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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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paar Tage aufbewahrt für den Fall, daß etwas passierte. Als ich jedoch nichts hörte, wollte ich den Zettel in den Papierkorb werfen, habe das aber, glaube ich, nicht getan. Er wird noch in einem Fach der Registrierkasse liegen.«
    Er ging an die Kasse, stellte die Zahlen auf Null, damit sie aufsprang, nahm einen Schlüssel aus der Tasche, öffnete ein kleines, extra verschlossenes Fach, wühlte zwischen Papiergeld, schüttelte den Kopf und sagte: »Tut mir leid, Lam, ich glaube, ich kann Ihnen nicht. . Moment, Moment, hier ist er.«
    Auf dem Zettel, den er mir gab, war hastig gekritzelt: »Roadracer, neuestes Modell, Nummer NFE 801.«
    »Ist das Ihre Handschrift?«
    Er nickte.
    Ich drehte das Papier um. »Schreiben Sie hier das Datum hin — von dem Tage, an dem Sie das notiert haben. Am Fünften also.«
    Er nickte und schrieb das Datum auf.
    »Jetzt noch das heutige Datum und die Anfangsbuchstaben Ihres Namens.«
    Auch das tat er, wie ich's wünschte. Ich legte den Zettel in mein Notizbuch.
    »Wenn dies etwas zu bedeuten hat«, wandte er ein, »müßte eigentlich ich den Zettel behalten.«
    »So viel bedeutet es wieder nicht, aber behalten werde ich ihn«, erklärte ich. »Glauben Sie, daß Sie diese beiden Leute erkennen würden, wenn Sie sie wiedersähen?«
    »Sie meinen den Anhalter und den Autofahrer, der ihn mitnahm?«
    »Ganz recht.«
    »Ich denke, ja«, antwortete er. »Ich entsinne mich, daß der Mann im Roadracer eine Kreditkarte hatte — wir geben hier auf alle Kreditkarten Benzin und so weiter. Im Moment fällt mir nicht ein, von welcher Firma die Karte stammte, aber das könnten wir vielleicht noch in den Büchern feststellen, wenn es so wichtig sein sollte.«
    »So wichtig ist es nicht«, sagte ich, fügte aber hinzu: »Vorläufig.«
    »Sie können mir also nicht sagen, was geschehen ist?«
    »Soviel ich weiß, nichts.«
    »Warum stellen Sie dann diese Ermittlungen an?«
    »Weil ich einen Klienten habe, der mich darum gebeten hat.«
    »Was will Ihr Klient denn wissen?«
    »Alles, was ich feststellen kann.«
    Er grinste. In diesem Augenblick kamen zwei Wagen auf einmal an. Einer stand schon neben der Benzinpumpe, deshalb sagte Lennox schnell noch: »Gut, Lam, machen Sie mir keinen Ärger, und vergessen Sie nicht, daß ich Ihnen alles offen gesagt habe. Ich muß jetzt diese Wagen bedienen.« Dann eilte er zu den Tanksäulen.
    Ich ging an das Regal mit den Postkarten, nahm mir eine und adressierte sie an Bertha Cool.
    »Amüsiere Dich gut«, schrieb ich. »Wünschte, Du wärst hier. Hättest wirklich die Fahrt hierher selbst machen sollen, denn es ist eine selten nette Tankstelle. Die Postkarten sind alle frankiert und kosten nichts! Man kann so viele verschicken, wie man will — möchtest Du nicht kurz vor Weihnachten mal herfahren?« Ich unterschrieb und warf die Karte in den Kasten.
    Leute aus den Wagen, die bedient wurden, schlenderten jetzt umher. Einer begab sich in eine der gut ventilierten Telefonzellen, ein paar andere traten an das Postkartenregal und nahmen sich Karten heraus.
    Ich überlegte, wieviel diese Karten den Tankstellenbesitzer im Endeffekt kosten mochten. Offensichtlich aber brachten sie ihm Kundschaft. In der ganzen Zeit, in der ich mit Lennox gesprochen hatte, waren sechs Wagen gekommen, während es, wie ich beobachten konnte, bei der grell erleuchteten, etwa hundert Meter entfernten anderen Tankstelle, die alle möglichen Rabatte und Vergütungen in Aussicht stellte, nur einer gewesen war.
    Inzwischen war ich müde geworden, hatte aber noch Arbeit vor mir. Also setzte ich mich in unseren Wagen und fuhr zu einem auch nachts geöffneten Restaurant, trank zwei Tassen Kaffee und begann gleich die Rückfahrt bergauf.
    Von Carver City nach Central Creek sind es einige dreißig Kilometer. Es gab dort kaum mehr als einen großen Kramladen, ein scheunenähnliches Gebäude mit der gemalten Aufschrift »Garage«, zwei Tankstellen und ein kleines Café, das eine Telefonzelle hatte. Ich ging in das Lokal, aß ein Sandwich und trank eine Tasse Kaffee.
    Das Serviermädchen war eine Blondine, die über die Wirkung ihrer üppigen Proportionen nicht im Zweifel war.
    »Ich versuche, etwas über einen Mann zu erfahren, der in der Nacht vom Fünften das Telefon hier benutzt hat«, sagte ich. »Hatten Sie zu dieser Zeit Dienst?«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich kann Ihnen nicht im mindesten helfen, Mister.«
    »Weil Sie sich an ihn nicht erinnern?«
    »Nein, das nicht, aber ich habe erst

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