Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden

Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden

Titel: Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kalteis
Vom Netzwerk:
Hindernisse werden nicht überwunden, indem man sie halbherzig angeht, sondern nur, wenn man mit vollem Einsatz und Willen darauflosgeht. Tun Sie in Ihrem Parkour ab sofort genau das.

Verantwortung übernehmen
    Was ist Verantwortung? Wenn ein angehender Traceur eine Mauer nicht hochkommt, findet er endlos viele Schuldige. Die Mauer, weil sie nicht griffig genug ist. Die Schuhe, weil sie nicht genug Halt bieten. Das Wetter, weil der Regen alles rutschig macht. Die Passanten, weil sie ihn ablenken. Und so weiter, und so fort. Verhält es sich im alltäglichen Leben nicht genauso? Wenn etwas nicht funktioniert wie geplant, ist doch immer schnell ein Schuldiger gefunden. Das Wetter. Die Gene. Das Geld. Die Eltern. Die anderen.
    Beim Schüler, der durch die Prüfung fällt, ist der Lehrer schuld, weil er zu wenig Zeit zur Vorbereitung gab. Beim Sportler, der beim Marathon nicht die gewünschte Zeit läuft, ist das Wetter schuld, weil es beim Training zu oft geregnet hat. Bei der Schlägerei ist der Andere schuld, weil er ja den Streit angefangen hat. Nur einer wird bei der ganzen Sache meistens vergessen: Man selbst.
    Sehen wir uns das Wort an: verANTWORTung. Verantwortung ist, wie Sie antworten. Oft haben Sie auf die Dinge, die Ihnen passieren, keinen Einfluss, aber Sie sind der Einzige, der bestimmt, wie Sie darauf antworten – und genau das ist Verantwortung.
    Der Schüler trägt die Verantwortung, vor der Prüfung die Verabredung zum DVD-Abend mit seiner Freundin abzusagen, um die Zeit fürs Lernen zu nutzen. Ist es menschlich, das nicht zu tun? Natürlich, denn es ist viel einfacher zu sagen: »Der Lehrer ist schuld, zu wenig Zeit, ich kann nichts dafür!« Gleichzeitig gibt es jedoch genug andere Schüler, die das Pensum in der vorgegebenen Zeit schaffen und somit belegen, dass es möglich ist, Erfolg zu haben, wenn man die Verantwortung übernimmt. Der Sportler trägt die Verantwortung, während der Vorbereitung auf einen Wettbewerb, auch an Regentagen zu trainieren, um sein Leistungsniveau zu halten. Ist es menschlich, das nicht zu tun? Ja, denn es ist viel einfacher, drinnen in der warmen Stube zu bleiben und sich zu sagen: »Das Wetter ist schuld, ich kann nichts dafür!« Gleichzeitig jedoch schaffen es genug andere Sportler und zeigen, dass man zum Erfolg kommen kann, wenn man die Verantwortung übernimmt. Der Prügelknabe trägt die Verantwortung, wenn sein Gegenüber mit ihm einen Streit anfängt, auf diesen nicht einzugehen und ihn nicht eskalieren zu lassen. Ist es menschlich, das nicht zu tun? Ja, viel einfacher ist es, seiner Wut freien Lauf zu lassen, darauf einzusteigen und am Ende zu sagen: »Aber er hat doch angefangen!«
    Sie sind nicht für alles, was Ihnen passiert, verantwortlich, jedoch immer dafür, wie Sie darauf reagieren. Indem man andere Menschen oder Umstände für etwas verantwortlich macht und sich nur darüber beklagt, gibt man die Kontrolle aus der Hand. Wollen Sie, dass Ihr Leben von anderen Menschen und Umständen kontrolliert wird? Natürlich nicht. Darum lassen sie es auch nicht zu.
    Gewöhnen Sie sich ab, die Verantwortung abzuschieben, sondern seien Sie derjenige, der Ihr Leben kontrolliert, und übernehmen Sie die Verantwortung. Nehmen Sie sich wieder das Blatt Papier mit ihrem Mission-Statement und ergänzen Sie den Satz:
    Ich übernehme die Verantwortung für meine
Handlungen und die Kontrolle über mein Leben.

Akzeptanz
    Akzeptanz hängt mit Verantwortung zusammen. Wie gesagt, es gibt Dinge im Leben, auf die Sie keinen Einfluss haben. Das Wetter, die Laune Ihres Chefs oder Lebenspartners, der Verkehr, Unfälle usw.
    Was tun wir üblicherweise, wenn uns so etwas passiert? Wir denken darüber nach, grübeln, regen uns auf und steigern uns hinein. Damit schaukeln wir die Sache hoch und alles fühlt sich auf einmal noch schlimmer an. Und das geht weiter und weiter, bis wir uns nur noch damit beschäftigen. Dennoch ist eine Sache gleich geblieben: Wir haben keine Kontrolle über die Situation.
     
    Der angehende Traceur lernt an kleinen Hindernissen gewisse Grundtechniken. Wenn er diese »Standard-Hindernisse« hinter sich lässt und seine Techniken an neuen schwierigeren Hindernissen ausprobiert, bemerkt er bald, dass sich manche davon mehr und manche weniger für eine gewisse Technik eignen. So ist das Abrollen nach einem Sprung im Gras bedeutend einfacher als beispielsweise auf Beton. Im Gras tut es nicht weh, über das Schulterblatt oder den Hüftknochen abzurollen. Beton

Weitere Kostenlose Bücher