Vom Umtausch ausgeschlossen
er sich ausgesucht freundlich.
»Äh...« Ich lecke mir nervös die Lippen. »Äh... ich... also... könnte sein.«
»Verstehe.« Luke schließt einen Moment die Augen, als würde er über eine knifflige mathematische Aufgabe nachdenken. »Und dann hast du in Sri Lanka noch einen Tisch gekauft - und noch zehn Stühle?«
»Aber doch nur, weil ich den ersten vergessen hatte!«, verteidige ich mich mehr schlecht als recht. »Total vergessen! Luke, du weißt doch selbst, dass es eine sehr lange Hochzeitsreise war... da habe ich ein bisschen den Überblick verloren!«
Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass einer der Packer das Bündel mit den zwanzig chinesischen Seidenmorgenmänteln an sich nimmt. Mist.
Ich glaube, ich sollte Luke so schnell wie möglich von diesen Lkw wegbekommen.
»Wir werden das schon alles regeln!«, sage ich schnell.
»Versprochen. Ich schlage vor, dass du nach oben gehst und dich bei einem netten Drink entspannst! Und ich bleibe hier unten und mache den Aufpasser!«
Eine Stunde später ist alles überstanden. Die Männer schließen die Hecktüren, und ich spendiere ihnen ein großzügiges Trinkgeld. Als die Laster davondonnern, kommt Luke aus dem Haus.
»Hi!«, sage ich. »Na, das war doch halb so schlimm, oder?«
»Würdest du bitte einen Moment mit mir nach oben kommen?«, fragt Luke in einem schwer definierbaren Ton.
Ich fange ein wenig an zu zittern. Ist er sauer? Vielleicht hat er die chinesischen Morgenmäntel gefunden.
Im Aufzug, auf der Fahrt nach oben, lächele ich Luke mehrfach an, aber er erwidert mein Lächeln nicht.
»Und, wo hast du die Sachen hingetan?«, frage ich, kurz bevor wir oben ankommen. »Ins Wohnzimmer oder ins -«
Die Türen öffnen sich, und es verschlägt mir die Sprache.
Oh mein Gott.
Lukes Wohnung ist überhaupt nicht wiederzuerkennen.
Der beigefarbene Teppich wird restlos verdeckt von einem Meer aus Paketen, Schrankkoffern und Möbelstücken. Der Eingangsbereich ist bis unter die Decke voll gestopft mit Kisten, die mich an den Outlet-Laden in Utah erinnern, Batikmalereien aus Bali und den beiden chinesischen Urnen. Ich quetsche mich an ihnen vorbei ins Wohnzimmer, werfe einen Blick hinein und schlucke. Überall Päckchen. In der einen Ecke stapeln sich aufgerollte Kelims und Dhurries. In der anderen sind der indonesische Gamelan und ein auf Hochkant gestellter Schiefer-Couchtisch platzsparend ineinander geschoben worden. Direkt daneben thront ein Totempfahl der amerikanischen Ureinwohner.
Ich habe das dumpfe Gefühl, als wäre es jetzt an mir, etwas zu sagen.
»Mannomann!« Ich lache auf. »Ganz schön viele... Teppiche, was?«
»Siebzehn.« Luke hat immer noch diesen komischen Ton in der Stimme. »Ich habe sie gezählt.« Er steigt über einen Bambuscouchtisch, den ich in Thailand gekauft habe, und betrachtet das Schild, das an einer großen Holzkiste hängt. »In dieser Kiste sollen vierzig Becher sein.« Er sieht auf. »Vierzig Becher?«
»Ich weiß, das hört sich viel an«, erkläre ich schnell. »Aber die haben nur 50 Pence das Stück gekostet! Das war ein Megaschnäppchen! Jetzt brauchen wir nie wieder in unserem Leben Becher zu kaufen!«
Luke betrachtet mich eine Weile.
»Becky, ich möchte nie mehr wieder überhaupt irgendetwas kaufen.«
»Aber Luke...«Ich will auf ihn zugehen, stoße mir dabei aber das Knie an einer bemalten Holzstatue von Ganesh, dem Gott der Weisheit und des Erfolgs. »Soooo schlimm ist es doch auch wieder nicht! Ich weiß, dass es jetzt im Moment nach sehr viel aussieht. Aber im Grunde ist das doch mehr eine Art... optische Täuschung. Wenn erst mal alles ausgepackt und weggepackt ist, sieht alles schon viel besser aus.«
»Wir haben fünf Couchtische«, stellt Luke fest, ohne auf mich einzugehen. »War dir das klar?«
»Oh... na ja.« Ich räuspere mich. »Nicht so ganz. Vielleicht sollten wir ein bisschen... rationalisieren.«
»Rationalisieren?« Luke lässt einen zweifelnden Blick durch den Raum schweifen. »Das alles rationalisieren? Das hier ist das reine Chaos!«
»Na ja, im Moment ist das alles vielleicht ein bisschen unübersichtlich«, halte ich eifrig dagegen. »Aber ich schaffe das schon! Ich kümmer mich drum! Das wird unser ganz individueller, gemeinsamer Einrichtungsstil. Unverwechselbar! Wir müssen doch nur analysieren und verbalisieren, was -«
»Becky«, unterbricht Luke mich. »Weißt du, was ich jetzt gerade gerne verbalisieren würde?«
»Ah...«
Leicht beunruhigt sehe ich Luke dabei zu,
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