Von der will ich alles, Darling
sie schließlich mühsam hervor.
Eine halbe Stunde später ging Sidney an Danyas Seite auf das "Amoteh Resort" zu. Sie kam sich ganz ungewohnt weiblich vor und hatte schreckliche Angst. Danya machte es ihr auch nicht leichter. Es war schon aufregend genug gewesen, ihn dabei zu beobachten, wie er sich für den Abend fertig gemacht hatte. Er hatte im Bad gestanden und sich rasiert, nur mit einem um die Hüften geschlungenen Handtuch. Sie hatte noch nie einen männlichen Akt fotografiert, doch Danya rief in ihr diesen Wunsch hervor. Wenn sie allerdings ganz ehrlich war, musste sie sich eingestehen, dass er noch ganz andere Wünsche in ihr hervorrief. Zum Beispiel würde sie gern mit den Händen über diese kraftvollen Schultern und den Rücken wandern, über den runden, festen Po hinunter zu seinen Oberschenkeln, bevor sie mit der Hand zwischen …
Als Danya dann auch noch einen Blick auf ihre Brüste warf, verspürte Sidney wieder einmal dieses unglaubliche Prickeln, das sie in letzter Zeit ständig überkam. Sie musste schlucken. "Danke für die Blume. So etwas habe ich noch nie bekommen."
Danya nickte nur und schaute zu den Männern, die vor dem Resort warteten – sämtliche Stepanovs standen dort und grinsten breit. Ein älterer Mann, mit schütter werdendem Haar und kleiner als die jüngeren Männer, trat vor. Es war Victor Stepanov, den sie bereits getroffen hatte, als sie sich nach Danya erkundigt hatte. "Mein Sohn", sagte Victor förmlich.
"Vater", antwortete Danya.
"Es ist mir eine Ehre", sagte Victor, als er Sidneys Hand nahm und sie an die Lippen führte. "Die Ohrringe meiner Frau stehen Ihnen gut. Das freut mich."
"Sie sind zauberhaft. Vielen Dank."
In diesem Moment kamen die Frauen der Stepanovs heraus und gesellten sich zu ihnen. Sidney verstand nicht ganz, was geschah, doch auf einmal befand sie sich inmitten der Familie, und Danya hielt sie eng an sich gedrückt. Sie versuchte, Haltung zu bewahren, konnte jedoch nicht verhindern, dass sie errötete.
"Oh, hallo allerseits", sagte sie bemüht locker, bevor sie hastig fortfuhr: "Ist meine Ansteckblume nicht wunderbar? Es ist meine erste. Ich hatte gar nichts für Danya. Und dann hat er mir noch diese wunderschönen Ohrringe geliehen, die so wunderbar zu dem Kleid passen – Ellie hat es in nur einem Tag genäht. Sie ist großartig, und ja, ich würde gern die Aufnahmen von Ihnen machen …"
"Sid?" flüsterte Danya ihr ins Ohr.
"Ja?"
"Pst. Alles wird gut." Er führte sie ins Haus, blieb vor einem riesigen Spiegel stehen und drehte Sidney so, dass sie sich anschauen konnte.
Sie erkannte sich nun selbst kaum wieder. Sie stand vor Danya und sah schlank und schön aus, mit dem glitzernden Schmuck an ihren Ohren. Sie hatte von den Models ein wenig Make-up bekommen und Augen und Mund geschminkt, was ihr ein ungewohnt feminines Aussehen gab.
"Wunderschön", flüsterte Danya und schlang von hinten die Arme um sie.
Sie erkannte sich kaum wieder, und auf einmal verfiel sie in Panik. "Das bin ich nicht. Ich weiß, dass ich es nicht bin. Ich will nach Haus, Danya. Lass uns sofort gehen. Sag, dass ich krank bin. Ich will hier raus", wisperte sie ängstlich.
Er strich mit geöffneten Lippen über ihren Nacken bis zu ihrer Wange und hinterließ eine warme Spur, als er flüsterte: "Also willst du kneifen? Du hast Angst?"
Sidney sah über die Schulter. "Du weißt, dass das nicht wahr ist. Ich war schließlich schon bei Erdbeben dabei, ich habe …"
Sein atemberaubendes, unglaublich sinnliches Lächeln raubte ihr den Atem und ließ sie verstummen. Sie konnte ihn nur noch anstarren. Danya nahm ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. Er fühlte sich stark und solide an und so, als wäre er ein Teil von ihr. "Wir sind noch immer die, die wir waren. Die Freunde vom Strawberry Hill. Lass uns hineingehen, feiern und essen. Ich verhungere gleich."
Wer bin ich? überlegte Sidney, als sie den Ballsaal des "Amoteh Resorts" betraten, und die Stepanovs sich wieder zu ihnen gesellten. Wer war diese schöne Frau, die wie auf einer Wolke dahinschwebte?
Sie würde ganz bestimmt etwas falsch machen – sie würde Danya in Verlegenheit bringen – "Lass uns lieber gehen …"
Doch dann sah sie die Models, die in Scharen auf sie und Danya zuströmten, und wusste, dass sie Danya beschützen musste.
Danya schaute Sidney an, die beschützend vor ihm stand. "Weg mit euch", sagte sie entschlossen zu den Models. "Ihr bekommt ihn nicht. Er gehört mir."
Es war
Weitere Kostenlose Bücher