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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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sieht ziemlich konfus aus.
    »Ich bin ja wirklich gerührt, Becky«, sagt er. »Ehrlich. Aber warum hast du mir das alles geschickt? Warum hast du mir einen Obstkorb geschickt?«
    Darauf fällt mir so schnell keine Antwort ein.
    »Muss ich denn wirklich einen handfesten Grund haben, um meinem Mann einen Obstkorb zu schicken?«, frage ich schließlich, wobei es mir sogar gelingt, ein klein wenig verletzt zu klingen. »Darf ich meinem Mann so kurz vor unserem ersten Hochzeitstag denn kein frisches, saftiges, knackiges Obst schenken, gewissermaßen als Metapher für unsere Ehe?«
    »Na ja«, meint Luke. »Also, danke. Das ist wirklich lieb.« Er betrachtet den Strauß etwas näher. »Was ist das?«
    Ich folge seinem Blick, und mein Magen dreht sich fast um. Zwischen den Rosen steckt ein goldfarbener Plastikschriftzug: »Gute Besserung«.
    Mist.
    »>Gute Besserung    Ich suche fieberhaft nach einer Erklärung.
    »Das... das... bedeutet natürlich nicht >Gute Besserung<«, lache ich. »Das ist nur... ein Code!«
    »Ein Code?«
    »Ja! So ein Geheimcode zwischen Mann und Frau ist total wichtig in einer Ehe! Du weißt schon, damit man unauffällig kleine Liebesbotschaften senden kann. Und darum dachte ich mir, mache ich jetzt mal den Anfang!«
    Luke sieht mich ziemlich lange wortlos an.
    »Und was bedeutet >Gute Besserung< dann?«, fragt er schließlich. »Übersetzt aus unserem Geheimcode in allgemein verständliche Sprache?«
    »Ach, das ist... eigentlich... äh... ganz einfach.« Ich räuspere mich unsicher. »>Gute< bedeutet... >Ich<. Und >Besse< bedeutet... >liebe<. Und >rung< bedeutet...«
    »Dich?«, schlägt Luke vor.
    »Ja! Genau! Du hast das Prinzip ja schon verstanden! Ist das nicht klasse?«
    Luke schweigt. Ich habe die Hände zu Fäusten verkrampft, und Luke sieht mich forschend an.
    »Und es könnte nicht gegebenenfalls sein, dass du aus Versehen den falschen Korb bestellt hast?«, fragt er.
    Oh.
    Hm, das ist natürlich eine deutlich bessere Erklärung. Wieso bin ich da bloß nicht draufgekommen?
    »Okay, du hast mich durchschaut!«, gebe ich auf. »So ein Mist aber auch! Wie bist du draufgekommen? Du kennst mich halt einfach zu gut. Und jetzt... äh... kannst du fertig frühstücken, während ich mich anziehe, um in die Stadt zu gehen.«
    Mein Herz klopft wie wild, während ich mich schminke.
    Was mache ich denn jetzt bloß?
    Was mache ich, wenn Nathan Temple anruft, um sich zu erkundigen, wie es Luke geht? Was, wenn er noch mehr Blumen schickt?
    Was, wenn er vorbeikommen und Luke einen Krankenbesuch abstatten will? Panik steigt in mir auf, und prompt setze ich mir einen fetten Mascaraklecks aufs Augenlid. In meiner Verzweiflung schmeiße ich die Mascarabürste hin.
    Okay... ruhig bleiben. Jetzt werde ich mal ganz langsam alle meine Möglichkeiten durchgehen.
    1. Luke die ganze Geschichte erzählen.
    Nein. Unmöglich. Allein beim Gedanken daran krampft sich mein Magen zusammen. Luke hat so viel mit der Arcodas-Sache um die Ohren. Da würde ihn das nur unnötig aufregen und ärgern. Und ich als seine treusorgende Ehefrau sollte genau diese Art von Arger von ihm fern halten.
    2. Luke Teile der Geschichte erzählen.
    Sozusagen die sorgfältig ausgewählten Highlights. Vielleicht ein klein wenig abgeändert, so dass ich möglichst gut dastehe und der Name Nathan Temple gar nicht erst fällt...
    Oh Gott. Unmöglich.
    3. Die Situation ganz diskret a la Hillary meistern. Aber das habe ich ja schon versucht. Und es hat nicht funktioniert.
    Und überhaupt, ich wette, Hillary hat immer von irgendwem Hilfe bekommen. Was ich brauche, ist ein Team. Wie in dieser Fernsehserie The West Wing. Dann wäre alles so viel einfacher! Dann könnte ich einfach zu Alison Janney gehen und ihr zuflüstern: »Wir haben ein Problem - aber kein Wort zum Präsidenten!« Und sie würde zurück murmeln: »Keine Sorge, das bleibt unter uns.« Und dann würden wir uns angespannt, aber dennoch liebenswürdig anlächeln und ins Oval Office spazieren, wo Luke gerade einer Gruppe sozial benachteiligter Kinder verspricht, dass ihr Spielplatz gerettet werden wird. Und unsere Blicke würden sich begegnen... und wir würden beide an den Abend zuvor denken, an dem wir in den Gängen des Weißen Hauses Walzer getanzt haben, einzig beobachtet von einem stoischen Sicherheitsbeamten...
    Die quietschenden Bremsen eines Müllwagens unten vorm Haus holen mich unsanft in die Realität zurück. Luke ist nicht der Präsident.

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