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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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packen und mich zur Höchststrafe verdonnern. Die werfen mich gleich wieder ins Kittchen in Carson City. Ich habe dem Gefängnisdirektor versprochen, anständig zu werden, damit ich nie wieder dahin brauchte. Mit Jungs, die ihr Versprechen nicht halten, kennen die keine Gnade. Da sitze ich jetzt ganz schön in der Tinte.«
    »Dann sitzen Sie eben, von mir aus«, entgegnete der Vizesheriff. »Aber zunächst werden Sie uns mal begleiten als wichtiger Zeuge... Übrigens, Sie würden doch gewiß diese Blondine wiedererkennen, wenn Sie sie sähen?«
    »Und ob ich die erkennen würde! Mann, o Mann, und wie!«
    Clover sah mich an. »Damit fällt die Sache glatt dem anderen Anhalter auf den Buckel, dem, der beim Wagen geblieben ist«, folgerte er.
    »Ich hatte mir schon gedacht, daß dieser Knabe hier log, als ich mit ihm redete«, nahm ich jetzt wieder das Wort.
    »Sie mit Ihren schlauen Reden«, sagte Allen. »Ihnen habe ich doch von Anfang an ein X für 'n U vorgemacht, Menschenskind. Und Sie haben alles restlos geschluckt.«
    »So? Wäre ich dann mit Polizei wiedergekommen?« hielt ich ihm vor.
    »Darauf weiß ich allerdings keine Antwort«, gab Allen zu. »Als ich Sie mit dem Vizesheriff antanzen sah, da wußte ich, daß ich reingefallen war, so oder so. Zum Teufel auch — an meinen Fingerspitzen baumeln fünf Jahre. Sobald Sie meine Abdrücke nehmen, bin ich kassiert.«
    Clover blickte mich mit etwas widerwillig dankbarem Blick an. »Wissen Sie«, erklärte er, »wir begeistern uns sonst nicht gerade für Privatschnüffler aus Los Angeles, aber in dieser Sache muß ich Ihnen einen Pluspunkt geben, Lam. Sie hatten die richtige Witterung.«
    »Danke«, sagte ich. »Vielleicht können Sie gelegentlich auch mal für mich etwas tun.«
    »Brauchen mich nur anzurufen, dann tue ich's«, antwortete Clover. Er wandte sich an Tom Allen. »Na, Tom, dann packen Sie mal Ihre
    Sachen. Und rufen Sie Ihren Chef an. Sagen Sie ihm, daß er sich heute für den Nachtdienst jemand anders suchen muß, denn Sie steuern jetzt auf ein Staatsquartier los. Dahin können Sie übrigens die scharfen Bilder von Ihrer Wand nicht mitnehmen.«
     

8
     
    Ich gab Harvey Clover eine Beschreibung der Roadracer=Limousine. Er notierte sich die Zulassungsnummer, dann telefonierte er, um zu veranlassen, daß Befehl zu allgemeiner Fahndung auf den Wagen durchgegeben wurde.
    »Was jetzt?« fragte ich.
    »Zurück nach Bakersfield«, entschied er.
    »Gibt's denn da noch Arbeit?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Was machen wir mit Tom Allen?«
    »Den nehmen wir mit bis Bakersfield und fragen bei den Behörden in Nevada an, ob er dort gesucht wird. Hier haben wir ihm ja eigentlich nichts Direktes anzuhängen.«
    »Ich hab' da noch einen Riecher«, warf ich ein.
    »Ja?«
    »In Central Creek gibt's ein Restaurant, in dem eine blonde Kellnerin bedient. Die hat mit der Arbeit dort am Sechsten angefangen. Ich überlege mir, ob die nicht in unser Bild passen könnte.«
    »Ein weiter Weg, nur wegen eines Riechers.«
    »Ja, weiß ich, aber wir könnten Allen dahin mitnehmen und sehen, ob der sie identifizieren kann.«
    Clover dachte darüber nach.
    »Es wäre doch ein Jammer«, fügte ich hinzu, »wenn sie uns jetzt, wo wir einen wichtigen Zeugen bei uns haben, womöglich durch die Lappen ginge.«
    Das gab den Ausschlag. »Gut, fahren wir los«, bestimmte er. »Allen nehmen wir mit.«
    »Und Ihre anderen Leute?«
    »Denen wollen wir ihren Schlaf gönnen. Der Polygraphexperte war fast die ganze letzte Nacht auf den Beinen. Der kann in einem Autohotel logieren, während wir unsere Fahrt machen.
    Wir drei, Clover, Allen und ich, machten die Fahrt das Gebirge abwärts nach Central Creek.
    Tom Allen, der inzwischen eingesehen hatte, daß er geliefert .war, versank in Schweigen. Er sprach kein Wort. Clover war müde, daher verlief die Reise größtenteils recht still.
    Eine Meile vor Central Creek fuhr Clover langsamer. »Lassen Sie mich nun die Sache auf meine Art machen«, sagte er.
    »Selbstverständlich«, gab ich zurück.
    Clover wandte sich an Tom Allen. »Sie wissen, warum wir Sie hierher mitnehmen, ja?«
    »Habe nicht den geringsten Schimmer«, erwiderte Allen. »Sie steuern ja. Ich bin bloß Mitfahrer.«
    Clover fuhr vor das Café und hielt. »Wollen erst mal einen Kaffee trinken«, meinte er.
    »Bringen Sie mich dann gleich bis nach Nevada?« fragte Allen.
    »Ich steuere. Das wissen Sie doch?« entgegnete Clover.
    »Ja, ja«, brummte Allen mürrisch.
    Wir drei betraten

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