Vom Umtausch ausgeschlossen
keinen Blick in den Schrank geworfen.
»Das ist mein Handtaschenschrank«, kläre ich sie auf. »Und der ist voll.«
Jess zuckt mit den Schultern.
»Du könntest ja ein paar von deinen Handtaschen ausmisten.«
Das verschlägt mir einen Augenblick lang die Sprache. Schlägt sie mir gerade allen Ernstes vor, ein paar von meinen Handtaschen auszumisten... für ein paar Kartoffeln?
»Komm, wir gehen weiter«, sage ich schließlich und schiebe den Wagen so ruhig wie möglich vor mir her.
Schön höflich bleiben. Schön liebenswürdig bleiben. In vierundzwanzig Stunden ist sie ja weg.
Doch während wir so durch die Gänge des Supermarktes flanieren, verliere ich wirklich fast die Fassung. Wie das Brummen einer Hummel bohrt sich ihre Stimme konstant in meinen Gehörgang, immer und immer wieder, bis ich mich am liebsten umdrehen und ihr eine runterhauen würde.
Wenn du eure Pizzas selbst machen würdest, würden sie nur die Hälfte kosten... Hast du schon mal überlegt, einen gebrauchten Reiskocher zu kaufen?... Das Waschmittel von der Hautmarke ist 40 Pence billiger... Statt Weichspüler kann man genauso gut Essig benutzen...
»Ich will aber keinen Essig benutzen!«, fahre ich sie an. »Ich will Weichspüler benutzen, okay?« Ich packe eine Flasche in den Wagen und marschiere in Richtung Säfte davon. Jess folgt mir auf dem Fuße.
»Irgendwelche Kommentare?«, frage ich, während ich zwei Kartons in den Wagen lade. »Ist mit leckerem, gesundem Orangensaft irgendetwas nicht in Ordnung?«
»Nein.« Jess zuckt mit den Schultern. »Abgesehen davon, dass die gesundheitsfördernde Wirkung die gleiche wäre, wenn du ein paar billige Vitaminabletten in einem Glas Leitungswasser auflöst.«
Okay. Jetzt will ich ihr wirklich eine reinhauen.
Um meine Hände anderweitig zu beschäftigen, greife ich noch zwei Kartons Orangensaft und befördere sie in den Wagen, reiße diesen dann herum und mache mich auf in Richtung Brot. Es duftet herrlich frisch nach Backwaren, und schon bald sehe ich eine Frau hinter einem Tresen stehen, die der vor ihr versammelten Menschentraube irgendetwas demonstriert.
Aaah! So etwas liebe ich!
Vor ihr steht ein glänzendes Chromteil, und als sie es aufklappt, liegen darin köstliche, goldbraune Waffelherzen.
»Das Waffeleisen arbeitet schnell und ist einfach zu bedienen!«, preist die Dame es an. »Wäre das nicht herrlich, jeden Morgen beim Aufwachen den Duft nach frisch gebackenen Waffeln in der Nase zu haben?«
Ja, wäre das nicht herrlich? Ich sehe Luke und mich schon vor mir, wie wir im Bett sitzen und herzförmige Waffeln mit Ahornsirup frühstücken und dazu Luxuscappuccinos mit ordentlicher Schaumhaube trinken.
»Normalerweise kostet dieses Waffeleisen 49,99«, erklärt sie. »Aber heute verkaufen wir es für einen Sonderaktionspreis von nur fünfundzwanzig Pfund. Das heißt, sie sparen 50 Prozent!«
Es durchfährt mich wie ein Stromschlag. Fünfzig Prozent Ersparnis?
Okay, so eins muss ich haben.
»Ja, bitte!«, melde ich mich und schiebe meinen Wagen auf sie zu.
»Was machst du denn jetzt?«, fragt Jess entsetzt.
»Ich kaufe ein Waffeleisen, das siehst du doch!« Ich verdrehe die Augen. »Würdest du mir bitte aus dem Weg gehen?«
»Nein!« Jess stellt sich meinem Einkaufswagen ziemlich resolut in den Weg. »Ich werde nicht zulassen, dass du fünfundzwanzig Pfund verschwendest für ein Gerät, das du überhaupt nicht brauchst!«
Ich bin außer mir vor Wut. Woher weiß sie denn bitte schön, was ich brauche und was nicht?
»Ich brauche sehr wohl ein Waffeleisen!«, halte ich dagegen. »Das steht schon seit langem auf der Liste der Dinge, die ich brauche. Sogar Luke hat neulich erst gesagt: »Was in diesem Haushalt wirklich noch fehlt, ist ein anständiges Waffeleisen.«
Gut, das war jetzt gelogen. Aber theoretisch hätte er es doch sagen können. Woher will sie das schon wissen?
»Und außerdem spare ich dabei Geld, falls es dir noch nicht aufgefallen ist«, füge ich hinzu und schiebe entschlossen den Wagen um sie herum. »Das ist ein Schnäppchen!«
»Es ist kein Schnäppchen, wenn du keins brauchst!« Sie packt den Wagen und versucht, ihn herumzureißen.
»Lass meinen Wagen los!«, herrsche ich sie an. »Ich brauche ein Waffeleisen! Und ich kann es mir auch leisten! Kein Problem! Ich nehme eins«, teile ich der Dame mit, und nehme mir einen Karton vom Tresen.
»Nein, tut sie nicht«, sagt Jess und entreißt mir den Karton.
Was? Was?
»Ich tue das hier nur zu deinem
Weitere Kostenlose Bücher