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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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des Vorsitzenden. »Nehmen Sie das Angebot an! Nehmen Sie es an!« Aber er brauchte Basil nicht, um zu wissen, was er tun musste.
    Peter glaubte, Zeichen des Unbehagens an dem Adar zu erkennen. Verbarg der ildiranische Kommandeur etwas? Würde die Hanse später, nachdem die Solare Marine Beistand geleistet hatte, einen unangenehmen Preis dafür zahlen müssen? »Was verlangen Sie von uns als Gegenleistung für Ihre Hilfe? Allein um der Freundschaft willen würden Sie nicht so viele Schiffe riskieren.«
    »Ist Freundschaft nicht Bezahlung genug?« Der Gesichtsausdruck des Ildiraners war undeutbar. »Würden Sie sich nicht an unsere Hilfe erinnern, wenn wir Sie jemals um etwas bäten?«
    Genau das war der Punkt, der König Peter Sorgen bereitete. Konnten sich aus dieser Sache irgendwann Probleme für die Hanse ergeben? Andererseits: Wenn wirklich eine Angriffsflotte der Hydroger unterwegs war, so blieb der Hanse eigentlich keine Wahl. Hunderte von ildiranischen Kriegsschiffen gaben vielleicht den Ausschlag.
    Peter nickte. »Um der Sicherheit unseres Volkes willen nehmen wir die Hilfe der Ildiraner an. Ihre Flotte kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, Adar. Wann wollen die Hydroger angreifen?«
    »Sehr bald«, erwiderte Zan'nh ernst. »Es bleibt kaum genug Zeit für Vorbereitungen.«

94 SAREIN
    Besprechungen und andere Hanse-Pflichten hielten Sarein so beschäftigt, dass sie sich kaum daran erinnern konnte, wann sie zum letzten Mal mit ihrer Schwester gesprochen hatte. Aber als sie sah, wie Peter und Estarra Adar Zan'nh begegneten, begann sie sich zu fragen, ob der Vorsitzende vielleicht alles auf diese Weise arrangiert hatte - um sie aus- einanderzuhalten.
    Der ildiranische Kommandeur versprach, die in Aussicht gestellte Flotte so schnell wie möglich zu schicken und kehrte dann zu seinem Flaggschiff zurück. Das große Kriegsschiff stieg auf, sah mit seinen Finnen wie ein gewaltiger Kampffisch aus. König und Königin hatten ihre Aufgabe erfüllt und kehrten ins königliche Quartier zurück, begleitet von Uniformierten, die fast wie Gefängniswärter wirkten.
    Sarein beschloss, Estarra zu besuchen. In ihren theronischen Botschafterumhang gekleidet machte sie sich auf den Weg und blieb vor dem Zugang der königlichen Gemächer stehen.
    »Der Vorsitzende hat dies strikt verboten«, sagte Captain McCammon, doch dann lächelte er dünn. »Allerdings hat er keine Besuche im Gewächshaus der Königin untersagt. Sie liebt jenen Ort.«
    Estarra hielt sich dort gern auf. Inzwischen war sie im sechsten Monat und bedeckte ihren deutlich vorgewölbten Bauch mit Kokonfaser-Stoff. Seite an Seite gingen die Schwestern durch das private Gewächshaus, begleitet von drei königlichen Wächtern. Es freute Estarra, wieder bei den Pflanzen zu sein, und sie genoss den Duft von Blumen, Büschen und Kräutern.
    Doch Sarein fand, dass ihnen die bewaffneten Männer zu nahe waren. Vor wem glaubten sie die Königin schützen zu müssen, hier im sicheren königlichen Flügel des Flüsterpalastes? Sie wahrte einen festen, hochmütigen Gesichtsausdruck, als sie dem Captain einen kurzen Blick zuwarf. »Ich verstehe nicht, warum es so schwer war, dich zu sehen.« Estarra wölbte die Brauen. »Weil Peter und ich unter Hausarrest stehen. Der Vorsitzende will nicht, dass wir mit irgendjemandem reden.«
    Alles in Sarein drängte danach, ihrer Schwester zu widersprechen, aber sie hatte die Veränderungen selbst gesehen. Notfälle und Katastrophen beschäftigten Basil so sehr, dass er ihr keine Beachtung mehr schenkte und sich Ausreden einfallen ließ, wenn sie einen Abend mit ihm verbringen wollte oder des Nachts zu ihm ins Schlafzimmer kam. Bisher hatte sich Basil immer für ihre Meinung interessiert, aber jetzt schien er sich überhaupt nicht mehr darum zu scheren. Offenbar hörte er auf niemanden mehr.
    Estarra wirkte zutiefst beunruhigt. Offenbar war es ihr gleich, dass die Wächter ihre Worte vernahmen. »Der Vorsitzende glaubt unter anderem, dass Peter zu weit ging, als er bei der Kompi-Krise rasche Gegenmaßnahmen anordnete.«
    Captain McCammon schnaubte. »König Peter hat die von den Soldaten-Kompis ausgehende Gefahr lange vor allen anderen erkannt. Der Vorsitzende sollte seinen Weitblick belohnen und ihn nicht dafür bestrafen.«
    Ärger quoll in Sarein empor. Wenn die Wächter schon so nahe waren, hätten sie wenigstens versuchen sollen, unaufdringlich zu sein! Estarra richtete einen freundlichen Blick auf McCammon. »Captain, ich wäre Ihnen

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