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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Die Verbindungen im Thism hatten Jora'h darauf hingewiesen, dass auf Dobro etwas Schreckliches geschehen war. Er berichtigte sich in Gedanken. Auf Dobro geschieht seit langer Zeit Schreckliches. Er war so schnell wie möglich hierhergekommen.
    Der neue Designierte Daro'h näherte sich ihm mit gesenktem Blick, als hätte er bei seiner Mission versagt. Eine zerknirschte Osira'h begleitete ihn, ihre kleine Hand in der des Bruders. Beide waren rußbedeckt. Daro'h blieb vor seinem Vater stehen und vollführte den rituellen Gruß. »Wir haben Frieden vereinbart, Herr. Beide Gruppen sind bereit, den Zorn zu überwinden und zusammenzuarbeiten.«
    Der Weise Imperator straffte die Schultern. »Erkläre, was hier geschehen ist.«
    »Verändern Erklärungen etwas?«, fragte Osira'h mit scharfer Stimme.
    »Spielt es eine Rolle?« Sie hob das Kinn, und Jora'h fühlte, wie es ihm kalt über den Rücken lief. Er fürchtete plötzlich die Worte seiner Tochter und sah in ihr ein Spiegelbild Niras, aber härter. Sie kam näher, ergriff die Hand ihrer Mutter. Jora'h sah Nira an, die zu zittern begann.
    »Ich habe dich immer für einen guten Mann halten wollen, Vater«, sagte Osira'h. »Ich wollte glauben, dass die Liebe meiner Mutter für dich nicht vergeudet war. Hast du eine Ahnung, wie viele Jahre sie darauf wartete, von dir ge rettet zu werden? Ich weiß, dass uns der Designierte Udru'h täuschte, und vielleicht gilt das auch für meinen eigenen Vater.«
    Jora'h fühlte sein Herz wie von einem Kristalldolch durchstoßen. »Ich habe versucht, ein guter Mann zu sein.«
    Zorn blitzte in den Augen des Mädchens. »Du lügst, genau wie mein Onkel!«
    »Osira'h!«, entfuhr es ihrer Mutter.
    Sie schenkte ihr keine Beachtung. »Du hast eine Vereinbarung getroffen, die das Schicksal der Menschheit besiegelt - und dabei hast du mich benutzt! Du hast den Hydrogern Hilfe dabei zugesichert, das Volk meiner Mutter auszulöschen! Und trotzdem hältst du dich für einen >guten Mann    Jora'h senkte den Blick. »Stell dir ein riesiges Ungeheuer vor, das vor dir aufragt, vor deiner ganzen Stadt, das sie vollkommen vernichten wird, wenn du nicht gehorchst. Der Gesandte kam mit einer ganzen Flotte aus Kugelschiffen zu mir, und sie schwebten am Himmel über Ildira.« Jetzt blitzte es auch in Jora'hs Augen. »Die Hydroger hätten mein ganzes Volk abgeschlachtet - ein Volk, für das ich verantwortlich bin! Ich bin der Weise Imperator. Ich halte alle Ildiraner im Thism zusammen. Mir blieb keine Wahl.«
    »Es gibt immer eine Wahl«, widersprach Osira'h. »Und du hast Verdammnis dem Versagen vorgezogen.«
    Jora'h wandte sich an seine geliebte grüne Priesterin; er brauchte seine ganze Kraft, um weiterhin aufrecht zu stehen. »Nira, du musst mir glauben. Es gibt mehr. Osira'h bildete eine Brücke zu den Hydrogern. Die Fremden können durch sie sehen und hören.«
    Das Mädchen runzelte die Stirn. »Nur wenn ich es zulasse. Wenn ich will, kann ich mich von ihnen trennen und die Verbindung später erneut herstellen, unter meiner Kontrolle.«
    »Du kannst nicht sicher sein.« »Ich bin sicher.«
    Plötzlich fühlte Jora'h im Thism einen Strom aus chaotischen Gedanken, einen Schwall kalten fremden Zorns. Von Osira'h verstärkt?
    Unverständliche Stimmen wurden lauter und lauter - und dann herrschte plötzlich Stille.
    »Die Hydroger hören mich nur, wenn das meinem Wunsch entspricht«, betonte Osira'h.
    Jora'h glaubte ihr.
    Nira wich ein wenig von ihm fort und trat näher zu ihrer Tochter. »Die Frage ist: Was hast du jetzt vor?«
    »Ich bin auf die Forderungen der Hydroger eingegangen, um Zeit zu gewinnen. Ich habe Osira'h nicht gezeigt, was ich wirklich vorhabe, weil ich fürchtete, durch sie könnten die Hydroger davon erfahren. Deshalb habe ich sie hierhergeschickt. Als sie Ildira verlassen hatte, rief ich meine Spezia- listen zusammen und beauftragte sie, eine Lösung zu finden, eine Möglichkeit, wirkungsvoll gegen den Feind zu kämpfen.«
    Osira'h klang skeptisch. »Und sind sie erfolgreich gewesen?«
    Jora'h runzelte die Stirn. »Nicht ganz ... noch nicht. Aber ich wollte vermeiden, dass die Hydroger von meinen Absichten erfuhren. Deshalb ließ ich dich in dem Glauben, dass ich mich ihnen fügte.«
    Das Mädchen verzog das Gesicht: »Eine kluge Vorsichtsmaßnahme. Aber auch eine unnötige.«
    Weitere ildiranische Arbeiter und freigelassene

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