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Von der Liebe, linken Händen und der Angst vor leeren Einkaufskörben

Von der Liebe, linken Händen und der Angst vor leeren Einkaufskörben

Titel: Von der Liebe, linken Händen und der Angst vor leeren Einkaufskörben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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B2 gar nicht. Ah doch, jetzt habe ich es entdeckt, es hockt in Napfschneckenpose auf seinem Felsen, Tendenz blau. Ein naives Gemüt würde sich vorstellen, dass die Not, in der sich B2 befindet, B1 auf der Stelle zu Tränen rühren wird. Ihr könnt einpacken mit eurer Naivität,wir sprechen hier von Liebe, so dumm seid ihr nun wieder auch nicht. Ihr solltet vielmehr bemerken, je mehr B2 sich grämt, desto mehr verhärtet sich B1 und steckt den Kopf tiefer in den Sand. Man könnte meinen, die Liebe ist etwas Unangenehmes. So weit kommt’s noch. Damit sind wir bei einem recht ungewöhnlichen Paradox angelangt, schaut an, was für Elemente von reiner Schönheit sich in unserem Kielwasser sammeln. Wenn ich »Paradox« sage, dann aus Jux, zur Entspannung in solchen Augenblicken höchster Erregung. Denn die Natur, von Haus aus ökonomisch und rigoros, hat anderes zu tun, als sich Paradoxe auszudenken, das könnt ihr euch vorstellen. Das Paradox ist ein lächerlicher Zeitvertreib, allenfalls für das pauschale Denken der Menschen geeignet, die sehr erfahren darin sind, sich das Dasein zu verleiden. Die Natur arbeitet in einem fort, unerbittlich und vernunftgesteuert: Wenn also die Liebe einen schließlich anwidert, dann ist es keine Liebe mehr. Ihr seht, letztendlich regelt sich alles. In dem verheerenden Fall, der uns hier unterm Mikroskop so leidenschaftlich beschäftigt, hat sich die Liebe in ihr genaues Gegenteil verkehrt. In Knechtschaft und Unterwerfung bei B2. Welche von Natur aus widerlich sind. In Ausweichmanöver und Aggressivität bei B1.Welche von Natur aus erbärmlich sind. Ich sehe, keinem ist mehr nach Blödeln zumute. Legt euch zwei Karteikärtchen an, halten wir uns nicht für schlauer als andere, diese Verwandlungen passieren öfter als nötig ist.
    Ohne mich in übereilte Prognosen stürzen zu wollen, liegt es doch auf der Hand, dass das Paar B1/B2 in einer ziemlich verfahrenen Situation ist. In einer solchen Lage ist es besser, die Schwelle zu überschreiten, den Kopf aus dem Sand zu ziehen oder sich vom Felsen zu lösen durch eine entschlossene Rotationsbewegung. Ihr müsst zugeben, dass, wenn B2 noch nicht gegangen ist, obwohl nichts ihn / sie zwingt, bei einem Wesen zu bleiben, dessen Art, ihn / sie zu lieben, ihm / ihr nicht gefällt, dann weil er / sie bereit ist, über Gebühr lange auf dem Nagelbrett liegen zu bleiben. Ich sagte euch ja, die Liebe ist eine harte Droge. Mit einem Suchtverhalten, das einen sein Nagelbrett lieben lässt. Solltet ihr versehentlich auf Position B2 geraten sein, gibt es nur einen Ausweg: Steht schnellstens auf und dann nichts wie weg. Dieses »Nichts wie weg« ist der entscheidende Trick, trinkt Blattlaussaft, das stachelt euch an.
    Ich weiß, das ist hart. Da bin ich voll und ganz eurer Meinung. Es ist zu hart. Wir werden eine Pauseeinlegen, wir werden eine Ente zeichnen. Seid so nett und reicht mir ein Blatt, dass ich auch eine kritzeln kann, ein wenig Übung kann nie schaden, es frischt die Grundkenntnisse auf. Wenn ich »Australien« sage, dann bin ich wahrscheinlich auf dem Holzweg. Möglicherweise ist er in British Columbia, also ihr seht. Und von Paris nach Vancouver, das ist nicht gerade um die Ecke. Alle sind ruhig, alle zeichnen.
    Ihr seid nicht sonderlich begabt für Enten, aber das wird noch. Seht euch die Stockente an, die ich gezeichnet habe, schön, nicht wahr? Man könnte meinen, sie fliegt gleich los, geradewegs nach Vancouver. Seid ihr auf Position B1, dann nehmt, zum Teufel, allen Mut zusammen, lasst euer Wurfgeschoss fallen und geht ebenfalls. Doch in welcher der beiden Situationen ihr euch auch befindet, fasst eure Leiter ins Auge, steigt hinauf, nehmt viel Lesestoff mit und vergesst Kissen und Trommel nicht. Ja, ich weiß, euch steht gerade nicht der Sinn nach Entenzeichnen, Enten sind einem in diesem Augenblick scheißegal, was sicher ein Fehler ist. Aber was wollt ihr, das haben wir alle in der einen oder anderen Form durchgemacht, denn grausam und unerbittlich ist das Gesetz der Natur, versuchen wir ihr in die Augen zu sehen, niemandhat gesagt, dass die Natur gütig sei. Sie ist eine einzige Gemeinheit. Wie sie andererseits unbarmherzig logisch ist. Warum? Weil B1 und B2 in ihrer schuldhaften Sorglosigkeit, ganz ihrer beginnenden Liebe hingegeben, darauf wette ich, ihren FW und ihr TI aus dem Blick verloren haben, die die Natur in ihrer Güte ihnen bei der Geburt ins Ränzlein gelegt hat. Doch, und damit schlage ich den Nagel noch ein bisschen

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