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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Imperatoren vor ihm verdammt.
    Vor drei Tagen waren die Kugelschiffe abgezogen, doch die Drohung der Hydroger hing noch immer in der Luft wie der letzte Klang eines Musikinstruments. Nie würde er den Ausdruck von Schmerz, Enttäuschung und Verachtung in Osira'hs Gesicht vergessen, als er vor dem Gesandten kapituliert hatte. Aber inzwischen wusste Jora'h, dass die Hydroger dem Selbst des Mädchens die Informationen entnehmen konnten, die sie brauchten, und unter diesen Umständen musste er Osira'h glauben lassen, dass er versagt hatte. Vielleicht versagte er letztendlich trotzdem, aber er wollte nicht, dass der Feind von all den Dingen erfuhr, die er vielleicht gegen ihn plante.
    Insgeheim wusste der Weise Imperator, dass es noch eine letzte Chance gab, wenn er die Möglichkeit hatte, einen entsprechenden Versuch zu unternehmen. Wenn ihn sein Volk nicht enttäuschte. Der Gesandte hatte angekündigt, dass er bald zurückkehren würde, um die Forderungen der Hydroger zu überbringen und den Weisen Imperator zu zwingen, die Menschheit zu verraten. Bis dahin musste sich die Situation verändert haben.
    Doch zuerst musste er Osira'h fortschicken, damit sie und die mit ihr verbundenen Hydroger nicht merkten, was er machte.
    Jora'h rief seine Tochter in die private Kontemplationskammer. Das Mädchen stand gerade vor ihm, in eine Kraft gehüllt, die die Hydroger dazu gebracht hatte, nach Ildira zu kommen. »Du hast mich gerufen. Wenn du meine Dienste benötigst, so bin ich bereit, dir zu helfen.« Osira'h schien zu hoffen, ihren Vater unterschätzt zu haben.
    Ihr Blick huschte zu dem theronischen Schössling, der auf einem Bord stand, ein Geschenk von Königin Estarra auf der Erde. Wenn Osira'h ihn ansah, fragte sich Jora'h jedes Mal, ob sie jene Art von Ruf vernahm, den ihre Mutter gehört hatte.
    »Und wie würdest du mir helfen?«
    »Indem ich deinen Plan unterstütze, Herr.« Es war keine Frage. Osira'h hatte selbst das Unmögliche geschafft, nicht mehr und nicht weniger erwartete sie auch von Jora'h. »Du hast mich aufgefordert, die Hydroger nach Ildira zu holen. Woraus folgt, dass du einen Plan hast. Du bist der Weise Imperator.«
    »Ich habe getan, was ich tun musste, Osira'h. Ohne Beschwichtigung hätten die Hydroger unseren Planeten in Schutt und Asche gelegt und anschließend alle anderen ildiranischen Welten vernichtet.«
    Indem er vorgab, auf ihre Forderungen einzugehen, gewann Jora'h Zeit für seinen verzweifelten Plan. Aber das durfte er Osira'h nicht sagen, denn die Hydroger hätten es von ihr erfahren. Ich habe Zeit gewonnen ... Doch nachdem wir über Jahrtausende hinweg experimentiert und geplant haben
    hatten wir nicht genug Zeit?
    Der Gesichtsausdruck des Mädchens und seine fremdartigen Augen wiesen darauf hin, dass ihm die Antwort nicht genügte.
    »Ich schicke dich fort, Osira'h. Du kehrst nach Dobro zurück.« Jora'h nahm Osira'hs Hände, und die Sehnsucht in seinen Zügen war nicht gespielt.
    »Deine Mutter lebt. Der Designierte Udru'h hat sie auf Dobro gefangen gehalten und sie sogar vor mir verborgen. Ich möchte, dass du mit Nira zusammen bist.«
    Das Gesicht des Mädchens erhellte sich, und Jora'h bedauerte sehr, dass er seiner Tochter nicht mehr sagen konnte. Bestimmt gingen Osira'h viele Fragen durch den Kopf, aber sie verdrängte sie alle und freute sich einfach nur. Für den Moment schien sie ihre Verachtung angesichts seiner Feigheit den Hydrogern gegenüber vergessen zu haben. Ihr Glück überraschte Jora'h, denn Osira'h hatte ihre Mutter nie kennengelernt.
    Er blickte zum Schössling in seinem Alkoven und dachte an seine geliebte grüne Priesterin. Er vermisste Nira so sehr und fragte sich, warum Udru'h so lange brauchte, sie zu ihm zu bringen. Jetzt musste sie auf Dobro bleiben, bis das Reich wieder sicher war. Was würde sie denken, wenn Osira'h von seiner Bereitschaft erzählte, die Menschheit zu verraten? Er strich über einen Blattwedel des kleinen Weltbaums.
    Osira'h verbeugte sich, doch Jora'h sah, dass sie lächelte. »Wenn das dein Wunsch ist, Herr.« Derzeit wünschte er sich, das Mädchen hätte ihn Vater genannt, aber das war wohl zu viel erwartet.

21 DESIGNIERTER-IN-BEREITSCHAFT DARO'H
    Der Designierte-in-Bereitschaft Daro'h rekrutierte neunundvierzig Ildiraner, die ihm bei der Suche nach der grünen Priesterin auf dem südlichen Kontinent helfen sollten. Udru'h drängte ihn zur Eile. Sie hatten nichts mehr vom Weisen Imperator und seinen Verhandlungen mit den Hydrogern ge

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