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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Unterlagen, und ich funkele ihn böse an. Er begeht einen sehr großen Fehler. Das weiß doch jeder, dass es für Unternehmen heutzutage nur befruchtend sein kann, Impulse aus anderen Branchen zu erhalten. Meine Erfahrungen als persönliche Einkaufsberaterin wären möglicherweise von unschätzbarem Wert für Brandon Communications. Ganz zu schweigen von meinem Hintergrund als Finanzjournalistin. Ich würde die Firma wahrscheinlich innerhalb einer Woche komplett revolutionieren. Ich würde wahrscheinlich Millionen in die Kassen spülen!
    Luke will einen Ordner ins Regal stellen und haut sich dabei das Kinn an einer Holzkiste voller Saris.
    »Verdammt noch mal«, flucht er gereizt. »Wenn du mir wirklich helfen möchtest, Becky ...« Ja? Ich bin ganz Ohr. » Dann räum doch bitte die Wohnung auf.«
    Super. Ganz klasse.
    Da stehe ich also und bin willens, mich ganz und gar Lukes Firma zu widmen. Da stehe ich und bin bereit, ihn mehr als jede andere Ehefrau auf der Welt zu unterstützen. Und Luke meint, ich solle aufräumen.
    Ich hebe eine Holzkiste auf den Couchtisch aus Schiefer und öffne den Deckel mit einem Messer, worauf sich eine Fontäne aus weißen Styroporkügelchen wie eine kleine Lawine auf den Tisch ergießt. Ich wühle mich durch die Kugeln und finde ein in Blasenfolie gewickeltes Paket. Hä? Ach so! Das sind die handbemalten Eier aus Japan. Auf jedem Ei ist eine Szene aus der Legende vom Drachenkönig dargestellt. Ich glaube, ich habe fünf Stück gekauft.
    Ich sehe mich im voll gestopften Wohnzimmer um. Wo soll ich denn bloß diese zerbrechlichen, handbemalten Deko-Eier hinlegen? Es gibt in diesem Zimmer keinen freien Quadratzentimeter mehr. Selbst auf dem Kaminsims stapeln sich schon andere Sachen.
    Ein seltsames Gefühl aus Hilflosigkeit und Frustration macht sich in mir breit. Es ist kein Platz mehr. Für nichts. Ich habe bereits sämtliche Schränke voll geräumt, inklusive meines Kleiderschranks, und den Stauraum unterm Bett habe ich auch schon ausgenutzt.
    Wozu habe ich überhaupt diese blöden bemalten Eier gekauft? Was habe ich mir dabei gedacht? Einen Moment lang überlege ich, die Kiste ganz zufällig aus Versehen auf den Boden fallen zu lassen. Aber das bringe ich nicht über mich. Ich werde sie auf den »Später auspacken«-Stapel packen.
    Ich lege das Ei zurück in die Kiste, klettere über einen Haufen Teppiche und platziere die Eierkiste hinter der Tür auf den sechs Ballen thailändischer Seide. Dann lasse ich mich vollkommen erschöpft auf dem Boden nieder. Mann, ist das anstrengend. Und jetzt muss ich auch noch die doofen Styroporkügelchen aufsammeln.
    Ich wische mir den Schweiß von der Stirn und sehe auf die Uhr. Jetzt bin ich schon seit einer Stunde hier zugange, und offen gestanden sieht es in diesem Zimmer keinen Deut besser aus als vorher. Im Gegenteil. Es sieht noch viel schlimmer aus. Ich betrachte das heillose Chaos und werde extrem trübsinnig.
    Jetzt brauche ich erst mal eine Tasse Kaffee. Ja.
    Mir geht es schon gleich ein bisschen besser, als ich in die Küche gehe und Wasser aufsetze. Vielleicht sollte ich auch einen Keks essen. Ich öffne einen der Edelstahlschränke, hole die Keksdose heraus, entnehme ihr einen Keks und stelle die Dose wieder weg. Jede kleinste Bewegung löst ein klapperndes Geräusch aus, das durch die stille Wohnung hallt.
    Mann, ist das ruhig hier. Ich glaube, wir brauchen ein Radio.
    Ich streiche mit den Fingern über die Arbeitsfläche aus Granit und stoße einen tiefen Seufzer aus.
    Vielleicht sollte ich Mum anrufen und ein bisschen mit ihr quatschen. Das Problem ist nur, dass sie sich immer noch total merkwürdig benimmt. Neulich habe ich zu Hause angerufen, und da ist sie mir regelrecht ausgewichen. Hat behauptet, der Schornsteinfeger sei da. Als wenn in meinem ganzen Leben schon mal der Schornsteinfeger bei uns gewesen wäre. Wahrscheinlich hatte sie gerade Kaufinteressenten da, die sich das Haus anguckten.
    Ich könnte Suze anrufen...
    Nein. Ich spüre einen Stich. Nicht Suze.
    Oder Danny!, fällt mir da plötzlich ein. Danny war mein bester Freund in New York. Damals hat er sich einen abgezappelt, um als Modedesigner den Durchbruch zu schaffen und jetzt läuft es wohl richtig gut. Neulich habe ich seinen Namen in der Vogue gesehen!
    Nicht gerade die beste Zeit, um in New York anzurufen -aber das macht nichts. Danny hat ohnehin einen völlig verqueren Tagesablauf. Ich wähle seine Nummer und bin ganz kribbelig, als es bei ihm klingelt.
    »Seid

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