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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Wohnzimmer stapeln«, schlage ich vor. »Hinter der Tür. Dann kann ich alles auspacken und sortieren, während du arbeiten bist.«
    »Gute Idee.« Luke nickt.
    Ich schweige einen Moment. Mir sind plötzlich die zwanzig chinesischen Morgenmäntel eingefallen. Vielleicht kann ich die hereinschmuggeln, ohne dass Luke es merkt.
    »Und wenn die Sachen nicht alle in die Ecke passen, können wir den Rest ja im Gästezimmer verstauen«, füge ich möglichst gelassen hinzu.
    »Wieso sollte nicht alles in die Ecke passen? Was für ein Rest?« Luke runzelt die Stirn. »Sag mal, Becky, wie viel Krempel erwartest du denn?«
    »Och, nicht viel!«, beeile ich mich zu sagen. »Fast gar nichts! Ich meinte nur, falls die Speditionsleute die Sachen in irgendwelche riesigen Kisten gepackt haben oder so. Das ist alles.«
    Luke sieht mich etwas misstrauisch an, und ich wende den Blick ab und tue so, als würde ich das Armband an meiner Uhr neu einstellen. Jetzt, wo der große Moment gekommen ist, wird mir doch ein klein wenig flau.
    Irgendwie wünschte ich, ich hätte ihm doch von den Holzgiraffen erzählt. Soll ich es ganz schnell beichten?
    Nein. Macht nichts. Wird schon gehen. Lukes Wohnung ist riesig. Ich meine, im Ernst, die ist gigantisch! Da werden ihm die paar zusätzlichen Stücke gar nicht weiter auffallen.
    Wir drücken die Doppeltüren zur Straße hin auf und treffen draußen auf einen Mann in Jeans, der neben einem kleinen Lieferwagen steht und wartet.
    »Mr. Brandon?«, fragt er, als er aufsieht.
    Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich wusste, dass wir nicht zu viel gekauft hatten. Ich wusste es. Jetzt sehen Sie sich doch mal den Lieferwagen an! Der ist ja winzig!
    »Ja, das bin ich.« Luke reicht dem Mann freundlich lächelnd die Hand.
    »Können Sie uns sagen, wo wir die Lkws parken können?« Der Mann kratzt sich am Kopf. »Hier ist ja Halteverbot.«
    »Lkws?«, wiederholt Luke. »Was meinen Sie denn mit Lkws?« Sein Lächeln erstarrt.
    » Wir haben zwei Lkws zu entladen. Können wir die da abstellen?“ Der Mann zeigt auf den Vorhof des Gebäudes, vor dem wir stehen.
    »Ja, natürlich!«, antworte ich schnell, da Luke kein Wort herausbringt. »Machen Sie nur!« Der Mann verschwindet und hinterlässt Schweigen.
    »So«, sage ich fröhlich und reibe mir die Hände. »Das wird lustig!«
    »Zwei Lkws?« Ich höre Luke den Unglauben an.
    »Ist bestimmt eine Mehrfachlieferung«, sage ich schnell. »Du weißt schon, mehrere Leute werden mit demselben Wagen beliefert. Ich meine, ist ja wohl klar, dass wir nicht zwei Lkw-Ladungen Zeug gekauft haben!«
    Stimmt doch.
    Ich meine, das wäre doch wohl lächerlich! In zehn Monaten können wir doch unmöglich-
    Oh Gott.
    Ich höre ein Rumpeln von der Straßenecke, und da erscheint auch schon ein großer weißer Lkw, dicht gefolgt von einem zweiten. Sie fahren rückwärts in den Vorhof, und mit einem ohrenbetäubenden Knirschen werden die Hinterklappen geöffnet. Luke und ich flitzen hinter die Laster und werfen einen Blick in die voll gestopften Tiefen.
    Wow. Was für ein Anblick. Der Laster ist bis zum Zerbersten beladen mit allen möglichen Objekten und Möbelstücken. Manche sind in Plastikfolie eingewickelt, andere in Papier, und manche sind so gut wie gar nicht verpackt. Ich nehme all die Sachen Stück für Stück wahr und werde ganz sentimental. Das ist ja, als würde ich ein komplettes Amateurvideo von unserer ganzen Hochzeitsreise sehen! Die Kelim-Teppiche aus Istanbul. Die Kürbisflaschen aus Peru. Ach, und das Babytragegestell hatte ich ja total vergessen!
    Ein paar Männer in Overalls fangen an, die ersten Sachen anzupacken und auszuladen. Wir treten einen Schritt zur Seite, um ihnen Platz zu machen, aber mein Blick klebt weiterhin am Inhalt des Laderaums, und ich bin völlig versunken in all die Erinnerungen. Da mache ich plötzlich eine winzige Bronzestatue aus und drehe mich lächelnd zu Luke um.
    »Der Buddha! Weißt du noch, wo wir den gekauft haben? Luke?«
    Luke hört mir überhaupt nicht zu. Ich folge seinem starren Blick - und es läuft mir kalt den Rücken herunter. Fassungslos sieht er einem Mann dabei zu, wie er ein großes, in Papier eingewickeltes Paket aus dem anderen Laster trägt. Aus dem Paket guckt ein hölzernes Giraffenbein heraus.
    Mist.
    Jetzt kommt noch ein Mann im Overall mit der zweiten Giraffe...
    »Becky, was machen diese Giraffen hier?«, fragt Luke tonlos. »Ich dachte, wir hatten uns darauf geeinigt, sie nicht zu kaufen?«
    »Ich weiß«, beeile

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