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Von den Sternen gekuesst

Von den Sternen gekuesst

Titel: Von den Sternen gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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Höhe des Marmorbrunnens ihren einen Arm löste und mit dem Finger auf den Engel und seine anmutige Last zeigte. »Katya, ist dir diese atemberaubende Skulptur aufgefallen? Sie stammt sicher aus der Romantik. Nur ein großer Meister seines Fachs kann einem Stein die Struktur eines transparenten Stoffs verleihen und sieh dir nur mal das Kleid an. Vermutlich ist sie nicht von Canova, obwohl … Man kann nie wissen. Das ist auf jeden Fall ein ganz außerordentliches Kunstwerk.«
    Mamies Zorn war verflogen. Ich lächelte. »Doch, doch, Mamie. Die Skulptur ist mir bereits aufgefallen.«

A ls wir nach Hause kamen, wartete Papy bereits unruhig in der Küche auf uns, vor sich eine unangetastete Tasse Tee. »Wir vier müssen dringend ein paar Dinge klären«, verkündete Mamie, bevor Georgia und ich uns in unsere Zimmer verdrücken konnten. Sie trieb uns ins Wohnzimmer und sprach jedem von uns einen Platz zu, auf den wir uns setzen sollten.
    Es war das erste Mal, dass ich Papy sah, seit sich die Ereignisse überschlagen hatten. Er starrte mich an, allein sein Gesichtsausdruck sprach Bände: Wut, Angst und Enttäuschung mischten sich dort. »Wenn ich behaupten würde, ich wäre wütend, wäre das extrem untertrieben«, sagte er, seine Finger bohrten sich in die Lehnen seines Sessels.
    »Es tut mir so leid, Papy«, erwiderte ich und meinte es auch.
    Einen Moment lang wirkte er verletzt und schon im nächsten Moment sackte er in sich zusammen wie ein Ballon, dem die Luft ausging. Er lehnte sich im Sessel zurück und schloss die Augen. Im Bruchteil einer Sekunde hatte er sich von einer Furie in einen müden alten Mann verwandelt.
    Als er die Augen wieder öffnete, richtete er sie auf mich. »Ich habe dir verboten, Vincent wiederzusehen, um dich zu schützen. Nicht, damit du dich Hals über Kopf in ein Gefecht übernatürlicher Wesen stürzt.«
    »Es ging um weit mehr als Vincent und mich«, erklärte ich. »Alle Bewohner seines Hauses waren in Gefahr. Und ich dachte, ich weiß, wer dahintersteckt.«
    »Zur Hölle mit diesem Haus«, war Papys brüske Antwort, seine Wut war zurück.
    Georgia brach das entstandene Schweigen. »Vincent ist eigentlich kein Thema mehr, Papy. Den gibt es sowieso nur noch als Geist.«
    Mein Brustkorb zog sich zusammen, als sie das sagte. Obwohl ich mir der Situation völlig bewusst war, fühlte es sich schlimm an, das so deutlich ausgesprochen zu hören.
    »Ich habe eurem Großvater schon erzählt, was gestern passiert ist«, warf Mamie ein.
    Papy schnaufte, wohl um zu verdeutlichen, dass das an seiner Meinung nicht viel änderte, trotzdem schaute er schon weniger streng.
    »Also gut«, schlug ich vor. »Lassen wir Vincent und seine Familie mal außen vor. Konzentrieren wir uns erst mal auf unsere Familie. Auf mich.« Ich bemühte mich um eine feste Stimme. Jetzt emotional zu werden, würde mir auch nicht helfen.
    »Falls du dich noch daran erinnerst, Papy, hatten es die Numa, die bei dir im Geschäft aufgetaucht sind, nicht auf Vincent abgesehen, sondern auf mich. Und zwar deshalb, weil sie von einem Revenant erfahren haben, dass ich ihren ehemaligen Anführer getötet habe. Ich war mir sicher zu wissen, wer dieser Informant war. Und dann sind Georgia und ich los, um das zu beweisen.«
    »Ich habe nie geglaubt, dass Arthur dahintersteckt«, setzte Georgia an, doch Mamie warf ihr einen scharfen Blick zu, der sie sofort verstummen ließ.
    Mein Großvater schüttelte fassungslos den Kopf. »Warum um alles in der Welt habt ihr beiden Mädchen das denn auf euch genommen?«
    »Weil Vincent mir nicht geglaubt hat«, antwortete ich.
    »Und Kate hat die Verräterin sogar wirklich demaskiert. Niemand hatte Violette in Verdacht«, fügte Georgia hinzu.
    Papys alte, adrige Hände ballten sich zu Fäusten und trommelten leicht auf die gepolsterten Armlehnen. »Das Ergebnis ist mir völlig egal. Ich wollte, dass du dem ganzen Clan fortbleibst, Kate. Nicht, dass du dich noch tiefer in deren Querelen verstrickst.«
    Mir fiel spontan mindestens ein Dutzend verschiedener Reaktionen darauf ein, doch es war wohl am klügsten, einfach den Mund zu halten.
    Einen Moment lang kostete Mamie das darauf folgende Schweigen aus, bevor sie sich zu Wort meldete. »Also gut. Antoine hat seine Meinung kundgetan und du, Kate, hast sie gehört. Obwohl du die Forderung deines Großvaters nicht im eigentlichen Sinn missachtet hast – du hast dich schließlich nicht hinter seinem Rücken mit Vincent getroffen –, hast du dich und deine

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