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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Besten, Becky! Du bist kaufsüchtig! Du musst lernen, Nein zu sagen!«
    »Ich kann sehr wohl Nein sagen!«, fauche ich sie wütend an. »Ich kann jederzeit Nein sagen! Wann immer ich will! Und hier und jetzt möchte ich nicht Nein sagen! Ich nehme eins«, sage ich zu der Dame, die ziemlich verwirrt aussieht. »Oder wissen Sie was, ich nehme gleich zwei. Eins ist für Mum zu Weihnachten.«
    Ich schnappe mir die zwei Kartons und lege sie trotzig in den Wagen.
    So.
    »Du willst jetzt also allen Ernstes einfach so fünfzig Pfund verschwenden, ja?«, schnaubt Jess verächtlich. »Geld zum Fester rauswerfen, das du gar nicht hast?« Ich werfe es nicht zum Fenster raus!« »Natürlich tust du das!«
    »Das tue ich nicht!«, wehre ich mich. »Und ich habe das Geld sehr wohl. Ich habe massenweise Geld.«
    »Du lebst ja in einer totalen Fantasiewelt!«, schreit Jess mich plötzlich an. »Du hast doch nur so lange Geld, wie du Sachen hast, die du verkaufen kannst. Und was dann? Und was passiert, wenn Luke herausfindet, was du hier die ganze Zeit treibst? Du reitest dich doch bloß immer tiefer in die Scheiße!«
    »Ich reite mich in gar keine Scheiße!«, schreie ich wütend zurück.
    »Doch, natürlich!«
    »Nein!«
    » Werdet ihr zwei Schwestern jetzt wohl endlich aufhören zu streiten?«, fährt da eine entnervte Frauenstimme dazwischen und bringt uns beide zum Schweigen.
    Verwirrt sehe ich mich um. Ist Mum etwa hier?
    Doch dann entdecke ich die Frau, die das eben gesagt hat. Sie sieht uns nicht einmal an. Sie meinte zwei Kleinkinder, die in einem Einkaufswagen sitzen.
    Oh.
    Ich streiche mir ein paar Haare aus dem erhitzten Gesicht und bin ein wenig peinlich berührt. Ich sehe zu Jess hinüber - und sie macht auch den Eindruck, als sei ihr die Sache peinlich.
    »Komm, wir gehen zur Kasse«, sage ich gefasst und schiebe den Wagen weiter.
    Auf der Fahrt nach Hause schweigen wir uns an. Doch unter meiner ruhigen Oberfläche koche ich vor Wut.
    Was bildet die sich eigentlich ein? Woher nimmt sie sich das Recht, mir Vorträge zu halten? Was fällt ihr ein, mir zu erzählen, ich hätte ein Problem?
    Zu Hause angekommen, beschränken wir die Kommunikation auf ein absolutes Minimum, während wir die Einkäufe verstauen. Wir sehen uns nicht einmal an dabei.
    »Möchtest du eine Tasse Tee?«, frage ich betont förmlich, als ich die letzte Schachtel wegpacke.
    »Nein danke«, antwortet sie ebenso förmlich.
    »Ich habe hier in der Küche einiges zu tun ich hoffe, du kannst dich eine Weile selbst beschäftigen.«
    »Klar« Sie verschwindet in ihr Zimmer und kommt Sekunden später mit einem Buch in der Hand wieder. Titel: Die Petrographie britischen Eruptivgesteins. Mann, die weiß wirklich, wie man sich amüsiert. Jess setzt sich auf einen der Barhocker, und ich setze Wasser auf und hole zwei Becher aus dem Schrank. Kurz darauf kommt Luke in die Küche. Er sieht gestresst aus.
    »Hi, Darling!«, begrüße ich ihn mit einer Extraportion Wärme in der Stimme. »Ich habe uns ein ganz tolles Waffeleisen gekauft! Jetzt können wir jeden Morgen Waffeln essen!«
    »Super!«, kommentiert er zerstreut, und ich werfe Jess einen rechthaberischen Blick zu. »Möchtest du eine Tasse Tee?«
    »Äh... ja. Danke.« Er reibt sich die Stirn und sieht hinter die Küchentür. Dann guckt er auf dem Kühlschrank nach.
    »Alles in Ordnung?«, frage ich. »Stimmt etwas nicht?« „Ich suche etwas.« Er runzelt die Stirn. »Komisch. Sachen können doch nicht einfach verschwinden.«
    »Was suchst du denn?«, erkundige ich mich mitfühlend. » Ich kann dir doch helfen. » Nein, nein, lass mal.« Luke schüttelt den Kopf. »Ist was Geschäftliches. Wird schon wieder auftauchen. Kann sich ja schlecht in Luft aufgelöst haben.«
    »Ich möchte dir aber gerne helfen! « Zärtlich streiche ich ihm über die Schultern. »Das habe ich doch schon mal gesagt. Sag mir, was du suchst, und dann suchen wir gemeinsam. Wir sind doch ein Team. Ist es ein Ordner... «‚der ein Buch ... irgendwelche Unterlagen .. .? «
    »Das ist lieb von dir.« Er gibt mir einen Kuss. »Nein, es ist gar nichts Büromäßiges. Ich suche nach einer Schachtel mit Uhren. Von Tiffany. Zehn Stück davon.«
    Mir bleibt fast das Herz stehen.
    Ich bemerke, wie Jess von ihrem Buch aufsieht.
    »Sagtest du... Tiffany-Uhren?«, schaffe ich nachzufragen.
    »Hmhm.« Luke nickt. »Morgen Abend schmeißen wir ein großes Abendessen mit der Arcodas-Gruppe. Das gehört zu unserem Plan, an den Auftrag ranzukommen.

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