Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden

an Essen kommen wollten.
    Das zeigt, wie stark der Effekt auf das Unterbewusstsein ist, wenn man sich regelmäßig etwas schriftlich bewusst macht. Wenn Sie täglich Ihre Erfolge, auch diejenigen, die Sie mit den vorgestellten Techniken erlebt haben, ins Erfolgstagebuch eintragen und am nächsten Morgen als positiven Start in den Tag durchlesen, wird Sie das in hohem Maße positiv beeinflussen. Alles, was Sie dafür tun müssen, ist, das Buch regelmäßig zu benutzen, auch und vor allem dann, wenn Sie gerade keine Lust dazu haben. Ein englisches Sprichwort besagt: »If you are going through hell, you better keep going«, das heißt so viel wie: »Wenn Sie schon durch die Hölle gehen, sollten Sie besser weitergehen«. Wenn Sie schon in einer negativen Phase sind, sollten Sie wenigstens nicht dort stehen bleiben, denn so kommen Sie nicht aus ihr heraus.

Affirmationen
    Affirmationen eignen sich ebenfalls gut, um Ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Sie haben sich nun schon an die Anwendung von Affirmationen gewöhnt und erfahren, wie wirkungsvoll sie sind. Darum möchte ich Ihnen an diesem Punkt keine weiteren Beispiele mit auf den Weg geben, um Sie anzuregen, sich sehr persönliche Affirmationen zu schaffen.
    Ihr Ziel ist es, das Selbstwertgefühl, das Sie sich durch regelmäßige Erfolgserlebnisse aufbauen, zu unterstützen. Darum sollten die Affirmationen an Ihre Lebenssituation und Ihren Charakter angepasst sein. Konzentrieren Sie sich auf den ständigen Fortschritt, den Sie machen, darauf, wie fleißig Sie an sich selbst arbeiten, auf Ihre positiven Eigenschaften und Fähigkeiten und auf die Lösung von Problemen. Denn wie schon gesagt: Affirmationen formuliert man als Lösung, nicht als Problem.
    Machen Sie die Affirmationen, die zu Ihrer aktuellen Lebenssituation passen und Sie unterstützen, zu Ihrem ständigen Begleiter. Der Aufwand für das Erfolgstagebuch und für Affirmationen ist nichtig im Vergleich zum Effekt, der daraus resultiert.

Limiting Beliefs abschaffen
    Wenn der Traceur einmal realisiert hat: »Wow, ich kann ja auch meterhohe Mauern erklettern und richtig weit springen«, dann lösen sich die Limiting Beliefs – all das, was ihn an negativen Glaubenssätzen zuvor daran gehindert hatte, diese Hindernisse zu überwinden – nach und nach auf. Der Parkour zwingt einen, diese Einstellung abzulegen. Im alltäglichen Leben dauert das länger, ist aber genauso machbar. Damit Sie Ihre Limiting Beliefs überwinden können, müssen Sie sich deshalb bewusst werden, woran sie Sie hindern und welche Auswirkungen das auf Ihr Leben hat. Sie müssen die Limiting Beliefs, die Ihr Denken und Handeln sabotieren, finden und verstehen, erst dann können Sie sie mithilfe von kräftigenden, motivierenden und positiven Glaubenssätzen ersetzen und dieses Hindernis überwinden. Das geschieht in drei Phasen.
     
    Phase 1: Limiting Beliefs verstehen

Limiting Beliefs sind nicht die Realität!
    Das englische Wort »belief« bedeutet Glaube. Glaube ist etwas, das wir für wahr halten, auch wenn wir es unter Umständen nicht beweisen können. Das bedeutet, dass nicht unbedingt alles, was wir glauben, auch tatsächlich wahr sein muss. Dass Sie daran glauben, macht es – für Sie – wahr. Bestimmte genetische Anlagen oder auch die Gesetze der Physik sind unveränderlich und deshalb allgemeingültig wahr. Der Glaube hingegen wird von Ihnen selbst beeinflusst und Sie können entscheiden, woran Sie glauben!
    »Ach, mich betrifft das nicht. Meine Glaubenssätze sind in Ordnung, ich sehe keine Fehler darin.« Das ist der schlimmste aller Glaubenssätze, weil er verhindert, dass Sie erkennen, welche Limiting Beliefs auf Sie wirken und wie sie Sie sabotieren. Darum machen Sie sich von Anfang an bewusst: Jeder hat den einen oder anderen Limiting Belief. Wir alle glauben an gewisse Dinge. Sie glauben vielleicht, dass Sie eine talentierte Zeichnerin oder ein guter Fußballspieler sind. Aber genauso, wie Sie positive Dinge glauben, glauben Sie auch negative, beispielsweise, dass Sie keine ausreichende Bildung haben, um ein hohes Einkommen zu erwirtschaften, oder dass Sie nicht gut mit Stresssituationen umgehen können. Das sind Ihre Limiting Beliefs.
    Limiting Beliefs sind hauptsächlich entweder »Ich kann nicht«-Aussagen oder Einschränkungen bzw. Gründe, warum Sie glauben, zu etwas nicht fähig zu sein. Aus meiner Erfahrung und vieler Coaches, mit denen ich mich austausche, sind die häufigsten Limiting Beliefs:
    - Ich bin nicht