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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Verhaften Sie die Frau — wegen Mordverdachts.«
    Er warf den Hörer hart in die Gabel und sagte zu mir: »Weg! Hat das Lokal fünf Minuten nach unserer Abfahrt verlassen und ist per Anhalter weitergefahren, und keiner weiß, wohin.«
    »Nun, wie mir schon gesagt wurde, hat man ja das Recht, auch mal am Zentrum vorbeizutreffen«, entgegnete ich.
    »Sie frecher Hund!« rief Clover ärgerlich. »Und wir hatten sie direkt in den Händen... Zum Teufel, Lam, weshalb haben Sie mich denn nicht darauf aufmerksam gemacht?«
    »Sie sagten doch, Sie wollten auf Ihre Art vorgehen.«
    »Aber Sie hätten doch wissen müssen...«
    »Machen Sie sich nicht zu schlecht«, tröstete ich ihn. »Vielleicht ist es ja eine sehr gute Methode.«
    »Wieso?«
    »Jetzt können Sie sie ja festnehmen«, antwortete ich, »denn Flucht kann auf Schuld deuten. Zunächst hatten Sie ja noch nicht viel gegen
    sie vorzubringen und wären vielleicht, hätte Allen nicht gesprochen, in Scherereien geraten. Der Lügendetektor hat bekanntlich vor kalifornischen Gerichten keine Beweiskraft. Doch wie die Dinge jetzt liegen, haben Sie wenigstens etwas Verwertbares.«
    Clover überlegte sich das, dann grinste er und sagte: »Laus midi der Affe, wenn Sie da nicht wieder einen Pluspunkt haben, Lam. Kommen Sie, wir wollen starten.«
    Wir begannen die lange Rückfahrt nach Bakersfield.
    Die Sonne stand schon am Himmel und brannte hernieder, als wir bei der Dienststelle des Sheriffs anlangten. Eine Mitteilung über den Roadracer lag bereits vor. Er war in Bridgeport aufgegriffen worden, also auf kalifornischem Boden, wo er verlassen am Straßenrand gestanden hatte, offenbar schon von jemandem genau untersucht, der alle Fingerabdrücke abgewischt haben mußte, denn man hatte keinen einzigen entdeckt.
    Clover wandte sich vom Telefon, durch das er noch Einzelheiten eingeholt hatte, zu mir.
    »Fragen Sie nach dem Reservereifen«, sagte ich.
    »Wie steht's mit dem Reservereifen?« fragte Clover ins Telefon. Nach einer Minute sagte er zu mir: »Reservereifen ist in Ordnung, voll aufgepumpt.«
    »Und die Stange vom Wagenheber?«
    Wieder gab Clover die Frage weiter und übermittelte mir die Antwort: »Wagenheber liegt hinten im Gepäckraum, aber Stange dazu fehlt. Es ist ein mechanischer Heber, zu dem eine eiserne Stange gebraucht wird, und die ist nirgends zu finden.«
    »Aber der Ersatzreifen ist intakt und aufgepumpt?«
    »Voll aufgepumpt.«
    »Dann hat er's doch irgendwo machen lassen müssen«, entgegnete ich.
    Clover kniff die Augen zusammen. »Ach nein! Großartige Weisheit, Lam. Vielen Dank für den Tip.«
    Er drehte sich blitzschnell zu Allen herum. »Sie Schweinehund!« rief er. »Diese Blondine ist zu Ihnen gekommen und hat Ihnen von dem Wagen berichtet, der mit Panne draußen auf der Chaussee lag. Die Entfernung betrug nur etwa zehn Meilen, und der Mann hatte schwer Kies. Sie sind mit dem Werkstattwagen hingefahren, und zwar fuhr die Blonde mit. Sie flickten den Reifen und pumpten ihn und den Ersatzreifen auf, dann schlugen Sie den Mann mit der Heberstange auf den Schädel, daß er tot umsackte, fuhren ihn ein paar Meilen von der Chaussee weg und warfen ihn dann aus dem Wagen.«
    »So? Und wo blieb der andere Mitfahrer?« fragte Allen. »Was habe ich mit dem gemacht? Ihn auch umgebracht, oder steckte der mit mir unter einer Decke? Nur zu, schicken Sie mich wieder nach Nevada.«
    »Könnte Ihnen so passen! Nix Nevada«, entgegnete Clover. »Wir behalten Sie unter Mordverdacht so lange hier, bis wir den Fall aufgeklärt haben.«
    »Mir auch recht«, erwiderte Allen. »Einen Mord können Sie mir nicht anhängen.«
    »Jedenfalls werden Sie verdammt deutlich merken, wie ich's versuche«, versicherte Clover. »Wir haben's nämlich gern, wenn Zuchthäusler uns anlügen, während wir an einer Mordaufklärung arbeiten.«
    »Ich glaube, ich werde einen Anwalt verlangen«, begehrte Allen auf.
    »Was Sie verlangen können, ist eine saftige Abreibung«, sagte Clover ärgerlich. »Sie haben der blonden Kellnerin ein Zeichen gegeben, so daß sie uns durch die Finger rutschen konnte.«
    »Ich habe noch keine Bekanntschaft mit einer blonden Kellnerin gehabt«, widersprach Allen.
    Clover fixierte ihn wieder drohend.
    Ich fragte den Vizesheriff: »Haben Sie hier Flugpläne? Ich möchte die nächste Maschine nach Los Angeles nehmen.«
    »Wir werden Sie zum Flugplatz bringen«, erwiderte Clover. »Sie haben ausgezeichnete Arbeit geleistet, Lam.«
    »Obwohl ich den einen falschen

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