Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
Vom Netzwerk:
neben sie.
    »Er ist nicht böse«, sagte Weaver zu Oliver. »Du hast gesagt, dass Dämonen vielleicht auch gut sein könnten.«
    »Ja, habe ich«, gab Oliver zu und starrte Beemer an. »Was für einen Beweis hast du, dass Beemer … gut ist?«
    »Ich weiß es einfach.«
    »Hat er Sie vor den anderen Dämonen gerettet?«, fragte Mab.
    »Nein.« Weaver runzelte die Stirn. »Ich glaube, er war in dem Romeo, und als ich ihn zerlegte, fuhr er in Beemer.«
    »Also hat er dich angegriffen«, schloss Ethan.
    »Nur bis er in Beemer fuhr«, erwiderte Weaver. »Dann bremste er. Er … er hat Beemer absorbiert.«
    Ethan wandte sich Mab zu. »Raus hier. Ich kümmere mich um Beemer.«
    »Warte.« Mab glitt sachte neben Weaver auf die Sitzbank, wobei sie ein Auge auf Beemer hielt, der innerlich vor sich hin zu brüten schien. »Er hat Beemer absorbiert. Sie meinen, Beemers Persönlichkeit?«
    »Ja«, antwortete Weaver angespannt.
    »Es ist doch nur ein Plüschtier«, wandte Ethan ein.
    »Halt den Mund, Ethan«, sagte Mab, ohne den Blick von Weaver zu nehmen. »Also, Sie haben seit dem Abend, als Ethan ihn Ihnen schenkte, viel mit Beemer gesprochen, nicht?«
    »Ich bin nicht verrückt«, erklärte Weaver, als spräche sie zu sich selbst.
    »Ich weiß. Aber Sie haben doch mit diesem Drachen gesprochen, nicht? Sie haben ihn schon ein, zwei Wochen lang. Und Sie sprechen jeden Tag mit ihm?«
    »Ja«, antwortete Weaver. »Aber ich wusste, dass er nur ein Plüschdrache ist. Ich bin nicht verrückt .«
    »Lass mich bitte nur den Dämon da rausholen«, flehte Ethan. »Ich steche ihn ab … irgendwo an einer Naht oder so, dann kann Mab ihn wieder zunähen …«
    »Nein«, entgegnete Weaver.
    Ethan blickte Mab an.
    »Ich habe gerade von so etwas gelesen«, erklärte Mab. »In dem Tagebuch der Seherin. Sie war der Meinung, dass sich in nicht lebenden Gegenständen starke Gefühle aufbauen können, wenn sie ständig damit gefüttert werden. Deswegen strahlen auch leer stehende Gefängnisse danach immer noch Hass aus, und Stofftiere …«
    »Das ist doch ein Scherz«, meinte Ethan.
    »Nein. Die Seherin schrieb über einen Dämon, der in einen Kunstgegenstand fuhr, in eine Statue, mit der eine Frau jeden Tag sprach, und die Statue veränderte den Dämon …« Ihre Stimme versiegte.
    »Eine Statue?«
    »Entschuldigt«, sagte Mab. »Mir ist da gerade ein Gedanke gekommen. Na egal, dieser Dämon hier hat jedenfalls die Gefühle aufgesaugt, die Weaver in Beemer gesteckt hat, und das heißt … der Dämon ist jetzt Beemer.«
    »Aber es ist noch immer ein Dämon«, entgegnete Ethan in dem Bemühen, seinen Standpunkt zu verteidigen.
    »Aber er ist emotional an Weaver gebunden«, fuhr Oliver fort und betrachtete den Drachen jetzt mit viel größerem Interesse. »Und sie beschützt ihn, was die Bande noch weiter stärkt.«
    »Er guckt, als wollte er ihre Leber zum Frühstück verspeisen«, meinte Ethan.
    »Tja, so was ist natürlich immer drin«, stimmte Oliver zu.
    »Ich behalte ihn«, erklärte Weaver.
    »Er ist kein Schoßhündchen «, warnte Ethan. »Er ist dir nicht aus dem Tierheim zugelaufen, sondern er ist ein Dämon .«
    »Sei nicht so stur, Ethan«, ermahnte Mab ihn. »Weaver ist schon ein großes Mädchen, und wenn sie einen Dämon als Haustier will, dann kriegt sie ihn auch.«
    »Danke«, sagte Weaver.
    »Sollte er Ihnen allerdings im Schlaf das Herz rausreißen, dann werden Ihnen alle mit ›Ich hab’s doch gleich gesagt‹ die Hölle heiß machen«, fügte Mab hinzu.
    »Nein, ist schon in Ordnung.« Weaver holte tief Luft. »Ich habe ihm in die Augen geblickt und gefühlt, wie ich selbst anders wurde. Wir gehören zusammen.«
    »Das lag nicht an Beemer, sondern an Gus«, erklärte Ethan, und Weavers Kopf fuhr hoch.
    »Gus?«
    »Er ist tot. Du bist unsere neue Wächterin.«
    »O nein«, stöhnte Weaver. »O nein, nicht Gus.«
    Beemer kroch über den Tisch und stupste sie mit seinem Kopf an, und sie legte automatisch ihren Arm um ihn; seine Augen glühten vor dämonischem Mitgefühl. Oder sonst etwas Dämonischem.
    Ethan griff in seine Tasche und zog die Uhr heraus. »Gus wollte, dass du das hier bekommst.«
    »Oh«, sagte Weaver und schluckte schwer, als sie sie entgegennahm.
    Ethan trat wieder zurück, unsicher, was er von einer von Gefühlen überwältigten Weaver halten sollte. Oder von einem dämonausgestopften Drachen. »Wir gehen jetzt sofort zum Wachturm. Wir alle. Mir reicht’s jetzt mit den Toten.«
    »Ich hab noch eine Leiche zu

Weitere Kostenlose Bücher