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Von der Liebe verschlungen

Von der Liebe verschlungen

Titel: Von der Liebe verschlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah S. Dawson
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»Macht man das so in deiner Welt?«
    »Du weckst in mir Erinnerungen an Dinge, die ich für immer verloren glaubte«, flüsterte er. »Dinge, die ich brauche. Dinge, die ich glücklich bin, wiederzuhaben.«
    »Vielleicht kannst du ja eines Tages Gedichte mit einem Pinsel auf meine Haut malen«, schnurrte ich. »Beginnend bei meinen Fußknöcheln, und von da an immer weiter nach oben, und alles in schwarzer Tinte.«
    »Oh Mädchen. Es ist, als wolltest du das, was noch von einem Gentleman in mir übrig ist, auslöschen.«
    »Ich will ihn nicht tot. Nur still. Küss mich noch einmal.«
    Damit zog ich ihn zu mir herab und knabberte an seiner Lippe. Worte waren gut und schön, aber jetzt wollte ich keine Worte. Ich wollte seinen Körper, seinen Mund und sein Knurren. Ich wollte das Feuer in seinen Augen, das uns beide verschlingen sollte. Ich wollte, dass die Flamme, die er in mir entzündet hatte, sich weiter entfachte und brannte. Ich wollte, dass er mich alles andere vergessen ließ.
    Er zog eine Spur von Küssen über meinen Hals und meine Schulter entlang, und seine Lippen und seine Zunge fühlten sich glühend heiß an meiner Haut an. Es war, als hätte ich nie zuvor etwas gefühlt, als würde jeder Zoll meines Körpers jetzt erst erwachen, und zwar hungrig. Dann küsste er sich weiter am Halsausschnitt meines Kleides entlang bis zum Dekolleté und tauchte mit der Zunge tief in den Spalt zwischen meinen Brüsten ein. Ich stöhnte unter ihm und drückte mich ihm entgegen, begierig, mich an ihm zu reiben, wie ich es einmal bei einer Katze gesehen hatte.
    Er schob seine Hand unter meinen Rücken, um sich mit den Knöpfen dort zu beschäftigen, und ich rollte mich auf die Seite, um es ihm leichter zu machen. Falls die Gewandtheit, mit der er meine Knöpfe löste, irgendein Indiz war, dann würden sich seine geschickten Finger auf meiner Haut köstlich anfühlen.
    Er ließ seine Zunge über die Oberseite meiner Brüste streichen, als plötzlich die Lichter ausgingen und vollkommene Dunkelheit uns umgab. Ich keuchte und wich zurück. Es gab nicht einmal den winzigsten Anflug von Licht, in dem man etwas hätte sehen können, und ohne all meine Sinne fühlte ich mich verloren.
    »Es ist ein Tunnel«, flüsterte Casper an meiner Haut. »Unter den Bergen hindurch.«
    Ich spürte die Berührung von Haut an meinem Rücken wie einen Kuss und seufzte auf, als er die Schnüre meines Korsetts aufzog und die Schleife löste. Sein Mund war noch immer mit meinen Brüsten beschäftigt, die das Korsett nach oben schob, und er fand eine Brustwarze und neckte sie mit seiner Zunge.
    »Aber Casper, die Lichter …?«
    »Die Schatten werden hinter dich fallen.«
    Als seine Lippen sich wieder auf meine senkten, leidenschaftlich und rau in der Dunkelheit, kam mir der Gedanke, dass er mich vielleicht küsste, um mich zum Schweigen zu bringen, und ich tat ihm den Gefallen, indem ich sein Hemd aufknöpfte, einen Knopf nach dem anderen, bis seine Brust entblößt an meinen Händen lag.
    Just in diesem Moment hörte ich ein Geräusch, das das tuckernde Brummen des Zuges übertönte. Metall, das über Metall schrammte – im Türschloss. Ich fauchte, und mit einem Reflex, den jeder hat, der mit der ständigen Bedrohung durch Attentäter aufwächst, packte ich Casper am Hemd, zog ihn an mich und rollte mich zusammen mit ihm auf den Boden neben dem Bett. Bevor er mich nach dem Warum fragen konnte, legte ich ihm eine Hand über den Mund. Denn selbst ohne das perfekte Gehör eines Bludmannes war das Geräusch eines schweren Stiefels auf dem Boden meines Zimmers deutlich zu hören.

25.
    L eise öffnete sich die Tür. Casper erstarrte nur einen kurzen Augenblick, bevor er auf die Füße kam und sprang. Ich konnte nichts sehen, aber ich hörte den überraschten Aufschrei eines fremden Mannes. Ein kurzes Gerangel folgte, und dann spritzte eine Flüssigkeit über den Boden, und ich kroch aufs Bett, bevor mich das stark nach Salz riechende Wasser erreichen konnte. Der Geruch drang scharf und schmerzhaft beißend in meine Nase. Und immer noch hörte ich Kampfgeräusche, und dann schrie eine mir unbekannte Stimme in wortloser Wut auf. Der Geruch von verbranntem Fleisch erfüllte den Raum, und Casper rief: »Bist du verletzt? Hat dich der Bastard erwischt?«
    »Mir ist nichts passiert. Was geht hier vor? Ich kann nichts sehen!«
    Drei dumpfe Schläge schnell hintereinander, dann das dumpfe Poltern eines schweren Körpers, der zu Boden fiel, und all das

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