Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
müßte. Ich denke, das ist für Sie Grund genug, sehr vorsichtig zu sein und einstweilen nichts verlauten zu lassen. Jetzt müssen Sie aber zum Krankenhaus und Ihre Anzahlung auf die Behandlungskosten machen.«
    Sandra blickte ihre Mutter verdutzt an. Mrs. Eden jedoch stimmte nach kurzem Überlegen zu: »Also gut, Sie werden wohl recht haben.«
    »Aber ich verstehe das nicht, Mutter«, wandte Sandra ein.
    »Denke du nur an das, was Mr. Lam uns erklärt hat, Sandra. Wir wollen zu keinem Menschen ein Wort sagen. Aber jetzt werden wir einkaufen gehen.«
    »Und ich mache mich ebenfalls auf die Socken«, sagte ich.
    »Wollen Sie jetzt ins Büro gehen?«
    »Ja, da will ich hin.«
    »Sie haben Ihrer Partnerin wirklich nichts über — über uns erzählt?«
    »Welcher Partnerin?«
    »Mrs. Cool.«
    »Ach so. Die ist meine Geschäftspartnerin. Ich bin aber hier bei Ihnen nur als Freund. Alles, was ich für Sie getan habe, geschah aus Freundschaft in meiner freien Zeit. In unseren Geschäftsbüchern ist keine Honorarschuld gebucht und nichts darüber vermerkt, daß die Agentur mit Ihnen zu tun hätte. Denken Sie bitte daran: Sie haben keinen Detektiv engagiert.«
    Ich nickte ihnen lächelnd zu und ging.
    Auf direktem Wege fuhr ich zu unserer Agentur zurück und begab mich sofort in Bertha Cools Privatbüro.
    Zufällig hielt Bertha die Postkarte in der Hand, die ich ihr aus Carver City geschickt hatte.
    Sie blickte auf, sah mich und lief rot an. »Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, zum Teufel?« begrüßte sie mich.
    »Wobei gedacht?«
    »Mir Postkarten aus Carver City zu schicken!«
    »Ich dachte, du wüßtest gern, wo ich mich aufhalte.«
    »Wo du dann oder dann bist, ist mir völlig schnuppe! Was du geleistet hast, will ich wissen.«
    »Na also. Deshalb sandte ich dir ja die Postkarte, damit du Bescheid weißt.«
    »Warum so eine lächerliche Postkarte?«
    »Weil die nichts gekostet hat.«
    »Laß gefälligst die faulen Witze«, fauchte sie. »Was ist mit dem Fall Beckley geworden, zum Kuckuck?«
    »Wir haben den Mann gefunden.«
    »Mit der Blondine?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Tot etwa?«
    »Ganz recht.«
    »Auf welche Weise ist er umgekommen?«
    »Es hat ihm jemand den Hinterkopf mit einer Eisenstange massiert.«
    »Ist ja reizend!« rief Bertha.
    »Ja, nicht wahr?«
    »Wer ist der Täter?«
    »Zahl deine Wette ein, dann darfst du tippen«, schlug ich vor. »Es kann entweder die blonde Mitfahrerin gewesen sein oder der Mann, den er vorher einsteigen ließ. Oder beide haben's zusammen getan. Oder ein Bursche namens Tom Allen, der in einer Garage in Rommelly den Nachtdienst machte. Der könnte mit dem Werkstattwagen hingefahren sein, sich mit Beckley gestritten, ihm eins über den Schädel geschlagen und dann festgestellt haben, daß Beckley viel Geld bei sich hatte, worauf er die Leiche unsichtbar machte. Es kann auf alle mögliche Weise passiert sein. Wir wurden aber nicht engagiert, den Mörder zu finden, sondern den Mann, der das Opfer wurde.«
    »Und den haben wir gefunden?«
    Ich nickte.
    »Ist etwas fraglich dabei? Ich meine: die Identität?«
    »Glaube ich kaum. Man wird noch Fingerabdrücke abnehmen können.«
    »Hast du's unserer Klientin mitgeteilt?«
    »Habe ich.«
    »Die Prämie bekommen?«
    »Noch nicht«, erwiderte ich. »Wir müssen wohl warten, bis der Tote ganz einwandfrei identifiziert ist, aber unseren Auftrag haben wir ja mit dem Auffinden der Leiche erfüllt.«
    Das Telefon klingelte. Bertha Cools mit Brillanten besäte Hand schlug einen glitzernden Halbkreis, als sie zum Hörer griff. »Hallo«, meldete sie sich. »Ja, hier spricht Bertha Cool... Donald Lam...? Die Tribune? Ja, verstehe.«
    Sie reichte mir den Hörer. »Die Tribune ruft an.«
    »Lam?« hörte ich die Stimme des Reporters.
    »Ganz recht.«
    Es war der Reporter, mit dem ich gesprochen hatte, als ich bei Daphne Beckley war. »Sie haben mir einen Gefallen getan, Lam«, sagte er, »und jetzt tue ich Ihnen einen.«
    »Fein. Und das wäre?«
    »Die Polizei hat in der Sache Beckley einen Verdächtigen festgenommen.«
    »Hinreichender Verdacht?«
    »Mann, glühend heiß...!«
    »Wer ist es?« fragte ich.
    »Amos Gage heißt er. Aufgegriffen haben sie ihn in Mojave, wo er versuchte, per Anhalter nach Los Angeles zu kommen. Er wurde zuerst nur allgemein verhört, aber seine Antworten erweckten Verdacht. Identifiziert ist er schon.«
    »Wo befindet er sich jetzt?«
    »Nach Bakersfield unterwegs. Das dürfte einen prima Artikel geben.

Weitere Kostenlose Bücher