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Von den Sternen gekuesst

Von den Sternen gekuesst

Titel: Von den Sternen gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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lächelte schmerzvoll und schloss die Tür hinter sich. »Ich weiß genau, was du meinst«, antwortete er. »Fünf Tage als wandernde Seele, an denen ich dich nicht berühren konnte und fast sicher war, dass sich das nie wieder ändern würde … Am liebsten würde ich dich gar nicht mehr allein lassen.« Er warf sich aufs Bett und klopfte neben sich. »Du kannst heute Nacht gern hier schlafen.«
    »Ich möchte nicht nur hier schlafen, ich möchte mit dir schlafen.« Ich musste mich ein bisschen zwingen, das wirklich aussprechen. Meine Stimme bebte vor Angst, er würde ablehnen. Sagen, das sei nicht der richtige Zeitpunkt. Dass wir warten sollten, bis sich die Wogen geglättet haben.
    Dabei hatte ich meine Entscheidung getroffen. Wir würden am nächsten Tag nach Paris zurückkehren, wo Vincent und seine Anverwandten sich einer Gefahr stellen mussten, die ihn gut und gerne wieder die Unsterblichkeit kosten konnte.
    Er stützte sich auf die Ellbogen und betrachtete mich für eine gefühlte Ewigkeit mit einem Gesichtsausdruck, den ich nicht deuten konnte. »Wenn du noch zu schwach bist, lassen wir uns eben Zeit«, schlug ich vor, unsicher, ob er deswegen zögerte.
    Doch er schüttelte nur grinsend den Kopf, stand vom Bett auf und kam zu mir. Als uns nur noch ein paar Zentimeter trennten, blieb er stehen und sah mir tief in die Augen. Es fühlte sich an, als würde sich so unsere Verbindung weiter vertiefen. Unsere Herzen. Unser Verstand. Und zuletzt unsere Körper. Das war der logische nächste Schritt und wir würden ihn jetzt gehen.
    Vincent lächelte sanft. Er lehnte sich zu mir, während ich mich zu ihm streckte. Wir trafen uns in der Mitte, erst berührten sich unsere Lippen, dann alles andere. Wir drückten uns zärtlich aneinander, zogen einander so nah wie möglich und verflochten uns wollend und gebend zu einer Einheit. Aus zweien.

I ch wurde wach, weil ich einen sanften Kuss auf der Stirn spürte. Als ich die Augen öffnete, sah ich Vincent direkt vor mir. »Bonjour, ma belle« , sagte er mit seiner tiefen, sinnlichen Stimme.
    Ich blinzelte verloren, versuchte, mich zu orientieren, und erkannte schließlich Vincents Hotelzimmer. Mein Gott. Ich lag in Vincents Bett. Und es war früh am Morgen. Ich hatte in Vincents Bett geschlafen. Und letzte Nacht hatten wir …
    Sofort fing mein Gesicht an zu glühen und ich musste unwillkürlich lächeln. Ohne auf die herunterrutschende Bettdecke zu achten, schlang ich Vincent die Arme um den Hals und drückte ihn fest an mich.
    Er lachte, löste sich von mir und sah mir in die Augen. »War die Umarmung für letzte Nacht?«
    »Ich liebe dich«, antwortete ich.
    Er zog mich wieder ganz nah an sich und flüsterte: »Und ich bete dich an, Kate Beaumont Mercier. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so sehr lieben kann. Von ganzem Herzen und mit jeder Zelle meines Körpers. Der im Übrigen für immer ein Zeichen von dir trägt.«
    »Was für ein Zeichen?«, fragte ich. Er drehte sich so, dass ich einen bläulichen Abdruck auf seiner Schulter sehen konnte. »Was ist das?«, fragte ich fasziniert.
    »Hast du nicht genau an diese Stelle meine Haarsträhne in meinen Doppelgänger aus Ton gedrückt?«, fragte er.
    Ich sah mir die Stelle genauer an. Sie war bläulich und oval und hatte genau die Größe eines … »Das ist mein Daumenabdruck!«, rief ich und hielt meinen Daumen direkt daneben.
    Vincent grinste. »Hab ich’s mir doch gedacht. Wie raffiniert von dir. Du hast mich nicht nur wieder zum Leben erweckt, sondern mich für immer als dein gekennzeichnet.«
    Ich packte ihn und holte ihn mit einem Ruck wieder zu mir. Er gab mir einen besonders zärtlichen Kuss auf den Hals direkt unter mein Ohr. Wohlig erschaudernd sagte ich: »Du bist ja auch mein.«
    »Dem kann ich nichts entgegensetzen.« Er streifte mir mit dem Daumen die Haare aus dem Gesicht. »Allerdings muss ich dir jetzt die unschöne Mitteilung machen, dass wir in genau zwanzig Minuten mit deinem Großvater in der Lobby verabredet sind.«
    »Mein Großvater …«, sagte ich. Schlagartig konnte ich es nicht mehr genießen, mit Vincent im Bett zu liegen, sondern grübelte eifrig, wie ich es schaffen sollte, in weniger als einer halben Stunde zu packen und mich anzuziehen.
    Aber irgendwie gelang es mir mit viel Hin-und-Her-Gerenne sogar, sodass wir wirklich schon zwanzig Minuten später in Theodores Limousine steigen konnten. Bran nahm die gleiche Haltung ein wie auf der Hinfahrt und staunte erneut mit offenem Mund aus

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