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Von der Liebe verschlungen

Von der Liebe verschlungen

Titel: Von der Liebe verschlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah S. Dawson
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wartete. Ich öffnete meine Lippen in dem Wunsch nach mehr, und er hob die Hand, um sie an mein Kinn zu legen und mich an Ort und Stelle zu halten. Ich war sicher gefangen, aber nicht von seiner Hand, und ich seufzte auf, als seine Zunge suchte und endlich die meine fand, süß und intensiv.
    Ich hatte nur wenig Erfahrung, was Küssen anging, doch er dafür umso mehr, und er nutzte sie gut. Heiß und süß, bestimmt und unnachgiebig, kostete er von mir, neckte mich und machte mich begierig auf mehr. Und so behutsam küsste er mich, dass die Bestie in mir sich nicht rührte; ich fühlte ihre ganze Macht ohne die kleinste Spur von Raserei, und wie bei einem auflodernden Feuer wurde die Hitze immer größer, je tiefer der Kuss wurde. Als er sich schließlich von mir löste, bemerkte ich, dass ich das Bett hinab auf den Rücken gerutscht war. Meine Klauen hatten sich in die bauschige Überdecke gekrallt und zerrissen das flauschige Weiß.
    »Du bist dran«, sagte er, mit einer Stimme, die verheißungsvoll dunkel klang.
    »Pflicht.«
    Sein Grinsen war so maskulin und selbstsicher, so verführerisch, dass ich vergaß zu atmen. »Jetzt küsst du mich.«
    Ich lächelte kokett und befeuchtete meine Lippen mit der Zunge. Dann hob ich mich auf einen Ellbogen, neigte mich ihm entgegen, auf dieselbe langsame und lässige Art, mit der er mich gequält hatte, und fuhr mit meiner Zunge eine glühend heiße Spur an seiner Halsschlagader entlang, die in einem züchtigen Kuss hinter seinem Ohr endete.
    »Oh, du kleine Hexe«, knurrte er.
    »Du hast nicht gesagt, was für eine Art Kuss oder wohin«, antwortete ich fröhlich, streckte mich mit den Händen hinter meinem Kopf aus und lehnte mich zurück in die Kissen. »Du bist dran.«
    »Wahrheit.«
    »Was würdest du genau jetzt gerne tun, Casper?«
    »So viele Dinge, Schätzchen. So viele Dinge.« Und der Blick, den er mir dabei zuwarf – der brannte sich direkt durch mich hindurch.
    »Das zählt nicht als Antwort.«
    Er setzte sich auf und beugte sich besitzergreifend über mich. »Dann schätze ich, wir sind quitt.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Er umfasste mein Kinn mit gewandten Fingern, und seine Lippen waren so nahe, dass ich ihre Wärme an meinen fühlen konnte. »Versuchst du gerade, mich wild zu machen, Frau?«
    »Das wollte ich eigentlich eher verhindern, aber ich glaube, ich habe meine Meinung geändert. Wild gefällst du mir besser.«
    Irgendetwas veränderte sich in der Atmosphäre zwischen uns, ein atemloses Stocken, das mich an den Augenblick erinnerte, in dem die erste Schneeflocke fällt und damit dem Himmel die Genehmigung erteilt, in wildes Gestöber aus blendendem Weiß auszubrechen. Noch bevor ich überhaupt registrierte, dass er sich bewegte, küsste er mich auch schon, und ich nahm das als Erlaubnis, die Beherrschung, die ich in seiner Gegenwart bisher geübt hatte, fahren zu lassen. Meine Hände griffen in sein Haar, und er drückte mich nach hinten, tief in die weißen Decken, die sich um uns aufbauschten wie Wolken.
    Ich lachte stürmisch an seinem Mund, und er flüsterte: »Das hier ist kein Spaß, Mädchen«, und strich mit seiner Zunge eine glühend heiße Spur meinen Hals hinauf, an dieselbe Stelle, an der ich ihn vorher geküsst hatte, direkt hinter meinem Ohr. Es ließ mir ein Kribbeln wie Feuer über den Rücken hinablaufen, und ich keuchte auf und krallte meine Hände in seinem Haar zu Fäusten. Kein Wunder, dass er mich eine Hexe genannt hatte. Die Stelle fühlte sich ja an wie flüssiges Gold. Er war halb über mir, und ich schlang eines meiner Beine um sein Bein, um ihn da festzuhalten. Er gab mir das Gefühl, klein und zart zu sein, und mir gefiel es, sein Gewicht zu spüren, das sich auf wundervollste Art und Weise an mich presste.
    Wieder nahm er meinen Mund in Besitz, und seine Zunge tauchte leidenschaftlich zwischen meine Lippen ein. Ich hatte schon ein wenig dazugelernt, und so erwiderte ich seinen Kuss und genoss seinen Geschmack. Als er sich dann von mir löste, fuhr er mit der Zunge über meine Lippen und flüsterte: »Ich will mehr.«
    Damit packte er mich um die Hüfte und zog mich abwärts, bis ich in voller Länge auf dem Bett ausgestreckt lag. Er streichelte mit einer Hand meinen Hals und wanderte dann über meinen Brustkorb und meinen Bauch abwärts.
    »Und dein leibhaftiges Fleisch und Blut soll ein erhabenes Gedicht sein«, sagte er.
    »Ich liege hier ausgestreckt vor dir, und du sprichst von Poesie?« Ich musste einfach lachen.

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