Vom Umtausch ausgeschlossen
machen möchte«, entgegne ich hochmütig. »Ich lese meine Bücher immer ganz besonders gründlich und möchte später meine Anmerkungen wiederfinden können. Ich schiebe den Wagen weiter, doch Jess eilt mir hinterher.
»Becky, hör doch mal. Ich möchte dir helfen. Du musst deine Ausgaben unter Kontrolle bringen. Du musst lernen, dich mit etwas weniger zufrieden zu geben. Luke und ich haben gestern Abend darüber gesprochen, und - «
»Ach ja?, unterbreche ich sie zutiefst verletzt. » Wie schön für euch!«
»Ich konnte dir ein paar Tipps geben ... dir zeigen, wo du etwas sparsamer sein «
»Ich brauche deine Hilfe nicht!«, blaffe ich sie gekränkt an. »Ich bin sparsam! Ich bin die Sparsamkeit in Person!«
Jess sieht mich fassungslos an.
»Du findest es sparsam, teure Hochglanzmagazine zu kaufen, die du in der Stadtbücherei gratis lesen könntest?«
Darauf fällt mir nicht sofort was ein. Doch dann sehe ich die Elle. Ja!
»Wenn ich sie nicht kaufen würde, würde ich wohl auch kaum die Gratisgeschenke bekommen, oder?«, erwidere ich scharf und schwenke den Wagen um die Ecke.
Ha. Der hab ich‘s aber gegeben, Frau Neunmalklug.
Ich halte auf die Obstabteilung zu und lade tütenweise Äpfel in den Wagen.
Das ist ja wohl obersparsam! Schöne, gesunde, leckere Äpfel. Ich sehe auf- und Jess verzieht das Gesicht.
»Was?«, herrsche ich sie an. »Was ist denn jetzt schon wieder?«
»Die solltest du besser einzeln kaufen.« Jess zeigt auf die andere Seite des Ganges, wo eine Kundin sich quer durch einen großen Apfelhaufen arbeitet und eine Tüte füllt. »Dann ist der Stückpreis viel niedriger. Du würdest ungefähr zwanzig Pence sparen.«
Hey, wow! Das Sparprogramm des Jahres! Ganze zwanzig Pence!!
»Zeit ist Geld«, erwidere ich kühl. »Und meine Zeit ist zu kostbar, um sie damit zu verschwenden, mich durch einen Haufen Äpfel zu wühlen.«
»Wieso das denn?«, fragt sie. »Ich dachte, du wärst arbeitslos?«
Mir bleibt glattweg die Spucke weg. Das ist ja wohl eine bodenlose Frechheit!
Arbeitslos? Arbeitslos?
Ich bin nicht arbeitslos! Ich bin eine sehr fähige persönliche Einkaufsberaterin! Und ich habe auch schon den nächsten Job in der Tasche!
Wissen Sie was... so etwas verdient nicht einmal eine Antwort. Ich mache auf dem Absatz kehrt und stolziere hinüber zur Salatbar. Ich fülle zwei große Plastikbehälter mit marinierten Luxusoliven, kehre damit zum Wagen zurück - und bleibe verdutzt stehen.
Wer hat diesen Riesensack Kartoffeln in meinen Einkaufswagen gepackt?
Hatte ich etwa irgendetwas davon gesagt, dass ich einen großen Sack Kartoffeln wollte? Hatte ich etwa irgendetwas davon gesagt, dass ich überhaupt Kartoffeln wollte?
Mal angenommen, ich wäre auf der Atkins-Diät!?
Wütend sehe ich mich um, doch Jess ist wie vom Erdboden verschluckt. Und das Scheißteil ist so schwer, dass ich es alleine nicht aus dem Wagen heben kann. Miss Bodybuilder des Jahres könnte das wahrscheinlich. Wo ist sie überhaupt?
Zu meiner Überraschung sehe ich sie mit einem großen Karton auf dem Arm aus einer Seitentür kommen und mit einem der Angestellten reden. Was macht sie denn jetzt?
»Ich habe mit dem Einkaufschef gesprochen«, erklärt sie mir, als sie wiederkommt. »Wir können diesen ganzen Karton voller angedetschter Bananen kostenlos haben.«
Sie hat... was?
Ich werfe einen Blick in den Karton und weiche zurück vor den ekelhaftesten, matschig-braunsten Bananen, die ich je gesehen habe.
»Die sind völlig in Ordnung, wenn man die braunen Stellen wegschneidet-, sagt Jess.
»Ich will aber keine braunen Stellen wegschneiden.« Mein Ton ist viel schriller, als ich beabsichtige. » Ich möchte schöne, gelbe Bananen haben! Und diesen blöden Riesensack Kartoffeln will ich auch nicht haben!«
»Aus diesem einen Sack kannst du Mahlzeiten für drei Wochen machen!« Jess sieht beleidigt aus. »Kartoffeln sind das preiswerteste und nährstoffreichste Lebensmittel, das es gibt! In nur einer Kartoffel -«
Oh Gott, bitte. Nicht noch einen Kartoffelvortrag.
»Und wo, bitte schön, soll ich die aufbewahren?«, unterbreche ich sie. »So einen großen Schrank haben wir nicht.«
»Im Flur steht doch ein großer Schrank«, sagt Jess. »Der wäre doch ideal dafür. Und wenn du dann noch bei Metro oder so en gros Mehl oder Haferflocken kaufst, passen die da auch noch rein.«
Verdutzt sehe ich sie an.
Haferflocken? Was will ich denn mit Haferflocken? Und überhaupt hat sie ganz offensichtlich noch
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