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Von dir verfuehrt

Von dir verfuehrt

Titel: Von dir verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anya Omah
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Fliesenwand der Küche und breitete die Arme aus. Abwechselnd kühlte ich Wangen und Stirn. Unfassbar, dass David mich dazu brachte, mich aufzuführen wie eine bekiffte Irre.
    „Entschuldigung?“ Eine vollschlanke Frau hatte sich in meine Küche verirrt und sah mich verständnislos an. Wieso entzog sich meiner Kenntnis, schließlich umarmte ich lediglich meine Küchenfliesen, wie einen Geliebten und rieb mein Gesicht daran. Hastig löste ich mich von der kühlen Wand und wusste vor Peinlichkeit nicht, wo ich am liebsten versinken wollte.
    „Es äh … war nicht meine Absicht, Sie und Ihre … Wand zu stören, aber wir würden gerne zahlen“, sagte sie und musste sich offenbar das Lachen verkneifen.
    „Ich … bin gleich bei Ihnen.“
    Leicht Rosa vor Scham und Verärgerung über David zog ich die Rechnung und kassierte die vollschlanke Frau ab. Mein skurriles Verhalten in der Küche schien sie nicht davon abzuhalten mir vier Euro Trinkgeld zu geben. Ich bedankte mich, wünschte einen schönen Abend und ging zum nächsten Tisch, der auf sich aufmerksam machte. Dieser und vier weitere wollte ebenfalls zahlen. Binnen fünfzehn Minuten hatte ich bis auf drei Geschäftsmänner an Tisch sechs, die mir abwechselnd interessierte Blicke zuw arfen, alle Gäste abgerechnet.
     
    Früher als gewohnt, um halb neun, machte ich die letzte Runde. Ich musste dringend mein Höschen wechseln und mein Körper lechzte nach einer Dusche. Kopfschmerzen hatte ich keine mehr. Folglich würde ich den Tag entspannt ausklingen lassen können. Drei Pils trennten mich von meinem, wie ich fand, wohlverdienten Feierabend. In freudiger Erwartung auf diesen zapfte ich die Biere, schnappte mir das Tablett und … Oh Gott! Sechs prominente Blockbuchstaben auf dem hellgrauen Hintergrund einer Visitenkarte, die den Namen Bender ergaben , sprangen mich regelrecht an. David musste seine Karte auf dem Tablett abgelegt haben, bevor er vor mir geflüchtet war. Okay, dann war er eben doch nicht taub. Na und? Das änderte rein gar nichts, weil ich ihn nämlich nicht anrufen würde. Wie mit einer Kneifzange nahm ich die Karte zwischen Daumen und Zeigefinger vom Tablett. Als drohe Ansteckungsgefahr, ließ ich sie sofort wieder los, sodass sie leicht flatternd auf den Tresen segelte. Gleich würde ich sie entsorgen, nahm ich mir vor. Entschlossen erneuerte ich die Schaumkrone der Biere, brachte sie an Tisch sechs und kassierte direkt ab.

    Frisch geduscht und eingecremt, ließ ich mich nach Feierabend in meinem Nachthemd mit handtuchfeuchtem Haar ins Sofa plumpsen. In der Hoffnung den Störenfried namens David aus meinem Kopf zu vertreiben, zappte ich durch das langweilige Freitagabendprogramm. Das Lesen der Gebrauchseinweisung einer Hämorrhoiden Salbe hätte mich vermutlich mehr unterhalten. Wieso kamen die TV-Produzenten nicht auf die Idee, dass es Frauen Mitte zwanzig gab, die es bevorzugten freitags abends fern zu sehen, anstatt von Club zu Club zu ziehen, auf Partys zu gehen oder sich vögeln zu lassen? Zum Beispiel von David Bender, der unfassbar gut aussah, seine Zunge führte wie Leonardo Da Vinci und Pablo Picasso den Pinsel und meinen Anruf erwartete. Der Gedanke an seine geschickte Zunge, ließ erneute Erregung in mir aufkeimen. In meinem Unterleib pochte es. Und das Zusammenkneifen meiner Schenkel konnte nicht verhindern, dass feuchte Hitze meine Schamlippen benetzte. In mir brodelte und kribbelte es. Jede Faser meines Körpers wollte Sex. Das zaghafte Veto, welches mein Gehirn versuchte vorzubringen, wurde geflissentlich überhört.
    „Scheiß drauf!“, stieß ich fast keuchend aus. Ruckartig setze ich mich auf. Mein Herz pochte, als bereite es sich auf einen Tandemsprung vor. Mein Gott, war ich erregt . Der Porno in meinem Kopf mit mir und David in den Hauptrollen war viel zu weit fortgeschritten, als das ich ihn hätte anhalten können oder wollen.
     
    Mit der Absicht es mir von David besorgen zu lassen, tapste ich die schmale Holztreppe zum Café herunter und knipste das Licht an. Das grausame Sexmonster in mir, welches meinen Verstand entmündigt hatte, zwang mich Davids Visitenkarte aus dem Müll zu fischen. Es war hungrig und ließ mir keine Wahl. Mit der Karte in der Hand ging ich zum Telefon hinter dem Tresen und atmete tief ein und wieder aus. Mit pochendem Herzen und einem sehnsüchtigen Ziehen im Unterleib wählte ich die Handynummer. Für den Fall, dass David nicht abhob, schwor ich, es kein zweites Mal zu probieren. Nach dem

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