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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sagte - er wirkte wie ein Hündchen, das seinem Herrn gefallen wollte.
    Hatte er die letzten Monate tatsächlich in einem künstlichen Koma verbracht, wie Estarra behauptete?
    Als der Salat kam, sah Sarein zu ihrer Schwester. Der König und die Königin saßen an einem separaten Tisch an der Stirnseite des großen Bankettsaals, und private Bedienstete kümmerten sich um sie. Angeblich waren dies die besten Plätze - von dort aus hatte man einen guten Blick, und man konnte sich ungestört unterhalten -, aber Sarein fragte sich, ob Basil verhindern wollte, dass Peter und Estarra mit jemandem sprachen. Sie rang mit ihrem Argwohn. Anstatt Basils Penthouse aufzusuchen und ihn mit den Vorwürfen ihrer Schwester zu konfrontieren, hatte sie so viele Details wie möglich überprüft, mithilfe von Datenbanken und geheimen Hanse-Berichten. Ohne große Schwierigkeiten war es ihr gelungen, Bestätigungen für selbst die unglaublichsten Behauptungen ihrer Schwester zu finden.
    Abgesehen von der Begegnung mit dem ildiranischen Adar hatten König und Königin seit der Kompi-Revolte den Königlichen Flügel nicht mehr verlassen dürfen. Sie standen tatsächlich unter Hausarrest. Sarein entdeckte sogar eine von Basil unterschriebene und später widerrufene Anweisung, die einen Arzt aufforderte, bei Estarra eine Abtreibung vorzunehmen.
    Die Delfine waren verschwunden, aber Sarein konnte nicht feststellen, ob man sie wirklich massakriert hatte. Die Salzwassertanks waren leer, gesäubert und trocken. Sie fand einen Wartungsarbeiter, der jedoch nur bestätigen konnte, dass die Delfine gestorben waren.
    Mit wachsender Bestürzung sah sich Sarein die Aufzeichnungen von dem Festzug am Königlichen Kanal an und achtete insbesondere auf Basils Gesichtsausdruck. Sie bemerkte deutliche Anzeichen von Erwartung und wachsender Anspannung ... und dann Enttäuschung, als nichts passierte. Nachdem sie ihm über lange Zeit hinweg so nahe gewesen war, konnte Sarein die Gefühle des Vorsitzenden erkennen. Er hatte damit gerechnet, dass etwas geschah. Eine Explosion? Sie fand auch eine Bestätigung dafür, dass ein Roamer-Händler namens Denn Peroni unter einer fingierten Anklage in Haft gewesen war, genau zu der Zeit, als die angebliche Bombe das königliche Paar hatte töten sollen.
    Alles passte zusammen, wie Estarra gesagt hatte. Wie konnte Sarein die Aussagen ihrer eigenen Schwester in Zweifel ziehen? Wie sollte sie die Augen vor so vielen Fakten verschließen?
    Nach dem zweiten Gang stand Basil auf, wie immer in einen perfekt sitzenden Anzug gekleidet, und bat um die Aufmerksamkeit der Gäste. Der Vorsitzende hielt nur selten Reden in der Öffentlichkeit. Sarein sah darin einen weiteren Hinweis darauf, dass er König Peter nicht zu Wort kommen lassen wollte.
    Basil legte Daniel die Hand auf die Schulter. »Aus Achtung vor dem König hat sich Prinz Daniel bisher zurückgehalten. Doch in der gegenwärtigen Krise drängt uns König Peter, jeden Vorteil zu nutzen. Wir brauchen Daniels Kraft und Energie.« Peter schwieg, und Basil bedeutete Daniel aufzustehen. »Prägen Sie sich das Gesicht des Prinzen gut ein. Sie werden in Zukunft mehr von Daniel sehen.«
    Sarein blickte zu Peter und Estarra, während die allgemeine Aufmerksamkeit dem Prinzen galt. Sie saßen nahe beieinander und applaudierten höflich, aber ohne Begeisterung. Basil bereitete offenbar einen sauberen Machtübergang vor.
    Daniel nahm den Applaus mit einem Nicken entgegen und wirkte nervös. Die Kleidung war maßgeschneidert und saß perfekt, aber er schien nicht daran gewöhnt zu sein, sie zu tragen. Die vielen Blicke ließen ihn erröten. Daniel räusperte sich und dankte den Anwesenden. »Alle Menschen auf der Erde wissen, dass wir zusammenhalten müssen, um zu überleben. Ich möchte den Forschern, die das kleine Kugelschiff der Hydroger untersucht haben, mein ausdrückliches Lob aussprechen.« Er deutete zu einem Ne- bentisch, wo einige Wissenschaftler saßen - sie wirkten sehr überrascht, als sich die Medien-Imager plötzlich auf sie richteten.
    »Selbst ohne Dr. Swendsen ist es diesen Spezialisten gelungen, das Triebwerk des fremden Schiffes zu aktivieren. Bei mehreren Testflügen haben sie gezeigt, dass sie es steuern können.« Daniel blickte auf seine Hände hinab, wie auf der Suche nach Notizen. Dann hob er den Kopf wieder, sah zu Peter und wandte den Blick abrupt von ihm ab. »Es ist ihnen auch gelungen, das Transportal in Betrieb zu nehmen, obwohl sie das Koordinatensystem

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