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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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auszuschließen.«
    Peter und Estarra wirkten angemessen bestürzt, und Sarein glaubte nicht, dass es gespielt war. Bevor sie den Saal verließen, warf der Vorsitzende Peter einen hasserfüllten Blick zu. Sarein hatte versucht, den Verdacht auf Pellidor zu lenken, aber Basil schien genau zu wissen, wer der wahre Schuldige war.

103 KONIG PETER
    Mit langen Schritten führten die königlichen Wächter Peter und Estarra aus dem Bankettsaal. Captain McCammon ging mit gezogenem Schockstab voran. »Bringt sie so schnell wie möglich zu ihrem Quartier!« Seine weinrote Mütze saß schief auf dem weißen Haar.
    Die Wächter umringten das königliche Paar schützend. Zwar war ihr Dienst vor allem zeremonieller Natur, aber die Männer in den prächtigen Uniformen bewegten sich mit lobenswerter Präzision. Estarra war angesichts ihrer Schwangerschaft nicht so agil wie sonst, doch sie versuchte, Schritt zu halten. Peter vermutete, dass die Wächter sie getragen hätten, wenn sie langsamer geworden wäre.
    »Dort entlang! Den Flur frei machen!«, rief McCammon. Funktionäre und Palastarbeiter wichen hastig in angrenzende Zimmer zurück. »Ihr beiden, zur nächsten Kreuzung. Haltet dort aufmerksam Ausschau.«
    Estarra stolperte, und Peter stützte sie. Ihnen beiden war die Bedeutung der jüngsten Ereignisse klar, und Peter hatte Basils Blick bemerkt. »Das wär's«, murmelte Estarra. »Wir sind so gut wie tot.«
    »Nicht wenn ich es verhindern kann, Euer Majestät!«, rief McCammon über die Schulter hinweg. »Wir werden Ihre Sicherheit gewährleisten.« Die königlichen Wächter hatten keine Ahnung, was auf dem Spiel stand. Oder vielleicht doch, dachte Peter.
    Im Flüsterpalast würde es für ihn und Estarra keine Sicherheit geben.
    Die vordersten beiden Wächter blieben an der nächsten Kreuzung stehen, zogen ihre Waffen und blockierten den Zugang, damit die Gruppe mit dem königlichen Paar die kritische Stelle ohne innezuhalten passieren konnte. Sicher heitswächter des Palastdistrikts hatten den Bankettsaal abgeriegelt. Die zweihundert Gäste sollten verhört werden, um festzustellen, ob und in welcher Verbindung sie mit Franz Pellidor standen. Während der nächsten Stunden würde es im Palast ziemlich viel Aufregung geben.
    Peter knirschte mit den Zähnen. Der Vorsitzende wusste sehr wohl, dass es keine Komplizen gab und Pellidor nichts mit dem Gift zu tun hatte, aber er musste alles pro forma durchexerzieren. Medien-Imager hatten die erneute Präsentation des Prinzen aufgezeichnet. Viele Menschen auf der Erde hatten Sareins Vorwürfe Pellidor gegenüber gehört und gesehen, wie er tot zu Boden gesunken war, allem Anschein nach ein Opfer des eigenen Gifts. Warum hatte Sarein alles ruiniert? Wenn sie über das Gift Bescheid gewusst hatte, musste ihr auch klar gewesen sein, dass Pellidor keine Schuld traf. Peter bedauerte den Tod des gewissenlosen Sonderbeauftragten nicht. Vor langer Zeit war es Pellidor gewesen, der einen ahnungslosen Jungen namens Raymond Aguerra entführt und dann einen Brand arrangiert hatte, bei dem Raymonds - Peters - Familie ums Leben gekommen war. Pellidor hätte einen langsameren und qualvolleren Tod verdient als den durch eine Fauldur-Vergiftung.
    Sarein hatte beschlossen, Basil zu retten, auch wenn es den Tod für ihre Schwester bedeutete. Wahrscheinlich würde Estarra keine Gelegenheit mehr bekommen, noch einmal mit Sarein zu sprechen. Vielleicht sah sie sie nie wieder.
    Aber der jüngste Zwischenfall veränderte die Situation. Wenn der Vorsitzende jetzt König und Königin umbrachte, würde auch der leichtgläubigste Medienreporter ahnen, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Durch Pelli-Jors Tod hatten Peter und Estarra etwas Zeit gewonnen. Es bedeutete vielleicht, dass sie die nächsten Tage überleben konnten.
    Captain McCammon blieb angespannt und wachsam, als sie schließlich den königlichen Flügel erreichten. Er schickte mehrere Soldaten mit dem Auftrag voraus, die Gemächer zu kontrollieren. »Alles klar, Captain.« Als König und Königin ihr privates Quartier betreten hatten, postierte McCam- mon vier seiner Männer vor dem Haupteingang. Peter glaubte, dass die Soldaten wirklich versuchen würden, sie zu schützen.
    Der Captain folgte dem königlichen Paar in die Suite und überzeugte sich selbst davon, dass dort keine Gefahr drohte. An seinem Hals zeichneten sich die Sehnen ab. »Ich habe von Anfang an gewusst, dass mit Pellidor etwas nicht stimmte. Nahm sich selbst zu wichtig.

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