Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)
Arbeitstasche befestigt hatte.
»Ich glaube, ich werde das Baby Delphie nennen«, rief Mab Frankie zu, und er krächzte zustimmend.
Mab und Delphie und Frankie. Und Glenda und Ethan. Und Cindy. Und Gus. Und Weaver. Ihre Familie.
Sie legte die Taschenlampe in ihre Arbeitstasche und trat ins Freie, um zurück zum Steg zu rudern.
»Ein Friedensangebot«, erklärte Ethan und hielt Weaver das lateinische Buch über Waffen entgegen, als er ihr in der beißend kalten Abendluft auf dem Hauptweg begegnete.
Sie hatte ihr D-Gewehr schussbereit über der Schulter hängen und die Dämonenbrille griffbereit auf die Stirn geschoben, aber sie nahm das Buch und blätterte ein wenig darin. »Nett. Lauter Waffen, um gegen die Kreuzritter zu kämpfen.«
»Das sind Waffen gegen Dämonen«, erklärte Ethan. »Und wahrscheinlich auch Kampftaktiken. Müsste erst mal übersetzt werden. Schließlich wird auch ›Die Kunst des Krieges‹ von Sun Tzu heute noch gelesen, weißt du.« Dann nickte er zur Drachenbahn hinüber. »In einer Stunde müssen wir Gus während der Mitternachtskontrolle Rückendeckung geben. Dann treffen wir Mab beim Ruderbootsteg und begleiten sie zu ihrem Wohnwagen. Und dann können wir … äh …«
»In Hanks Wohnwagen miteinander reden.«
»Klar«, erwiderte Ethan und dachte: Reden?
Sie patrouillierten durch den Park, bis die Lichter der Drachen-Achterbahn wieder eingeschaltet wurden. »Siehst du irgendwas?«, erkundigte sich Ethan, während Weaver die unmittelbare Umgebung um Gus herum prüfte.
»Nichts.«
»Da drüben beim Piratenschiff ist jemand.«
Weaver blickte in die angegebene Richtung. »Ein Mensch. Kein Dämon. Ach, verflixt.«
»Was ist?«
»Es ist Ursula.«
Ursula trat aus dem Schatten des Piratenschiffs, mit einer Dämonenbrille schief auf dem Kopf und einem D-Gewehr, das sie ungeschickt in den Händen hielt. Die Bewaffnung passte nicht zu dem maßgeschneiderten pulverblauen Kostüm, das sie ganz offensichtlich nicht ausreichend wärmte. Sie zitterte vor Kälte und blickte vielleicht deswegen so bissig drein.
»Master Sergeant Wayne«, rief Ursula laut.
Ethan reagierte nicht, sondern setzte seinen Weg zur Drachenbahn fort.
Nach kurzem Zögern folgte Weaver ihm.
»Agent Weaver« , rief Ursula, und ihr Tonfall wurde noch giftiger.
»Wir hatten vergangene Nacht einen Dämonenangriff bei der Drachenbahn«, rief Weaver über die Schulter zurück. »Wir wollen sichergehen, dass sich das nicht wiederholt.«
»Das stand nicht in Ihrem Bericht«, rief Ursula, beeilte sich aber, die beiden einzuholen, wobei sie immer wieder stolperte, da sie die eingeschränkte Tiefensicht der Spezialbrille nicht gewöhnt war.
Ethan hielt in der Nähe der Piratenversteck-Spielbuden an, nahe genug, um Gus mit Weavers D-Gewehr Rückendeckung geben zu können. Sein Blick fiel auf die orangefarbene Ringerstatue, und er fühlte Selvans Vibrationen. Kein Wunder, dass Gus immer in Alarmzustand war.
»Master Sergeant Wayne«, begann Ursula erneut.
»Ich bin nicht mehr in der Armee.«
»Ich muss Sie zu Testzwecken mitnehmen«, verkündete Ursula.
»Nein.«
Mit einem Rattern setzte sich die Drachenbahn in Bewegung.
»Das dort ist mein Freund Gus«, erklärte Ethan. »Wenn ich mit Ihnen ginge, wären er und alle anderen in diesem Park hilflos den Dämonenangriffen ausgesetzt. Deswegen: nein.«
»Was das betrifft«, fuhr Ursula fort, »hätten wir gern auch einen oder zwei von Ihren sogenannten Dämonen, um sie zu untersuchen. Agent Weaver sagt, sie wären mächtiger als die, denen sie angeblich bisher begegnet ist. Wir haben natürlich nur ihr Wort als Beweis dafür.«
Ethan blickte Weaver an. Er hatte den Eindruck, als verdrehte sie hinter ihrer Brille die Augen.
»Und deswegen«, redete Ursula weiter, »nehme ich Sie mit. Ihr Blut ist das einzige handfeste Beweisstück, das Agent Weaver uns bisher gebracht hat.«
»Ma’am«, mischte Weaver sich ein, »hier ist im Augenblick viel mehr im Gange, als Sie sich vorstellen können. Ethan muss diese eine Woche unbedingt hierbleiben. Er kann den Park jetzt nicht verlassen.«
» Ethan ? Verlieren Sie Ihre Objektivität, Agent Weaver?«
Die Drachenbahn fuhr heulend nach unten, und Ethan hörte das Rattern. Viermal.
»Was, zum Teufel, tun Sie hier?«, erklang Rays Stimme hinter ihnen.
Ursula wandte sich um. »Wer sind Sie?«
Ethan behielt weiter Gus im Blick. Die Drachenbahn kam zum Stillstand, und die Lichter gingen aus. Keine Minions .
»Ich bin der Besitzer des
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