Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden

Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden

Titel: Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kalteis
Vom Netzwerk:
auf meinen Werdegang ansprechen: »Du kannst Werbespots drehen, was für ein Glück«, »Du kannst Schauspielern und deine Stunts selber machen, was für ein Glück du doch hast«, »Du konntest dich einfach selbstständig machen mit dem, was dir Spaß macht, Mensch, Andi, was für ein Glück.«
    Glück und sein Gegenteil: das Pech, zwei sehr nützliche Argumente für Menschen, die keine Verantwortung übernehmen wollen. Menschen, die keine Verantwortung übernehmen möchten, suchen nach Ausreden. Der Schüler, der statt zu lernen mit der Freundin einen DVD-Abend macht und durch die Prüfung fällt – er hatte eben Pech. Der andere Schüler, der die Prüfung schafft – er hatte eben Glück. Warum aber sollte man die Verantwortung an überirdische Mächte abgeben? Was ist das, was man als Glück bezeichnet?
    Wir schreiben das Jahr 2009. Wegen der Finanzkrise sind bestimmte Immobilien momentan teilweise bis zu 50 Prozent günstiger zu erwerben. Wenn die Krise vorüber ist, werden diese Preise wieder steigen, und wer dann günstig erworbene Immobilien gewinnbringend verkauft, hat das Geschäft seines Lebens gemacht. Das Luxushaus am Berg, das Sie für 180.000 Euro gekauft haben, könnten Sie dann für 360.000 Euro veräußern und hätten einen Gewinn von 180.000 Euro gemacht. Was für ein Glück! Tatsächlich? Ich glaube nicht. Weshalb kaufen dann nicht alle Menschen teure Immobilien zu günstigen Preisen? Weil sie wahrscheinlich nicht genug Geld angespart haben. Daraus ergibt sich der erste Faktor dessen, was wir als Glück bezeichnen:
     
    Faktor 1: Die Grundlage schaffen
     
    Wir schreiben das Jahr 2007. Weltweit sind Talent- und Castingshows im Fernsehen sehr beliebt. In einer britischen Ausgabe einer solchen Sendung tritt ein schüchterner Mann auf und rührt mit seinem Gesang die Jury und das Publikum zu Tränen. Der Handyverkäufer gewinnt den Wettbewerb, erhält einen eine Million Pfund schweren Vertrag mit Sony BMG, und noch im selben Jahr erscheint sein erstes Album, das die internationalen Charts stürmt. Was für ein Glück! Tatsächlich? Ich glaube, auch hier ist das nicht der Fall. Er wusste um seine Fähigkeiten und nutzte die Chance dieser Talentshow für sich, was ihn schließlich zu diesem enormen Erfolg führte. Daraus ergibt sich der nächste »Glücks«-Faktor:
     
    Faktor 2: Die Möglichkeiten erkennen
    Wir schreiben das Jahr 2003. Während meiner Ausbildung im Reisebüro nehme ich mir frei, um nach London zu fliegen und dort mit ein paar englischen Freunden für einen Fernsehsender eine Reportage über Parkour zu drehen. Nach dem Dreh laden mich meine Londoner Freunde zu einer ihrer Veranstaltungen ein, ich bleibe also noch ein paar Tage länger und gehe zu dieser Veranstaltung. Dort lerne ich sehr viele Parkour-Begeisterte aus ganz Europa und Afrika kennen. Aufgrund dieser Reportage, die ich später auch ins Internet stellte, erhalte ich meine ersten Anfragen für Parkour-Shows. Meine Parkour-Karriere mit beginnt. In den darauffolgenden Jahren entwickeln sich die Leute, die ich in England getroffen habe, zu den führenden Köpfen der Szene in ihren jeweiligen Ländern. Ich arbeite mit vielen von ihnen zusammen und einer davon wird 2008 mein Geschäftspartner. Durch die Fusion mit ihm und seiner englischen und südafrikanischen Firma wird unser Unternehmen zur größten Parkour- und Freerunning-Künstlervermittlung der Welt.
     
    Was für ein Glück, dass ich bei dieser Reportage mitgewirkt habe. Was für ein Glück, dass ich all die Leute dort kennengelernt habe. Tatsächlich? Nein, auch hier steckt wieder mehr dahinter. Der deutsche Redakteur, den ich einige Zeit bei der Recherche über Parkour unterstütze, hatte nicht vor, mit mir in Österreich zu drehen. So entschloss ich mich, auf eigene Faust und auf eigene Kosten nach London zu fliegen, um bei der Reportage dabei zu sein. Ich musste eigentlich noch am selben Tag, als die Reportage gedreht wurde, schon wieder zurückfliegen, weil ich nicht länger Urlaub bekommen hatte. Aber ich entschloss mich, der Einladung meiner englischen Freunde zu folgen und noch einige Tage länger zu bleiben, um diese Kontakte zu knüpfen, auch wenn ich damit meinen Ausbildungsplatz gefährdete. Daraus folgt der letzte Faktor:
     
    Faktor 3: Schnell entscheiden, wenn sich eine Chance bietet
     
    Ergänzen Sie auf Ihrem Mission-Statement-Papier:
    Ich, und nur ich, bin der Schmied
meines eigenen Glücks.

Risiken eingehen
    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, heißt

Weitere Kostenlose Bücher