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Von der will ich alles, Darling

Von der will ich alles, Darling

Titel: Von der will ich alles, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cait London
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Arbeit leistete, und das bedeutete gute Jobs. Karrieremäßig konnte es also gar nicht besser laufen.
    In ihrer Post war auch eine Mail von Fluffy. Sie wollte, dass sie Freunde blieben, um Bens willen, und fragte, ob Sidney sie nicht besuchen wollte.
    Die Sehnsucht, Ben zu sehen, war da, ihren langjährigen Freund, mit dem sie so viel geteilt hatte. Jetzt war Fluffy schwanger und wollte, dass Sidney Taufpatin ihres Kindes wurde.
    "Nein danke, Fluffy." Sidney schaute hinaus in den Regen. Sie hatte sich nie als Ehefrau oder als Mutter gesehen und konnte sich nicht erklären, warum Fluffys Nachricht ihr wehtat.
    War ihre Karriere alles, was sie besaß? Natürlich waren da auch noch Bulldog, Stretch und Junior. Sie hielten regelmäßig Kontakt per E-Mail und Telefon und trafen sich, wann immer es passte oder irgendjemandem etwas fehlte.
    Stretch und Junior hatten bereits angerufen, irgendwie schienen sie Sidneys Unsicherheit zu spüren. Doch wie sollte sie ihnen erzählen, dass sie das Gefühl hatte, ihre Welt geriet aus den Fugen?
    Das Telefon klingelte wieder, und als der Anrufbeantworter Bulldogs brummige Stimme aufzunehmen begann, hob Sidney ab. "Hallo, Bulldog."
    Es war typisch für ihren Vater, dass er sofort zur Sache kam. "Stretch und Junior machen sich Sorgen um dich. Was ist los? Wenn es wieder dieser verdammte Ben ist, dann werde ich mich sofort um ihn kümmern."
    Ihr Vater konnte nervig sein, und seine Manieren waren nicht gerade die feinsten, aber er liebte sie auf seine Art. Sidney biss in ihren Schokoriegel, und am anderen Ende der Leitung explodierte ihr Vater: "Höre ich da Schokoladenpapier knistern? Das ist ungesund. Also geht es dir nicht gut. Deine Mutter hat das auch immer gemacht, bei jeder Aufregung hat sie Schokolade gegessen. Und du bist aufgeregt, oder? Du heulst doch nicht etwa? Eine Blakely weint nicht, Sid."
    Sidney schluckte die Schokolade herunter und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel; aus irgendeinem Grund fühlte sie sich wie ein Schwamm voller Wasser. Bulldog fuhr fort: "Also, was ist los? Okay, dein letzter Auftrag war für einen Kalender. Was sollte diese Zeitverschwendung? Du solltest irgendwo draußen sein und ein Erdbeben oder ein Buschfeuer fotografieren."
    "Die Bezahlung war gut, Bulldog. Der Boden unter meinen Füßen war fest, und ich brauchte auch meine Kamera nicht über den Kopf zu halten, während ich durch einen Sumpf voller Krokodile gewatet bin."
    "Na gut", brummte er. "Doch irgendetwas stimmt nicht mit dir. Hast du gerade geschnieft? Verdammt, Sid Heulen hilft überhaupt nichts. Einzig Taten zählen."
    Sie dachte an Danyas Taten – als er sie langsam und ausgiebig geliebt hatte.
    "Bloß eine Sommergrippe", log sie, weil sie fürchtete, dass Bulldog sonst sofort angereist käme.
    Das beruhigte Bulldog ein wenig. Doch dann meinte er: "Stretch und Junior sagten, du wärst nicht du selbst. Entweder du erzählst es mir also, oder ich komme nach New York geflogen – halt, wenn du Probleme hast, lag es vielleicht an deinem letzten Auftrag in dieser Kleinstadt am Pazifik. Amoteh heißt der Ort, oder? Von hier aus ist es nicht weit dahin …"
    Sidney bekam Angst. Jeder in Amoteh wusste, dass sie bei Danya übernachtet hatte, dass sie ein Kleid getragen und mit ihm getanzt hatte. Bulldog würde sich Danya sofort vorknöpfen.
    Sie strich über den Schmuck an ihrem Ohr. Louise Stepanovs Ohrringe waren zart und feminin und passten überhaupt nicht zu Sidneys T-Shirt, Cargohose und Stiefeln, doch sie konnte sie einfach nicht abnehmen. Allerdings trug sie sie nur in ihrer Wohnung, aus Angst, einen zu verlieren.
    Warum hatte Danya ihr ein so kostbares Familienerbstück geschenkt? "Es wäre mir eine Ehre", hatte er gesagt.
    Sie musste ihren Vater davon abhalten, Danya zu konfrontieren. Der einzige Weg, Bulldog den Wind aus den Segeln zu nehmen, war die Wahrheit. "Pass auf, Bulldog, ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Aber im Moment solltest du dich besser nicht in mein Leben einmischen. Ich fühle mich zurzeit nicht besonders gut wegen der Sache mit Ben, aber ich bin dabei, alles zu verarbeiten."
    Ihr Vater lenkte ein. "Na gut. Ruf mich an, wenn du Verstärkung brauchst."
    Weil er ihr Vater war und sie ihn liebte, stellte Sidney eine Frage, die sie beschäftigte, seit sie Fluffys Brief bekommen hatte: "Sag mal, Bulldog, würdest du eigentlich gern Großvater werden?"
    Das Schweigen am andern Ende sagte Sidney, dass ihr Vater verblüfft war und Zeit brauchte, um sich zu

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