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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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erklärte Cesca die Situation im Spiralarm, und die Zuhörer reagierten auf diese Berichte mit der gleichen Ehrfurcht wie auf Cescas Veränderungen. Ihr Vater war bestürzt, als er vom verdorbenen Wental und den Verwüstungen auf Plu- mas hörte - er war erst vor kurzer Zeit dort gewesen. Cesca glaubte, dass es ihr nicht schwer fallen würde, diese Leute dazu zu bringen, ihr zu folgen.
    »Sag uns, wohin wir fliegen und was wir tun sollen, Cesca«, sagte Denn.
    »Das ist sinnvoller, als hier zu sitzen und darauf zu warten, dass die Droger kommen.«
    »Geben Sie mir Gelegenheit, den Einfallsreichtum der Roamer in Aktion zu zeigen«, sagte Kotto voller Entschlossenheit. Seine beiden Kompis traten mit zusammengerollten Polymermatten näher. Kotto nahm eine und breitete sie wie einen roten Teppich vor Cesca aus. »Dies ist eine meiner Türklingeln, Sprecherin. Auf diese Weise können wir gegen die Hydroger kämpfen. Mit genug Türklingeln brechen wie die Kugelschiffe der Droger wie faule Eier auf.« Denn lachte. »Wir haben bereits über hunderttausend davon hergestellt und hoffen, diese Zahl in einigen Tagen verdoppeln zu können. Beim Leitstern, die Droger werden sich wünschen, nie aus ihren Gasriesen hervorgekommen zu sein.«
    Cesca hätte ihn am liebsten geküsst. »Ausgezeichnete Arbeit, Kotto. Ich bin sehr stolz auf Sie.«
    Er strahlte. »Sie haben uns vor die Herausforderung gestellt, Sprecherin. Ich habe stets versucht, Dinge zu entwickeln, mit denen wir die Droger besiegen können.«
    »Solange wir so geniale Köpfe wie Sie haben, Kotto, werden die Roamer überleben. Stellen Sie weitere Türklingeln her. Ich muss nach Charybdis, wo sich unsere größten Tanker sammeln. Eure Schiffe sind dort ebenfalls willkommen. Die Droger werden ihr blaues Wunder erleben.«

102 SAREIN
    Das zu Ehren von Prinz Daniel veranstaltete Bankett war eine »private« Feier für zweihundert der wichtigsten Hanse-Repräsentanten. Die Organisation ließ nichts zu wünschen übrig. Teller, Stühle, Blumenbuketts - alles war perfekt angeordnet. Seit Peters und Estarras Hochzeit hatte Sarein keine derartige Extravaganz mehr gesehen. Doch im Gegensatz zur königlichen Vermählung waren diesmal weder Vertreter der Hanse-Kolonien zugegen noch Mutter Alexa und Vater Idriss von Theroc. Es fehlten Würdenträger von Planeten, die derzeit nicht mehr unter dem Schutz der Terranischen Verteidigungsflotte standen. Sarein war die einzige Außenwelt-Botschafterin, die an dem Bankett teilnahm. Kameradrohnen huschten umher und übertrugen Bilder zu den Medienschirmen überall auf der Erde. Die Signale wurden auch ins All gesendet, um den Soldaten des TVF-Verteidigungsgürtels Gelegenheit zu geben, das Geschehen zu beobachten. Allerdings konnte sich Sarein kaum vorstellen, dass jene Kämpfer Interesse am Bankett eines Prinzen hatten. Sie nahm neben Basil Wenzeslas Platz, bewahrte die Fassung und lächelte über die gar nicht so lustigen Witze von Politikern und anderen wichtigen Personen. Es bereitete ihr Unbehagen, Basil so nahe zu sein, obwohl er in letzter Zeit so kühl und distanziert gewesen war. Er schien an allem das Interesse verloren zu haben; eine Katastrophe nach der anderen beanspruchte seine Aufmerksamkeit. Immer wieder dachte Sarein an Estarras Vorwürfe ...
    Vor dem Bankett war sie noch einmal durch das Gewächshaus gewandert und hatte sich dabei alles durch den Kopf gehen lassen. Die vertrauten theronischen Pflanzen erinnerten sie daran, welchen Spaß Estarra als kleines Mädchen daran gefunden hatte, die Wildnis auf eigene Faust zu erforschen. In Gedanken verloren hatte Sarein den Blick gesenkt und überrascht festgestellt, dass die Traube giftiger Fauldur-Beeren verschwunden war. Ein Gärtner musste sie entfernt haben, obwohl sie noch nicht überreif gewirkt hatten. Die Sache war Sarein seltsam vorgekommen, aber sie hatte nicht weiter darüber nachgedacht...
    Der bärtige Erzvater des Unisono sprach nun das traditionelle Gebet, und danach begann das Bankett. Prinz Daniel stand dabei im Mittelpunkt, und deshalb brachten die Bediensteten ihm den ersten Teller, eine sorgfältig bemessene Portion Schinkenröllchen und Käse. Die übrigen Bankettgäste bekamen größere Portionen, und der Prinz gab sich alle Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen. Als Sarein den Jungen zum letzten Mal gesehen hatte, war er übergewichtig gewesen; jetzt erschien er ihr fast hager. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, und er reagierte sofort, wenn Basil etwas

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