Von der will ich alles, Darling
verpassen sollen, und vielleicht tun wir das auch noch – wenn wir mit dir fertig sind."
"Lasst Ben in Ruhe, okay? Er ist werdender Vater."
Stretch und Junior tauschten einen unsicheren Blick aus. "Einem werdenden Vater kann ich nicht wehtun", meinte Junior und Stretch nickte.
Danya wechselte das Thema. " Schaut euch das Haus an, wenn ihr wollt. Ich mache Frühstück."
Stretch deutete zum Strawberry Hill. "Wie komme ich dort hinauf? Dort ist doch das Grab, oder?"
"Ja. Vor ein paar Jahren hat dort jemand so eine Art Kriegsbeil entdeckt, das Kamakani gehört haben könnte. Wo ist Bulldog?"
"Wo ist dieses Ding jetzt? Ich würde es mir gern mal ansehen … Bulldog spricht mit deinem Vater. Er hielt das für nötig, weil du seine Kleine verführt hast. Er hat dir deinen Heiratsantrag nicht abgekauft, meinte, du hättest dich nur herausreden wollen. Außerdem würde Sid sich niemals häuslich niederlassen. Wer kennt sich hier in der Stadt mit Geschichte aus?"
"Versuch es im Drugstore. Frag nach Willow."
Danya bemerkte, dass Junior sich schon im Haus umsah. Wenn er beide Frauen lange genug ablenken konnte, dann blieben sie vielleicht und dann würde vielleicht auch Sidney zurückkommen. "Ich mache Frühstück, und dann können wir reden. Im Büro steht ein Computer, falls ihr im Internet recherchieren wollt", fügte er noch hinzu, doch die beiden waren schon verschwunden.
Eins musste man den Blakely-Schwestern lassen, sie verschwendeten keine Zeit, um zu bekommen, was sie haben wollten.
Wenn nur auch Sidney ihn haben wollte …
Drei Tage später betrachtete Sidney in ihrer Wohnung in New York die Duplikate der vielen Fotos, die sie von den Stepanovs, vom Stepanov Möbelladen und vom "Amoteh Resort" gemacht hatte. Wehmütig dachte sie an die Stepanovs … und an Danya.
Aus einem Impuls heraus, nahm sie das Telefon und wählte Mikhails Büronummer. Seine Stimme klang geschäftsmäßig.
"Hier ist Sid. Ich wollte mich nur erkundigen, ob ihr mit den Fotos für die Broschüre zufrieden seid. Unzufriedene Kunden sind schlecht für den Ruf."
Mikhail am anderen Ende der Leitung war still. Dann meinte er: "Alles ist in Ordnung, Sid. Danke. Du bist hier immer willkommen, das weißt du, oder?"
"Ja, danke." Weil sie nichts von ihrer Familie gehört hatte, fragte Sidney vorsichtig: "Ich vermute, meine Familie hat ausgecheckt?"
"Ja, gleich nachdem du abgereist bist."
"Haben sie gesagt, wohin sie wollten?"
"Mir nicht."
Es gab jemand anderen, den sie hätte fragen können, aber das wollte sie nicht. "Okay, danke. Ich vermute, sie sind auf Reisen. Manchmal dauert es Wochen, bevor ich wieder von ihnen höre."
"Noch etwas, Sid?"
"Äh." Hast du Danya gesehen? Geht es ihm gut? Hat er etwas über mich gesagt? "Äh, nein, danke. Bis dann."
Sidney zog ein Sofakissen in die Arme. Danya …
Sie war nicht die Richtige für ihn. Sie war nicht der Typ, der an einem Ort blieb, sie war keine Hausfrau. Irgendwann würde er sie hassen. Sie würde niemals in seine Welt passen … Er verdiente eine Frau, die …
"Ich liebe dich", hatte er gesagt.
Sidney richtete sich auf und wühlte in den Fotos nach einem von Danya. Sie hatte es am Strand aufgenommen. Der Wind hatte ihm die Haare aus dem Gesicht geweht und er hatte fröhlich gelächelt, als sie diesen Schnappschuss gemacht hatte.
Das Familienporträt aller Stepanovs lag neben Danyas Foto. Es war eine große, stolze Familie, und während Sidney jeden Einzelnen von ihnen betrachtete, flüsterte sie die Namen der Babys, der Eltern, der Großeltern, Männer und Frauen. Die Männer trugen ihre bestickten Hemden, nur Danyas war noch unverziert.
Sidney hatte den Stickrahmen seiner Großmutter in Mikhails Büro liegen lassen, aus Angst, etwas so Kostbares könnte in der Post verloren gehen. Zudem war es besser, wenn eine andere Frau sein Leben vervollständigte.
Danya war selbstsicher, groß, stark, männlich. Sinnlich, heiß, begierig – ein wunderbarer, zärtlicher Liebhaber.
Seine negativen Eigenschaften: Er war grüblerisch, arrogant, traditionell, ein Familienmensch, wie er im Buche stand. Noch schlimmer, er kochte und putzte und wusch ihre Sachen und schien zufrieden, dass sie keinerlei derartige Fähigkeiten besaß.
Er war ein großes, muskulöses, gut aussehendes Paket von Mann, der so einnehmend war und doch völlig ungeeignet für den Lebensstil, den sie sich vorgestellt hatte …
"Ich liebe dich", hatte er gesagt.
Auch wenn es ihr nicht gefiel, aber Danya war jetzt
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