruch. Erfüllen wir unsere eigenen Erwartungen nicht, so macht uns das traurig und unzufrieden und wir verlieren an Selbstbewusstsein.
Auch im Privatbereich werden unsere Rollen von unseren Mitmenschen unterschiedlich angenehm empfunden. Wenn wir beispielsweise als Eltern im Rahmen unseres Erziehungsauftrags den Kindern etwas verbieten müssen, machen wir uns in diesem Moment bei ihnen nicht beliebt. Eltern, die stets von ihren Kindern geliebt sein möchten, können sie an vielen Stellen nicht erziehen. Das Problem: Wer das Bedürfnis hat, es jedem recht zu machen, und »everybodys darling« sein möchte, kann seine eigenen Belange nicht entsprechend vertreten.
Übung
Was sind Ihre wichtigsten Rollen, die Sie innehaben? Welche Erwartungen haben Sie selbst bzw. haben andere an diese Rolle? Gibt es mögliche Konfliktbereiche?
Halten wir fest: Jeder übernimmt verschiedene Rollen. Daran sind jeweils bestimmte Erwartungen – eigene und die der anderen – geknüpft. Werden wir diesen nicht gerecht, führt das unweigerlich zu Problemen. Manchmal müssen wir unsere persönliche Befindlichkeit hinten anstellen, um den Rollenanforderungen entsprechen zu können.
Tipps:
Reflektieren Sie Ihre Rollen in Beruf und Privatleben und entscheiden Sie, welche Rollen Sie wie ausfüllen können oder wollen. Berücksichtigen Sie dabei,
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