Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Schließlich sagte Nira: »Oh, wie ich mich danach sehne, wieder das Selbst des Weltwalds zu berühren! Hast du einen Schössling? Was ist mit den Bäumen, die Botschafterin Otema und ich mit- brachten?«
    Jora'h schüttelte den Kopf und wirkte sehr traurig. »Es gibt keine Schösslinge im Prismapalast. Sie wurden alle zerstört.« Er presste die Lippen zusammen, wie um sich an einer weiteren Lüge zu hindern.
    Nira spürte ganz deutlich, dass er noch immer Geheimnisse hatte und etwas verbarg. Würde das nie aufhören?

100 TAL O'NH
    Nachdem die Faeros die Hydroger-Wächter am Himmel von Hyrillka zerstört hatten, nutzte Tal O'nh die Gelegenheit, noch mehr Arbeitsgruppen und Material einzusetzen. Er schickte weitere Schiffe zum Raumhafen und vergrößerte die bereits auf dem Planeten tätigen Gruppen. Hunderte von Kriegsschiffen leerten ihre Frachträume, verteilten Proviant, Maschinen und Rohstoffe.
    Soldaten, Techniker und Arbeiter errichteten neue Gebäude. Die vielen Aktivitäten um sie herum gaben den erschöpften Bewohnern von Hyrillka neuen Mut. Mit Hoffnung beobachteten sie, wie Bauten Stockwerk um Stockwerk wuchsen und auf den gedüngten Feldern neues Getreide gesät wurde.
    Die Gruppen arbeiteten seit einigen Tagen, als es zur nächsten Katastrophe kam.
    Der einäugige Kommandeur flog mit seinem fast leeren Flaggschiff und beobachtete das Geschehen auf dem Planeten. Seit Tagen hatte er kaum geschlafen. Sein Haarknoten war zerfranst, nicht wie sonst sorgfältig geflochten und gewachst. Allerdings nahm er sich die Zeit, das reflektierende Lichtquellen-Medaillon und die Facetten seines künstlichen Auges zu putzen. O'nh spürte den Drang, die Arbeiten so schnell wie möglich voranzubringen.
    Die wenigen Besatzungsmitglieder im Kommando-Nuk-leus zuckten zusammen, als die Sensoren plötzlich Alarm gaben. »Tal!««
    Er blickte zum Hauptschirm. »Bericht.«
    »Sie kommen von allen Seiten, aus hundert verschiedenen Richtungen. Es ist eine gewaltige Streitmacht! Die Sensorstationen sind überladen!«
    »Wer kommt von allen Seiten?«
    »Kugelschiffe der Hydroger - und sie alle fliegen nach Hyrillka. Wir können unmöglich etwas gegen sie ausrichten.«
    Die schimmernden Kugeln kamen tatsächlich aus vielen unterschiedlichen Richtungen - offenbar stammten sie von verschiedenen Gasriesen. O'nh trat zu seinem Platz am Kommandogeländer hinauf. Mit der Zerstörung der drei Kugelschiffe über Hyrillka schienen die Faeros die Hydroger provoziert zu haben. Er blickte auf den taktischen Schirm, der unglaublich viele Hydroger-Schiffe zeigte - ihre Anzahl ging weit über die der ildiranischen Schiffe hinaus.
    »Vorbereitungen für den Kampf treffen.«
    Mit etwas Glück und Entschlossenheit war seine Kohorte vielleicht imstande, dem Feind mit Kollisionsangriffen erheblichen Schaden zuzufügen. Aber selbst wenn jedes ildiranische Schiff eine Kugel der Hydroger vernichtete, konnte dieser Kampf nicht gewonnen werden. Die Übermacht des Feindes war einfach zu groß.
    Tal O'nh bedauerte, dass Erinnerer Vao'sh und sein menschlicher Kollege nicht bei ihm waren. Was sich jetzt anbahnte, war es sicher wert, beobachtet zu werden. Allerdings würden sie wohl kaum lange genug überleben, um Aufzeichnungen für die Saga anzufertigen.
    »Sollen wir eine Verteidigungslinie bilden und unsere Kräfte über der Hauptstadt zusammenziehen, Tal?«
    O'nh sah auf die Ortungsanzeigen. »Teilen Sie dem Designierten Ridek'h mit, dass ich mir alle Mühe geben werde. Die Crews sollen sich bereithalten, auf meinen Befehl hin zu handeln. Aber zuerst warten wir ab. Es sind auch schon Kugelschiffe gekommen, ohne anzugreifen.«
    Die feindliche Flotte raste heran, ohne langsamer zu werden. Und dann jagten die vielen Schiffe an Hyrillka vorbei und hielten auf die blauweiße primäre Sonne zu.
    Die Besatzungsmitglieder im Kommando-Nukleus des Flaggschiffs jubelten ungläubig, und Tal O'nh runzelte die Stirn. »Die Hydroger haben es nicht auf uns abgesehen. Hyrillka spielt keine Rolle für sie. Selbst die Vereinbarung mit dem Weisen Imperator hat für sie an Priorität verloren - wegen der Faeros.«
    »Das ist eine gute Nachricht, Tal!«
    Die Erleichterung dauerte nur wenige Momente, und dann verwandelte sich O'nhs Argwohn in große Sorge. Er hatte so etwas schon einmal gesehen. »Nicht unbedingt. Dies könnte noch schlimmer sein.«
    Wie von einer Flamme angelockte Motten umschwärmten die Hydroger Hyrillkas Hauptsonne, flogen in die Korona und griffen den Stern

Weitere Kostenlose Bücher